VÖ: 14.04.1980
Label: Epic Records
Autor: Kerbinator
Bewertung: 8,5 / 10
J„British Steel“ wird von vielen Heavy Metal-Liebhabern als eines der großartigsten Alben für dieses Genre angesehen. Es war sicherlich bis dato ihr bisher raffiniertestes, am besten produziertes und kommerziell erfolgreichstes Album, das die noch junge „New Wave of British Heavy Metal“ als eine Kraft anführte, mit der man rechnen muss. Es war für Judas Priest zu diesem Zeitpunkt die richtige Art von Album und ebnete auch ihre erfolgreichste Ära. Aber war es wirklich die schönste Stunde der Priester?
„Killing Machine“ (auch bekannt als „Hell Bent For Leather“ auf dem US-Markt) könnte tatsächlich als Ausgangspunkt für Priests Übergang zu einem glatteren, kommerzielleren Sound angesehen werden. Dies war die erste Platte, die Tom Allom produzierte und er war der Schlüssel zu ihrem Sound in den 80er Jahren. Schlagzeuger Les Binks wurde durch den ehemaligen Trapeze-Trommler Dave Holland ersetzt, der nun endlich bis 1988 eine stabile Besetzung für Priest begründete.
Die Song-Arrangements hier sind auf einen „schlanken und gemeinen“ Ansatz reduziert, während sie immer noch viel brodelnde Aggression behalten haben. Mit ihrem neu gefundenen Fokus auf kürzere, straffere und eingängigere Songs sind Glenn & K. K.s Gitarrensoli viel kürzer und dienten oft nur für kurze melodische Breaks, die den Song pushten. Rob Halford macht mit seiner stimmlichen Reichweite auch ein bisschen weniger Show, aber seine Texte sprühen auf vielen Tracks dennoch vor Gift und Wut.
Zu meinen persönlichen Favoriten auf diesem Album gehören „Rapid Fire“, „Metal Gods“, „Steeler“ und das dezente und schwerfällige „The Rage“, das die beste Halford-Performance auf diesem Album enthält. „Grinder“ und „You Don’t Have To Be Old To Be Wise“ sind anständige Mittelklasse-Nummern, die nur gelegentlich live aufgeführt wurden. Die Hymne „United“ bemüht sich ein wenig zu sehr, ein Publikumsliebling zu sein und fing bei den Fans nie wirklich Feuer.
Am bekanntesten ist das Album natürlich für „Breaking The Law“ und „Living After Midnight“, die als prägnante Radiotauglichkeiten und Live-Hymnen wirkten. Keiner dieser Songs enthält wirklich richtige Gitarrensoli und ist für jeden Gitarristen-Neuling recht einfach einzustudieren. Aber die Tatsache, dass man diese Songs ein Dutzend Mal zu oft gehört hat, spielt keine Rolle. Man wird sie immer wieder auflegen.
"British Steel" ist sicherlich zu den richtungsweisenden Alben der Band zu zählen. Dies war unbestreitbar ein Schlüsselalbum für sie. Letztendlich bemühen sich Priest etwas um kommerzielle Akzeptanz. Ich glaube nicht, dass dies unbedingt das beste Beispiel für Judas Priest auf ihrem kreativen Höhepunkt ist. Es ist gut verarbeitet für das, was es beinhaltet. Ich habe auch schon immer das Albumcover geliebt. Natürlich ist „British Steel“ nach wie vor eine ausgezeichnete Platte und auf jeden Fall zu empfehlen.
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