REZET - Deal With It

Tracklist:

  • Behind Glass
  • Treadmill To Hell
  • Deal With It!
  • No Plan B
  • Thunder Raiders
  • Alone
  • Chaos In My Mind
  • MDPV
  • Dead Or White
  • Spiral Down
  • Pile Of Shards

Info:

VÖ: 22.02.2019

Label: Metalville Records


Video:

Bewertung:

Autor:  Kerbinator

Bewertung:  8 / 10



Haben wir den Jungs von Rezet aus Schleswig bei ihrem letzten Album „Reality Is A Lie“ noch Ähnlichkeiten zu Slayer, Kreator und Destruction attestiert, aber auch manche gebremste Variante zugesprochen, kristallisiert sich beim vierten Album „Deal With It“ immer mehr der Hang zum „reinen“ Heavy Metal heraus. Dies liegt auch am Gesang von Ricky Wagner, der mehr wie ein Metal Shouter als ein kreischiger Thrash Brüllwürfel auftritt.

 

Das neue Album wird von einem kurzen Intro („Behind Glass“) eingeleitet und am Ende in gleicher Art ausgeblendet. Ein Rahmen, der dennoch kein Konzeptalbum beherbergt. Rezet haben trotz aller Freude an gemäßigteren Tempi den Hang zum knallharten Thrash nicht verloren. So haut der Opener „Treadmill To Hell“ immer noch amtlich ins Mett und hätte auch auf dem Vorgänger stehen können. Auch „Deal With It“ besitzt ein stattliche Thrash Harke, lässt im Refrain aber Neigungen zu späteren Megadeth, die sich ja auch mal fast vom reinen Thrash Metal verabschiedet hatten, zu.

 

In Sachen Riffs zeigen sich die Gitarristen Heiko Musolf und Ricky Wagner, der neben Gesang eben auch in die Saiten haut, äußerst versiert und kompetent. Egal ob knallharte Saitenanschläge oder virtuos veranlagte kurze Soli, die Jungs haben's richtig gut drauf. Daß die Nordlichter etwas gemäßigter als früher loslegen zeigt am besten „Alone“, eine Halbballade, die auch die amerikanische Hairspray-Szene der 80er Jahre für gut befunden hätte. Lyrisch will man nicht ganz so massiv anklagen, hat mit „Dead Or White“ dennoch einen gehörigen Seitenhieb auf die Politik Donald Trump's parat.

 

Mit „Pile Of Shards“ wagen sich Rezet zum Ende hin an ein über 6-minütiges Instrumental, daß die Klasse der einzelnen Musiker verdeutlicht. Von ruhig bis galoppierend sind hier die einzelnen Rhythmen sehr gut verknüpft. Dennoch weiß ich nicht, ob es eines solchen Instrumentals bedurfte. Denn welche Instrumentals bleiben denn nachhaltig im Schädel hängen ? Nicht viele...dieses auch nicht.

 

Absolute Hightlights von „Deal With It“ sind der Opener, der Titeltrack und das fulminant wirbelige „Spiral Down“, welches in bester Speedmetal-Manier die Balken zum Einstürzen bringt. Aber auch gemäßigtere Songs wie das angesprochende „Alone“, die fast mit Powermetal-Spuren belegte Nummer „Thunder Raiders“ und das kritische „Dead Or White“ wissen zu überzeugen. Einige wenige Ausnahmen laufen etwas nebenher mit, ohne großartig aufzufallen oder zu stören.

 

Amtlicher Metal-Shouter, sehr gute Gitarrenarbeit, thrashige Gangshouts aber auch stattliche Tempiwechsel und Breaks hin zum reinen (Speed)Heavy Metal...das sind die Zutaten von „Deal With It“. Mit solch einem Album kann man definitiv aufhorchen lassen, nicht nur im Norden.  




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