FACE DOWN HERO  - False Evidence Appearing Real

Tracklist:

  • Nation Fractured
  • Last Exit Call
  • The Newborn Me
  • Goodbye To All Heroes
  • Peddlars Of Fear
  • Legion
  • Wolfchild
  • Echoes Of The Sun
  • When A Promise Becomes A Lie

Info:

VÖ: 21.04.2017

Label:  Yonah Records


Bewertung:

Autor:  Kerbinator

Bewertung:  8 / 10



Die Marburger Formation Face Down Hero bringt just ihr bereits 6. Studioalbum heraus. „False Evidence Appearing Real „ heißt der Dreher, drei Jahre nach dem letzten Album „Product Of Injustice“.  Face Down Hero haben ein bisschen an den Stellschrauben gedreht, was die musikalische Ausrichtung betrifft. Zwar ist die Basis immer noch Bay Area – orientierter Thrash, aber hinzugekommen sind viele melodische Elemente, was dem neuen Album sehr gut getan hat meiner Meinung nach. Zusammen mit der gewohnt wuchtigen und starken Produktion von Martin Buchwalter entfaltet sich ein harmonisches, aber dennoch aggressives Werk, was der Band einen gehörigen Schub nach vorne bescheren sollte.

 

Im Gegensatz zu früheren Alben fällt zuallererst einmal das etwas punkige Artwork von Felix Bäcker auf, was ebenso einen Unterschied zu den Vorgängern bedeutet. Aber punkig ist die Musik von Face Down Hero natürlich nicht. Vielmehr klingt „False Evidence Appearing Real“ wie eine Mischung aus neueren Angel Dust und Metallica zu „Kill 'em All“-Zeiten. Dies spiegelt den Zusammenhang von Speed-Thrash und Melodien wieder. Auch Sänger und Gitarrist, Christian Naumann, ist irgendwo zwischen Dirk Thurisch und James Hetfield einzuordnen. Keine schlechten Referenzen, wenn man mich fragt.  

 

Los geht’s mit „Nation Fractured“, einem Song, der eindrucksvoll beweist, wie gut schneller Thrash der Marke Metallica mit tollen Gitarrenmelodien, die hier beinahe elegisch rüberkommen, funktioniert. Ist das noch als Thrash zu bezeichnen, oder eher als harter Power Metal ? Egal, was zählt ist der Song und der ist stark.  

Düsterer wird „Last Exit Call“ angestimmt, was durch etwas frickelige Gitarrenparts die mittlerweile hohe musikalische Qualität von Face Down Hero verdeutlicht. In bester „Seek and Destroy“-Manier bretter man danach bei „The Newborn Me“ los, im Verlauf durch schwere Riffs und einen tollen Refrain geprägt.  

 

Daß Face Down Hero verschiedenste Facetten in ihren Sound zulassen zeigt „Goodbye To All Heroes“. Piano, Frauengesang...eine mitunter krachige Powerballade, die so endet wie sie beginnt. Das kann was, ganz klar. Die Hessen haben einen gewaltigen Sprung nach vorne gemacht, was abwechslungsreiches Songwriting betrifft.  

Und so geht’s munter weiter mit den Songs. Speed Metal-/Thrash a' la „Fight Fire With Fire“ bei „Peddlars of Fear“, eine reine Powermetal-Hymne in Form von „Legion“, eine weitere diesmal ruhigere Ballade mit „Echoes of the Sun“ (Nothing Else Matters lässt grüßen !) und dem schnellen Rausschmeißer „When A Promise Becomes A Lie“. Lediglich das durchschnittliche „Wolfchild“ zwischendrin fällt etwas ab.  

 

Unterm Strich bieten Face Down Hero ein klasse Album welches hauptsächlich aufgeschlossenen Thrash-Fans, aber auch der Heavy-/Powermetal-Meute gefallen dürfte. Musikalisch kompetent, gesanglich treffend und mit vorzüglicher Produktion ausgestattet könnte „ False Evidence Appearing Real“ so etwas wie ein Überraschungserfolg des deutschen Undergrounds werden. Das Zeug dazu haben die Marburger und legen mit ihrem neuen Album ihr bisher ausgereiftestes und bestes Produkt vor. Drücken wir der Band die Daumen. 




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