THE MUTE GODS - Atheists and Believers

Tracklist:

  • Atheists and Belivers
  • One Day
  • Knucklehed
  • Envy The Dead
  • Sonic Boom
  • Old Men
  • The House Where Love Once Lived
  • Iridium Heart
  • Twisted World Godless Universe
  • I Think Of You

Info:

VÖ:  22.03.2019

Label:  InsideOut Music


Video:


Bewertung:

Autor:  Kerbinator

Bewertung:  8 / 10


„Atheists and Believers“ ist das dritte Album von The Mute Gods, der Band von Musik-Tausendsassa Nick Beggs, der schon seit über 40 Jahren im Musikgeschäft verweilt und den beiden Mitstreitern Roger King (Steve Hackett) und Marco Minnemann (The Aristocrats, The Sea Within).

 

Beggs hat schon in verschiedensten Musikstilen seinen Werdegang bestritten. Von Pop über Funk, Soul hin zu Progressive Rock hat er seine Meriten verdient und spielte unter anderem bei und mit so illustren Künstlern wie Kajagoogoo, John Paul Jones, Kim Wilde, Belinda Carlisle und Gary Numan. Genauso wie mit den Progrockern Steve Howe und Rick Wakeman. Der Nährboden für ein interessantes Album ist also bestellt und herausgekommen ist ein intensives, aber auch sperriges, nicht unbedingt eingängiges Werk, welches den Abschluß einer Trilogie darstellt.

Die Welt wird immer verrückter und die Menschlichkeit nimmt immer mehr ab. So in etwas das Grundthema der Lyrics, Einzelheiten sollte man dem Booklet entnehmen.

 

Musikalisch geht’s gleich locker flockig los mit dem Titelstück „Atheists and Believers“. Positive Keyboards von Roger King und der recht warme, aber auch extrem unaufgeregte Gesang von Nick Beggs sorgen für erste Glückseligkeiten. Den Gesang kann man mögen, muß es aber nicht. Tut einem auf jeden Fall nicht sonderlich weh und der Fokus liegt bei The Mute Gods sowieso eher auf der Musik.

 

„One Day“ beginnt mit Kanon-Gesang und Orgel, der Gesang wird mit reichlich Echo verstärkt und wirkt dadurch sehr atmosphärisch. Beeindruckend auch das Gitarrensolo und die coolen Rhythmen, bei denen genialerweise auch Rush's Alex Lifeson mitgewirkt hat. Mit „Knucklehed“ ertönen danach erstmals jazzige Klänge, flippige Themen und Gesang, ändert sich in Form von Moll-Klängen aber mit der Zeit und liefert ein kerniges Synthie-Solo. Nicht einfach, muß man mögen.

 

Härter, düsterer aber auch straighter wird’s danach bei „Envy The Dead“ bevor das Instrumental „Sonic Boom“ dem Titel entsprechend mit Fusion-Klängen, geisterhaften Synthies und Gitarren, sowie vielen schrägen Tönen den Hörer verstört. Ganz anders „Old Man“, das mit Flötenklängen (Gastmusiker Rob Townsend), ruhigem Gesang und Akustik-Gitarre die Wogen glättet. Auch das folgende „The House Where Love Once Lived“ ist eher gediegener Natur, glänzt halb-akustisch mit Piano und Gitarre, letztere mit elegischem Solo aufwartend. Alles in allem sehr entspannt.

 

Etwas spacig und mit abgefahrenem, irgendwie alien-mäßigem Gesang bringt „Iridium Heart“ ins Gedächtnis, daß wir es ja mit einem teils sperrigen Album zu tun haben. Auch meint man hier teilweise weiblichen Gesang vernehmen zu können. Als Backgroundsängerin wird laut Infoblatt Lula Beggs genannt (Nick Beggs' Tochter). Ob sie hier zu hören ist, darf zumindest vermutet werden. Keyboarder Roger King kommt verstärkt beim längsten Track „Twisted World Godless Universe“ zum Tragen. Orgel, Keyboards, Hammond...viel Tastenarbeit ist erforderlich. Der Song beginnt unheilvoll symphonisch, liefert verzerrten Gesang sowie Spoken Words Part und wirkt erneut an manchen Stellen disharmonisch zerfahren. Der mehrstimmige Refrain beruhigt die aufgewühlte Stimmung und die durchweg komplexe Nummer birgt vielfache Reize.

 

Ein weiteres Instrumental, „I Think Of You“, beschließt das Album mit Piano, Streichern und Oboe sehr leise. Eine Versöhnung mit dem durchweg geforderten Hörer. Ja, „Atheists and Believers“ fordert den Hörer permanent. Eingängigkeiten sind seltener und man muß sich das Album konzentriert anhören. Viele Facetten in der Musik legen die Kompetenz der renommierten Musiker ständig an den Tag und das Werk ist ein Festmahl für musikalisch anspruchsvolle Gourmets.

 

Nachdem die Trilogie nun beendet ist, bleibt abzuwarten, wie es mit The Mute Gods weitergeht. Für die Gegenwart steht aber ein beeindruckendes neues Album.



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