VERITATES - Killing Time

Tracklist:

  • The Past Is Dead
  • Killing Time
  • Jerusalem Syndrome
  • Awakening
  • Hangmen Also Die
  • The Wild Hunt
  • Discovery
  • Hasta La Muerte 

Info:

VÖ: 17.01.2020

Label: Pure Steel Records


Video:

Bewertung:

Autor:  Kerbinator

Bewertung:  8 / 10



Als Power Metal ohne Klischees bezeichnet die Formation Veritates ihre Musik. Könnte man so stehen lassen, obwohl ich auf dem ersten Album „Killing Time“ der Band im Verlauf immer mehr Spuren des US Metal, respektive Epic Metal ausmache. Veritates sind eine deutsche Band über die im Vorfeld wenig bekannt wurde. Auch einschlägige Metal-Seiten geben keine Informationen preis, so daß ich jetzt einfach mal davon ausgehe, daß „Killing Time“ das Debut der Band ist.

 

Schon beim Opener kam mir die Stimme des Sängers irgendwie bekannt vor. Und ja...ein Blick auf das Infoblatt nennt hier Andreas von Lipinski, den man bereits von den Kölner Wolfen her kennt. Auch bei Veritates veredelt er die Songs mit seiner zwar etwas gepressten aber kräftigen Powerstimme, die durchaus auch US Metal Qualitäten besitzt. Das Album beginnt mit „The Past Is Dead“, dem man am ehesten noch den Stempel Power Metal aufdrücken kann. Eingängige Hooklines, straighte Ausrichtung und melodischer Refrain. Erinnert etwas an schwedische Kapellen und trumpft gleich mit hervorragenden Gitarrenthemen auf.

 

Hierbei muss man erwähnen, daß Veritates mit Ausnahme von Rhythmus-Gitarrist Tom Winter auf „Killing Time“ im Solo-Bereich ausschließlich auf Gastmusiker setzen. So darf sich Andreas Doetsch von Wolfen beim Opener, sowie „Jerusalem Syndrome“austoben. Einige weitere Gitarreros wie V.O.Pulver (Gurd/Poltergeis), Niclas Stapper (Reinforcer) und Shasank Venkat (Against Evil) geben sich in Folge die Axt in die Hand.

 

Die Songs auf „Killing Time“ nehmen bereits ab Song Nummer zwei, dem Titelsong, immer epischere Züge an. Die Strukturen werden komplexer, ohne daß die Songs überladen wirken. „Jerusalem Syndrome“ beginnt mit sakralen Gitarrenklängen, lässt mit Temposchwankungen durchaus auch mal alte Fates Warning mit einfließen. Immer mehr wird mit kurzen Breaks gearbeitet, die den epischen Anspruch der Nummern unterstreichen.

 

Dies gipfelt in dem über 11-minütigen Longtrack „Hangmen Also Die“, das verdächtig nach den langen Iron Maiden-Epen klingt. Aber auch Spannungsbögen a'la Iced Earth sind nicht von der Hand zu weisen. Der ruhige Part zwischendrin ist vielleicht etwas zu lang geraten, Veritates nehmen aber rechtzeitig wieder Fahrt auf, bevor es anfängt zu langweilen. Auch das folgende „The Wild Hunt“ lässt Pathos und Epik freien Lauf, gefällt mit unwiderstehlichen Melodien.

 

Lediglich das abschließende „Hasta La Muerte“ fällt im Albumkontext aus dem Rahmen. Hier kommt V.O. Pulver zu seinem Recht und die kurze Nummer atmet von vorne bis hinten Thrash Metal Luft der Marke Overkill. Irgendwie passt der Song nicht so recht dazu, bedeutet aber dennoch so etwas wie ein kleines I-Tüpfelchen auf ein wirklich sehr gutes Album.

 

Keine Ahnung ob wir es bei Veritates mit einer „echten“ Band oder eher einem Projekt zu tun haben. Die Vielzahl an Gastmusikern lässt eher letzteres vermuten. Sei's drum, auch wenn nicht unbedingt ein roter Faden durch „Killing Time“ zieht, ist dieses Album doch ein echter Hinhörer in Bezug auf episch veranlagten (Power)Metal. Auch Fans von Iced Earth, Iron Maiden und natürlich Wolfen können bedenkenlos bei Veritates zugreifen. Mal schau'n, ob von dieser Band (??) noch mehr kommt.  

 



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