U.D.O. (und das Musikkorps der Bundeswehr) - We Are One

Tracklist:

  • Pandemonium
  • We Are One
  • Love And Sin
  • Future Is The Reason Why
  • Children Of The World
  • Blindfold (The Last Defender)
  • Blackout
  • Mother Earth
  • Rebel Town
  • Natural Forces
  • Neon Diamond
  • Beyond Gravity
  • Here We Go Again
  • We Strike Back
  • Beyond Good And Evil

Info:

VÖ:  17.07.2020

Label:  AFM Records


Video:

Bewertung:

Autor: Rainer Kerber

Bewertung:  10 / 10



Es steht zwar U.D.O. drauf, aber drin ist viel mehr. Ein ganzes Orchester. Oder besser gesagt Musikkorps. Denn Udo Dirkschneider und das Musikkorps der Bundeswehr veröffentlichen ein gemeinsames Album. “Ein bislang noch nicht dagewesenes Projekt”, wie man im Pressetext lesen kann. Auf dem Album findet man fünfzehn komplett neue Songs. Diese sind entstanden in Zusammenarbeit von U.D.O. und dem Leiter des Musikkorps Oberstleutnant Christoph Scheibling. Zusätzlich am Songwriting beteiligt waren auch die ehemaligen Accept-Kollegen Stefan Kaufmann und Peter Baltes sowie die musikkorpseigenen Komponisten Guido Rennert und Alexander Reuber. Klingt spannend. Hören wir doch mal rein.

 

Schon bei den ersten Klängen von “Pandemonium” hört man deutlich “We Are One” ist kein normales Metal-Album. Aber auch kein normales Album der Marke “Rock-/Metal-Band featuring Orchestra”. Ein Musikkorps ist eben überhaupt nicht zu vergleichen mit einem Symphonie-Orchester. Durch den massiven Einsatz von Blechbläsern wird die Power einer Metal-Band nicht nur einfach gehalten. Im Gegenteil, dieses viele Metall baut zusätzlich Druck und Härte auf. Soundmäßig könnte der Song (ohne Orchester) auch von einem regulären U.D.O.-Album stammen. Textlich positionieren sich die Musiker hier offensiv gegen “Rechts”. Aber auch andere ernste Themen werden auf dem Album angesprochen, wie Klimawandel (“Future Is The Reason Why”), die Situation von Flüchtlingen (“Here We Go Again”) oder die Erdverschmutzung (“Mother Earth”).

 

Und musikalisch ist für viel Abwechslung gesorgt. Mal spielen beide Musik-Formationen gleich berechtigt wie beim Auftakt-Titel. Mal dominiert das Musikkorps (“We Are One”, “Love And Sin”), dann wieder die Metal-Band (“Here We Go Again”). Bei letzterem schaut Udo auch mal über den musikalischen Tellerrand und legt mit einem Metal-Rap los. Hier gibt es auch das erste Vater – Sohn Duett (gemeinsam mit Sven Dirkschneider). Dann wieder hört man Marschmusik mit Metal-Umrahmung (“Future Is The Reason Why”), oder hymnischen Rock (“Children Of The World”). Neuland betritt Udo auch bei “Beyond Gravity”. Hier ist wohl erstmalig während seiner Musiker-Laufbahn ein Dudelsack zu hören. Das dieses Instrument so richtig rockt, wissen wir nicht erst seit “It’s a long way to the top (if you wanna rock ’n‘ roll)” von AC/DC. Auch die Drums & Pipes einer richtigen schottischen Massed Band beweisen das immer wieder. Vor allem aber auch die schottische Rock-Band “Red Hot Chilli Pipers”. Bei “Neon Diamond” kann man Udo im Duett mit Sängerin Manuela Markewitz hören. Und “Blindfold (The Last Defender)” wird komplett von ihr gesungen.

 

Ein außergewöhnliches Album, das von mir eine außergewöhnliche Bewertung erhält. Die Höchstpunktzahl. Sicherlich, Metal-Puristen werden hier die Nase rümpfen. Ich finde “We Are One” überragend. Die beiden Musiker-Kollektive spielen hier nicht nebeneinander her, sondern miteinander, auf Augenhöhe. So etwas habe ich in dieser Form bisher noch nicht gehört. Chapeau!



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