LEPROUS - Aphelion

Tracklist:

  • Running Low
  • Out Of Here
  • Silhouette
  • All The Moments 
  • Have You Ever? 
  • The Silent Revelation 
  • The Shadow Side
  • On Hold 
  • Castaway Angels
  • Nighttime Disguise

Info:

VÖ: 27.08.2021

Label: InsideOut Music


Video:

Bewertung:

Autor:  Kerbinator

 

Bewertung:  8 / 10



Zwei Jahre nach dem außergewöhnlichen „Pitfalls“ kehren die norwegischen Progger Leprous mit einem neuen Album namens „Aphelion“ zurück. Ursprünglich war nur eine EP geplant, aber da sonstige Aktivitäten, wie bei jeder anderen Band, pandemiebegründet auf Eis lagen, wurde daraus dann doch ein Vollzeit-Werk. Die Pandemie bewirkte auch, daß man in verschiedenen Studios aufnahm und die neuen Songs so ein wenig mehr jeder für sich selbst steht, als noch beim Vorgänger, der beinahe ein durchgehendes Konzept beinhaltete.

 

Vordergründig geht es bei „Aphelion“ erneut um die persönlichen Erfahrungen und Depressionen von Sänger Einar Solberg. Nun aber mehr um deren Verarbeitung und Akzeptanz. Es wurden diesmal sogar vereinzelt Fans in die Gestaltung der Lyrics mit einbezogen. Ein weiterer Grund, warum Leprous beim neuen Album vom bisher abwechslungsreichten sprechen. Musikalisch hat sich dagegen nicht so viel geändert. Das bewährte Stilmittel aus langsamem und ruhigen Beginn und zunehmender Intensität im Verlauf zieht sich nach wie vor nahezu durch jeden Song der Norweger.

 

„Running Low“, der Opener und gleichzeitig erste Singleauskopplung, zeigt gleich typische Leprous-Merkmale. Mollklänge und der immer ein wenig klagend wirkende Gesang von Einar Solberg von ruhig leidend bis hysterisch aggressiv lassen sofort erkennen, welche Band hier am Werk ist. Zuerst berührend und symphonisch melancholisch ändert sich die Nummer hin zu intensiven Klängen mit funkigen Vibes und monumentalen Keyparts, die in zerfahrenes Violinen-Spiel (Gastmusiker:  Chris Baum) mündet. Außergewöhnlich ist, daß Leprous für diesen Song und den Abschluß-Track „Nighttime Disguise“ ein vollwertigen Blasorchester hinzugezogen haben, welches dem Sound der Norweger eine weitere Facette hinzufügt.

 

Das folgende „Out Of Here“ lässt verspielt und ruhig beginnen, überzeugt mit „verträumten“ Gitarrenklängen und balladeskem Gesang. Wie aber erwähnt, wird auch hier der Song bald härter und intensiver, vermehrt mit abgehackten Progmetal Rhythmen. Das Leprous mit beiden Beinen in der Moderne stehen und auch  Computerbeats nicht abgeneigt sind, zeigt der Beginn von „Silhouette“. Im Prinzip aber eher ein rockiges Stück mit harten Gitarrenlicks und brachialen und schnellen Keys, sowohl in den Backings als auch solierend.

 

Überraschend mit Slide-Gitarre startet „All The Moments“. Einar Solberg setzt auf immens hohen Gesang, der nicht nur einmal an Morten Harket von A-HA erinnert. Generell ist die Stimme von Einar wie eh und je sensationell und prägt Leprous natürlich von vorne bis hinten. Soundgewaltig und mit einigen Breaks, die das Tempo herausnehmen, greift ein Rad in’s andere und lässt erst gar keine Langeweile aufkommen. Immer wieder werden Streicher und Celli (Gast: Raphael Weilroth-Browne) integriert wie beim sehr atmosphärischen „The Silent Revelation“. Die rockige Note nicht vergessend, sind es hier die entspannten Passagen mit Streichern im Background und erstmals verwendete Bcking-Chöre, welche die Atmosphäre begründen.

 

Auch bei „The Shadow Side“ finden sich leicht Steicher-Momente, die den eingängigsten Song des Albums begleiten. Von den restlichen Songs, die allesamt die vorhandenen Trademarks beibehalten, fällt noch die  Piano-Ballade „Castaway Angels“ und das bereits angesprochene „Nighttime Disguise“ auf, welches recht zerfahren beginnt und mit erneuten funkigen Parts, sowie mehrstimmigem Gesang etwas von der Leprous-Norm abweicht.

 

 

„Aphelion“ ist zumindest lyrisch eine Fortsetzung von „Pitfalls“. Musikalisch ist der Progmetal Anteil aber niedriger als auf dem Vorgänger. Auch einen richtigen Longtrack gibt es diesmal nicht. In den meisten Songs wird die Spannung kontinuierlich aufgebaut, bis man in Intensität ausbricht, veredelt durch den extrem charakteristischen Gesang von Einar Solberg, der die Stimmungslagen vorzüglich auszudrücken weiß. Ein weiteres fantastisches Album der Norweger.  


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