VÖ: 27.05.2016
Label: Mighty Music
Autor: Kerbinator
Bewertung: 8 / 10
Meine Fresse, was zocken diese Jungs tight ! Ob das vorher auch schon war, weiß ich nicht, ist „Reality is a Lie“ bereits deren drittes Full-Length Album, die beiden Vorgänger kenne ich aber nicht. Die Rede ist von den Speed-/Thrashern Rezet aus Schleswig. Von nordischer Kühlheit kein Spur, ist das Quartett doch ein ganz heißes Eisen.
Dabei ist die Musik von Rezet so neu natürlich nicht. Vieles erinnert an vergangene Großtaten von Exodus, Destruction oder auch Kreator. Dies liegt nicht zuletzt auch am recht hohen Shoutgesang von Ricky Wagner, der ungestüm und gleichzeitig nahezu perfekt für diese Art von Metal klingt.
Aber auch die Gitarrenarbeit, Bass-u. Drumspiel sind produktionstechnisch hervorragend in Szene gesetzt. Veranwortlich zeichnete hier Produzent Patrick Bieler. Für den Mix sorgte zudem Legende Harris Johns. Hut ab !
Angefangen beim Opener „Reality is a Lie“ über „Madmen“, „Dying By The States“ bis „Fight For Your Life“....die meisten der 12 Songs liegen im Speed-Bereich, nur selten wird das Tempo zurückgefahren.
Ausnahmen bestätigen die Regel und so warten die Schleswiger zwischendurch dann doch mit dem ein oder anderen Schmankerl auf, um die Angelegenheit nicht zu eintönig werden zu lassen.
So verlangsamt man den Stil bei „Breaking the Chains“ um einiges und bei „Lost“ ist man zu Beginn geneigt von einer Ballade im Stile von Testament's „Return to Serenity“ zu sprechen. Der Song wird aber im Verlauf seiner über 8 Minuten immer heftiger und mutiert quasi zu einem wahren Thrash-Epos. Auch das abschließende „Like A Wolf“ versucht sich abwechslungsreich, wirkt aber etwas plakativ und als Rausschmeißer in meinen Augen nicht zwingend genug.
Macht nix, denn die Stärken von Rezet liegen eindeutig im ungezügelten Thrash und davon gibt es mit „Worm in the Core“ oder „Checkmate (War is Hell)“ genügend. Die Lyrics behandeln die üblichen Thrash Standards mit teils politischen Anklagen und sozialkritischen Texten, wie beispielsweise im Titelsong. Bei „Checkmate...“ schickt man einen Appell an die Welt, alle Kriege zu beenden und „Fight For Your Life“ ist logischerweise ein Hinweis, daß man für seine Rechte einstehen soll. Typisches Thrash-Futter also....nix Neues. Dafür überzeugt die Musik um so mehr und man darf Rezet durchaus bescheinigen, in einer Zeit wo Bands wie Accuser, Exumer oder auch Destruction starke neue Alben auf den Markt geworfen haben, hinter diesen Bands nicht weit zurückzustehen.
Mit etwas Glück und den richtigen Leuten im Hintergrund bescheinige ich Rezet einen großen Schritt auf der Thrash-Leiter nach oben und es würde mich nicht wundern, wenn man die Nordlichter demnächst auf den großen Festival-Bühnen und eventuell als Tour Support diverser Größen bewundern darf. Diese Wirklichkeit ist keine Lüge. Thrash til Death !
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