Mark Kelly's MARATHON - Marathon

Tracklist:

  • Amelia - Shoreline
  • Amelia - Whistling At the Sea
  • Amelia - 13 Bones
  • When I Fell
  • This Time
  • Puppets
  • Twenty Fifty One - Search
  • Twenty Fifty One - Arrival
  • Twenty Fifty One - Trail Of Tears
  • Twenty Fifty One - Brief History

Info:

VÖ:  27.11.2020

Label:  ear Music


Video:

Bewertung:

Autor:  Kerbinator

 

Bewertung: 8 / 10



Jedes der Marillion Bandmitglieder, früher und heute, hat irgendwo nebenbei in Projekten mitgewirkt, oder Soloalben veröffentlicht. Bis auf Drummer Ian Mosley und Keyboarder Mark Kelly. Letzerer hat sich nun endlich durchgerungen, auch mal auf eigenen Pfaden zu wandern und hat Mark Kelly's Marathon gegründet. Ein erstes, selbsbetiteltes Album ist entstanden und dieses ist gar nicht mal allzuweit weg vom Sound seiner Hauptband.

 

Für Marathon hat Kelly ein paar feine Musiker um sich geschart. Allen voran Sänger Oliver Smith, der ab und zu ein wenig nach Peter Gabriel klingt, sich stimmlich meist aber zwischen John Mitchell (Lonely Robot) und Alex Toonen (ex-For Absent Friends) einreiht. Feines Stimmchen, das die fünf Songs dieses Albums hervorragend veredelt. Auch die Gitarristen John Cordy und der stark von Mark Knopfler und David Gilmour beeinflusste Pete Wood tragen nicht unerheblich zum Gelingen der Songs bei. Henry Rogers (drums), Conal Kelly (bass, guitars) und natürlich Mark Kelly himself an den Keyboards sorgen für die (neo)progressive Begeleitung.

 

Den Anfang macht einer von zwei Longtracks. Das über 10-minütige „Amelia“, welches in drei Parts aufgeteilt ist, bringt dann auch gleich einen starken Hang zu Genesis, respektive Peter Gabriel. Piano, Kebyoards erzeugen sehr warme Klänge, mehrstimmiger Gesang wird mit Echo unterlegt und die Intensität nimmt im Verlauf mit verzerrtem Gesang, Keyboard-u. Gitarrensoli immer mehr zu. Wunderbare Melodien, bei denen man die Einflüsse alter Genesis definitiv nicht leugnen kann.

 

„When I Fell“ startet ebenfalls mit Piano und ruhigem Gesang, der aber hier schon nicht mehr unbedingt nach Gabriel klingt. 4/4 Takt und Orgel-Solo zeigen Kelly's Musikverständnis und ein etwas waviges Zwischenspiel überrascht. Leicht funkige Elemente findet man danach bei „This Time“, durch eine kleine Keyboard-Spielerei eröffnet. Eingängig und ein wenig poppig ist dieser Song eventuell so etwas wie der kleine Hit des Albums.

Wunderbarer Gesang und Rhythmen im Midtempo-Prog Bereich offeriert „Puppet“. Toller (Neo)Prog, der duchaus auch Marillion Luft atmet und mit mehreren Keyboard-u. Gitarrensoli glänzt.

 

Bleibt noch der zweite Longtrack „Twenty Fifty One“, der gleich in vier Parts untergliedert wurde. Der Anfang („Search“) beginnt mit düsteren Klängen, einem Sprecher und kurzen Computersounds, die alsbald in Bombast übergehen. Danach wird’s erst mal ruhiger mit Piano und Gesang, aber auch intensiver inklusive himmlischer Melodien. Ein wenig erinnert das an Bands wie Arena, das Wechselspiel von ruhigen und intensiveren Parts vollzieht sich einige Male. Leichte Keyboard-“Wölkchen“ leiten über zu Part 3 („Trail Of Tears“) und zu einem härteren Gitarrenriff. Mellotron und Orgel lässt Mark Kelly zauberhaft gleiten, so daß alles bereitet ist für den Ausklang („Brief History“) mit fantastischen Gitarrenmelodien, leicht spacigen Tönen im Background und dem natürlich mehrstimmigen Gesang mit Orgelbegleitung. Starke Nummer.

 

Mit diesem Debutalbum gelingt Mark Kelly mit seinen Mitmusikern ein Werk, welches sich nicht an seine Marillion Herkunft anbiedert, diese aber auch nicht verleugnet. Einiges erinnert an frühe Genesis, manches an gängige Neoprog Bands der 80er/90er Jahre und vieles an schöne, harmonische Momente die man bisher im Prog erleben durfte. Bei den Lyrics erhielt Kelly Unterstützung durch einen Mann namens Guy Vickers und das Albumartwork lässt die (Marillion)Tradition aufleben, in dem man einzelne Elemente von Songs visuell in die Zeichnung integriert hat. Auch wenn hier kein Mark Wilkinson am Werk war.

 

Kurzum...ein wunderbares (Neo)Prog Album, mit tollen Musikern und starkem Sänger, welches die Asse von einst natürlich zitiert, aber eine gewisse Eigenständigkeit beinhaltet. Da darf gerne noch mehr kommen.  



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