V.E.R.S.U.S. - Perversus

Tracklist:

  • Estrella del libre
  • Lebst du schon
  • Was ist hier nicht los
  • Am Arsch vorbei geht auch ein Weg
  • Alles nur Worte
  • Herz & Haut
  • Der Weg des Kriegers
  • Immer gut!
  • Sonderwunderbar
  • Ich mag dich!
  • Der in deinen Rosengarten scheißt
  • Für Wahr
  • Semper Fi


Info:

VÖ: 27.05.2022

Label: Eigenvertireb


Video:


Bewertung:

 

Autor:  Kerbinator

 

Bewertung:  8,5 / 10



Die Frankfurter V.E.R.S.U.S. sind zwei Jahre nach ihrem Erfolgsalbum „Doktrin-mit Eiern, Herz, Wille und Verstand“ zurück mit einem neuen Album, welches bedeutungsschwanger „Perversus“ getauft wurde. Und es gibt viele Parallelen zum Vorgängeralbum. Sei es die musikalische Ausrichtung, die gerade so weitermacht, wie bisher. Oder den Beginn mit einem Intro, sowie der mal witizig, mal anklagend daherkommende Intellekt in den Lyrics. Die hessischen Deutschrocker sind also wieder auf einem guten Wege, erneut in die hiesigen Charts einzubrechen.

 

Los geht’s mit dem etwas unheimlichen Into („Estrella del Liebre“) und danach gleich flott mit „Lebst du schon“ und Oh-Oh-Oh-Chören als typischer Gassenhauer weiter. Es wird gleich wieder deutlich, das V.E.R.S.U.S. viel rockiger/metallischer zu Werke gehen, als viele ihrer Deutschrock-Kollegen. Das sehr metallische Gitarrensolo von Michi ist hier ein Beleg dafür. Man setzt natürlich auf das Erfolgsmodell eingängiger, mitsingbarer Refrains, die aber auch wirklich super rüberkommen.

 

Fröhliche Gitarrenriffs und mehrstimmiger Gesang („Was ist hier nicht los“), sowie treibende Drums und melodische Licks („Am Arsch vorbei geht auch ein Weg“) gehören bei den Hessen sowieso zum guten Ton und kratzen zwar manchmal am Fun-Punk-Genre, ohne aber in lächerliche Kindereien zu verfallen. Wie schon beim Vorgänger nehmen sich die Jungs ab und an zurück und gehen über zu ehrwürdigen Balladen, die mal mit Akustik-Gitarre („Alles nur Worte“) oder mit Pianoklängen („Für wahr“) den Hörer verzaubern.

 

Nicht zuletzt auch durch die hervorragende Stimme von  Sänger Nils begründet, der nicht in diesen typischen Deutschrock-Einheitstenor verfällt, sondern mit eigener Stimmfärbung den Songs seinen Stempel aufdrückt. Bei „Immer gut“ sogar im Duett mit einer Sängerin. Wer die Holde am Mikro ist, weiß ich im Augenblick nicht. Punkige Hey-Hey Chöre bei „Der in deinen Rosengarten scheisst“ und harte Riffs, wuchtige Drums und Aggro-Vocals bei „Ich mag dich“ sind weitere Stilmittel, welche V.E.R.S.U.S. zu beeindruckenden Deutsch-Hymnen verarbeiten.

 

Der bereits als Single ausgekoppelte Abschlußtrack „Semper Fi“ beginnt, wie der Albumauftakt, mit unheimlichen Klängen, brilliert in Folge aber mit saustarken Twin-Guitar-Leads. Der Song an sich ist ein weiterer Hessen-Smasher, der das Zeug zum Hit besitzt. Klasse Nummer ! Mein persönlicher Favorit auf dem Album ist zwar das rockige „Der Weg des Kriegers“ mit sphärischen Gitarren, erneut wuchtigen Drums und groovigem Refrain, Anspieltip ist aber das gesamte Album ohne Ausnahme.

 

 

V.E.R.S.U.S. gehen mit „Perversus“ unbeirrt ihren Weg weiter, haben noch ein wenig mehr an den neuen Songs gefeilt und ziehen ihr eigenes Ding weiterhin in beachtlicher Art und Weise durch. Die Songs machen Spaß, regen zum Nachdenken an, provozieren auch mal und erzeugen von vorne bis hinten hohes Niveau. Die Hessen gehören mit diesem Album sicherlich erst Recht zum Besten, was die Deutschrock-Szene zu bieten hat. 



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