SIGN X - Back To Eden

Da sind sie also wieder, SIGN X aus Hamburg mit ihrem melodischen Hard Rock, der bereits auf dem Debüt Album von 2019, “Like A Fire” Fans und Kritiker gleichermaßen begeisterte. Die durch das Corona Virus bedingte Zwangspause nutzten die Jungs um neues Material zu schreiben. Und so legen sie nun mit “Back To Eden” einen zweiten Silberling mit rund einer dreiviertel Stunde Spielzeit vor. Ihre Trademarks haben Sign X beibehalten. Kraftvolle Riffs und Licks von Gitarrist Oliver Scheer, flankiert von ausgeklügelten Keyboard- und Piano Arrangements des während der Produktion ausgestiegenen Michel Jotzer, dies alles angerichtet auf dem soliden Fundament der Rhythmus Sektion Stefan Lagleder (Bass) und Michael Mehl (Schlagzeug). Und dann ist da natürlich noch Frontmann und Sänger Sebastian Zierof, dessen Stimme in den letzten Jahren weiter gereift ist.

Besonders reizvoll ist hierbei das Duett mit dem amerikanischen Sänger Ronny Munroe, “Forever King”. Munroe, ehemals Leadvocalist bei Bands wie Metal Church oder Trans Siberian Orchestra, setzt einen interessanten Counterpart zu Bastis Gesang. Dass sich rassige Uptempo Passagen mit Breaks mischen, die den Fuß vom Gas nehmen und teilweise proggige Einschübe offerieren, gehört bei Sign X zum guten Ton. Abwechslung ist bei dieser Band immer gegeben, das fängt bei den Kompositionen an und geht bis zum Mix und Mastering des großartigen Andy Horn, der gemeinsam mit der Band für die Produktion verantwortlich zeichnet.

Nahezu jeder Song des Albums bietet sich für kommende Live Setlists an, wie die druckvollen “World On Fire” oder “Frozen Hell”, aber auch der über sechs Minuten lange, im dramatischen Cinemascope Breitwand Sound daherkommende Titelsong und Opener “Back To Eden”.

Einen kleinen Wermutstropfen findet der geneigte Rezensent dann aber doch. Wie auch auf dem Vorgänger findet sich hier ein Cover Song. Sign X haben sich einen Titel vorgenommen, den u.a. auch schon Nightwish Sängerin Floor Jansen oder Idina Menzel in eigenen Fassungen veröffentlicht haben: “Into The Unknown”. In meinen Augen, oder besser Ohren, passt dieses Stück allerdings nicht so recht in den Kontext des restlichen Albums. Man spürt hier deutlich eine ganz andere Handschrift hinter dem Stück.

Das Fazit aber fällt überaus positiv aus, Sign X bleiben sich und ihrem Rezept treu. Sie haben ihren eigenen Stil (weiter)entwickelt und erneut ein Album auf internationalem Niveau auf den Weg gebracht. Darum meine Empfehlung an die Liebhaber klassischer Rock Musik, hier könnt ihr bedenkenlos zugreifen.