SEPTAGON - Deadhead Syndicate

Tracklist:

  • Ignite The Apocalypse
  • Revolt Against The Revolution
  • Exit...Gunfire
  • Ripper
  • Septagon Conspiracy
  • Henchman Of Darkness
  • Deadhead Syndicate
  • Unwanted Company
  • Secret Silver Panorama Machine

Info:

 

VÖ:  05.02.2016

Label:  Cruz Del Sur Music


Bewertung:

Autor:  Kerbinator

Bewertung:  9 / 10



So ganz konform gehen kann ich mit der Label-Promo und dem allgemeinen Pressetenor über die Band Septagon nicht. Man spricht hier von Thrash-Metal und in der Presse gar über das Album des Jahres in diesem Sektor. Klar, „Deadhead Syndicate“, das Debut der Band um Lanfear-Gitarrist Markus „Ulle“ Ullrich und Atlantean Kodex-Sänger Markus Becker, ist bockstark geworden...keine Frage. Aber reinen Thrash-Metal finde ich auf dem Album nicht. Allein schon der Umstand, daß Markus Becker garantiert kein Thrash-Shouter sein kann, verwässert die Ankündigungen um die Band etwas.  

 

Ok, in den 9 Songs finden sich viele Elemente wieder, die man durchaus auch dem Thrash zuschreiben kann, aber Vergleiche mit Exodus und sogar Slayer höre zumindest ich nicht unbedingt heraus. Vielmehr erinnert gerade das prägnante Gitarrenspiel von Ulle einige Male an eine härtere Ausführung seiner Band Lanfear. So ähnelt das Eröffnungs-Intro „Ignite The Apocalypse“ ein klein wenig an die Einleitung des letzten Lanfear-Albums „This Harmonic Consonance“.  Ein Markus Ullrich kann seine Wurzeln eben schlecht verbergen. Aber das ist ja auch nicht weiter schlimm, bei der Qualität.

 

Septagon gründeten sich 2013 durch die zwei Hauptprotagonisten, ergänzt duch den zweiten Gitarristen Stef Binnig-Gollub, Bassist  Alexander Palma und Drummer Jürgen Schrank.  

Herausgekommen ist ein abwechslungsreiches, musikalisch wertvolles Debut. Wie gesagt...der härteren Gangart. „Revolt Against The Revolution“ knallt bereits gut und „Exit...Gunfire“ agiert noch schneller und...ja...thrashiger. Der Gesang von Markus Becker bleibt aber immer sehr melodisch und hat immer diesen epischen Nachklang in seiner Stimme, wie er es auch bei Atlantean Kodex zelebriert. Da kann er sich noch so strecken, zu versuchen, aggressiver zu klingen...der Schuster bleibt bei seinen Leisten.

 

 

Aber nicht falsch verstehen, die Musik von Septagon ist genial. Die Musiker, der Sänger...alles passt hervorragend zusammen und das Songwriting wurde hervorragend abgestimmt und umgesetzt. „Ripper“ ist so ein Beispiel, warum ich mit dem Begriff Thrash hier so meine Probleme habe. Der Song ist einfach klasse gespielter Metal mit manch progressiver Schlagseite. Apropos „Ripper“...höre ich da in der Eröffnungssequenz leichte Parallelen zum gleichnamigen Song von Judas Priest ? Könnte mir vorstellen, daß dies so ein kleiner Schmunzler von Ulle sein soll. Vielleicht irre ich mich aber auch.

 

Um einiges härter pflügen „Septagon Conspiracy“ und „Deadhead Syndicate“ durchs Gebälk. Mit schneidenden Gitarrenphasen, aber immer mit eingängigen Refrains. Intensivität erzeugt man auch mit Einspielungen von beispielsweise Lautsprecher-Durchsagen-Stimmen und kurzfristig anberaumten Breaks. So bleiben die Songs jederzeit spannend und interessant.  

Zwischendrin gibt’s mit „Henchman of Darkness“ ein kurzes, ruhigeres Stück, bei dem die tolle Stimme von Markus Becker besonders zur Geltung kommt. Willkommene Atempause, um sich auf den Nackenbrecher „Unwanted Company“ vorzubereiten.  

 

Der Abschlußsong „Secret Silver Panorama Machine“ bietet zum Ende dann noch den ungewöhnlichsten Rhythmus des Albums. Man fängt fast unweigerlich an zu hüpfen oder tanzen. Aber auch den tollsten und eingängigsten Refrain. Eine echte Wundertüte zum Schluß.

 

Septagon liefern mit ihrem Debut eine tolle Leistung ab. Bei diesen Musikern kein Wunder, aber auch mit klasse Songwriting gesegnet. Von dem Begriff Thrash Metal würde ich absehen, um den geneigten Fan nicht unnötig zu verwirren. Das Album sollte den Suppportern verschiedener Spielarten wie Prog-/Power-/-Traditional- und eben auch Thrash Metal allesamt gut reinlaufen. Und durch diese Bandbreite macht es „Deadhead Syndicate“ tatsächlich zu einem Highlight des noch jungen Jahres 2016.  Super Album !!



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