SCHUBERT IN ROCK - Commander Of Pain

Tracklist:

  • Empathy
  • Burning Heart
  • Little Boy
  • Too Late
  • Under The Lights
  • World With No Tomorrow
  • Forgive Me When I Fall
  • Ride The Bullet
  • On The Line
  • It's Our World
  • Dance Of The Black Tattoo
  • Commander Of Pain
  • My Name Is Judas

Info:

 

VÖ:  29.06.2018

Label:  Pure Steel Records


Video:

Bewertung:

Autor:  Kerbinator

Bewertung:  9 / 10



Schubert In Rock sind mitnichten eine Rocktruppe, die sich der klassischen Musik verschrieben hat. Nein, es handelt sich hier um ein Projekt des österreichischen ex No Bros – Gitarristen Klaus Schubert. 2013 ins Leben gerufen brachte man das selbstbetitelte Debut mit allerhand namhafter Gäste heraus und auch ein einzigartiges Konzert im ausverkauften Congress in Innsbruck kann man sich auf die Fahne schreiben.

 

Jetzt bringt Klaus Schubert ein weiteres Album heraus, betitelt „Commander Of Pain“ und erneut unter dem Banner Schubert In Rock. Das eigentliche Line Up besteht aus dem Meister himself an der Gitarre, Walt Stuefer (vocals), Andy Marberger (bass), Bernie Welz (drums) und Andy J. Brunner (keyboards). Doch auch für dieses neue Album hat sich Schubert erneut eine ganze Reihe namhaftester Gäste besorgt, allen voran im Gesangsbereich.

 

Vertonte man beim Debut noch Songs anderer Bands mit Kollegen, die man während der No Bros- Zeit kennen und schätzen gelernt hat, neu, so gibt es diesmal neue eigene Stücke, die den Gastmusikern speziell auf den Leib geschnitten wurden. Herausgekommen sind 13 Songs mit Heavy Rock vom Allerfeinsten und mit starken Nummern, von den man in vielen Jahren noch sagen wird „den Song kenn ich doch...“. Einfach umwerfend, was für tolle Hard Rock und melodische Heavy Songs zustande gekommen sind. Vieles erinnert an die beste Hard Rock Zeit mit Bands wie Deep Purple, Whitesnake oder Rainbow, sicherlich auch aufgrund des prägnanten Orgelspiels von Don Airey (Deep Purple) bei vielen Songs.

 

Alle Songs angefangen von „Empathy“ bis hin zum finalen „My Name Is Judas“ grooven wie Sau und alles wirkt himmlisch eingespielt. Dabei handelt es sich aber wirklich nur um ein Projekt, welches aufgrund der Besetzung schwer wird live umzusetzen. Basis der Songs ist das hervorragende Gitarrenspiel von Klaus Schubert mit immens stimmigen Hooklines und einer Unzahl an Hard Rock Riffs, die mal an bekannte Songs erinnern, aber immer eine eigene Note bewahren. Unterstützung erhält er lediglich bei zwei Soli von Jennifer Batten (Michael Jackson, Jeff Beck) und bei einem von Ewald „Sunny“Pfleger (Opus). Die Rhythmusarbeit übernimmt an manchen Stellen Gery Moder.

 

Herausragend sind aber die einzelnen Gesangsleistungen. Die ganze Klasse von Jeff Scott Soto offenbart sich in Songs wie dem Opener „Empathy“ oder dem leicht dramatischen „Forgive Me When I Fall“. Der ehemalige und einzig wahre Nazareth Sänger, Dan McCafferty, leidet und rauhbeint sich durch „Too Late“ und „It's Our World“. McCafferty ist ein Sänger, dem man Texteilen wie „it's our world, the only one we got...“ immer abnimmt und welche er mit alter Inbrunst intoniert. Natürlich hat der Zahn der Zeit auch an seiner Stimme genagt und nicht immer trifft er die Töne optimal, aber diese Nostalgie im Stimmorgan erzeugt eine Gänsehaut nach der anderen.

 

Bei „Under The Lights“ und dem opulenten „My Name Is Judas“ gibt sich Doogie White (Rainbow und viele mehr...) die Ehre. Gerade bei ersterem fühlt man sich an selige DIO Zeiten erinnert. Auch sonst bringt Doogie natürlich diese typischen Rainbow, Dio Vibes mit ein. Ein ganz großer Sänger, schon immer gewesen und auch heute noch völlig „outstanding“. Die mehr im Riff Rock der AC DC bzw. Krokus Klasse verankerten Songs wie „Burning Heart“, „World With No Tomorrow“ und der Titelsong „Commander Of Pain“ bringen Marc Storace (ja...natürlich Krokus) und Carl Sentance (ebenfalls Krokus, Nazareth) auf den Punkt rüber. Sehr groovig, kratzig, rockig. Beim Titelsong fällt Don Airey mit einigen verrückten, spacigen Keyboard Klängen ein, was etwas Abgefahrenes in die Musik integriert. Auch bei anderen Songs bringt er immer wieder ein überraschendes Orgel oder Keyboard Element ein. Airey zeigt sein Deep Purple-lastiges, aber auch vielseitiges Spektrum quer durch's komplette Album.

 

Bleibt noch die metallische Variante in Form von Mike Vescera (Obsession, Loudness, Yngwie Malmsteen), der im Track „On The Line“ ran darf und mit seiner souveränen, voluminösen US-Metal Stimme stark auftrumpft. Auch instrumental, neben der Hauptband und Don Airey und den Gitarrengästen, lässt man keine Gelegenheit aus, sich vielseitig zu präsentieren. Aber immer im Bereich des Hard/Heavy Rock verbleibend. Da gibt’s mal Bouzuki Klänge bei „Ride The Bullet“, gespielt von Daniel Haselwanter oder auch mal kräftige Synthies (natürlich Don Airey).

 

Alles in Allem ist „Commander Of Pain“ ein Porpourri aus Stilrichtungen, welche die Akteure auch in ihren Hausbands zu spielen pflegen. Mal im Fahrwasser von Altvorderen wie Deep Purple, Rainbow, Dio oder halt eben Nazareth. Auch Melodic Metal a' la Axel Rudi Pell wird aufgeführt, leichte Anleihen amerikanischen Hard Rocks integriert. Dennoch klingt das Album irgendwie wie eine Einheit, auch wenn man immer wieder andere Sänger auffährt und im gesteckten Heavy Rock Bereich musikalisch variiert. Anders als bei vielen Projekten, die große Namen präsentieren, mag man sich Schubert In Rock immer wieder anhören und die Songs prägen sich unweigerlich ein. Sei es durch Refrains, Rhythmen oder Hooks. Und nostalgisch wertvoll ist „Commander Of Pain“ zudem.

 

Das ganze jetzt noch live wäre ja der Wahnsinn !!  

 

 



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