DEF LEPPARD - Diamond Star Halos

Tracklist:

  • Take What You Want
  • Kick
  • Fire It Up 
  • This Guitar [feat. Alison Krauss]
  • SOS Emergency
  • Liquid Dust
  • U Rok Mi
  • Goodbye For Good This Time
  • All We Need
  • Open Your Eyes
  • Gimme A Kiss
  • Angels (Can’t Help You Now)
  • Lifeless [feat. Alison Krauss]
  • Unbreakable
  • From Here To Eternity


Info:

VÖ:  27.05.2022

Label:  Universal Records


Video:


Bewertung:

Autor:  Kerbinator

 

Bewertung:  6 / 10



Es ist nicht einfach über ein aktuelles Def Leppard Album zu schreiben, wenn man die ersten Alben („On Through The Night“, „High’n Dry“ und „Pyromania“), also den Aufstieg der Band miterlebt hat und deren Folgealben sich immer mehr von der Unbekümmertheit entfernt und der Kommerzialität zubewegt haben. Heutzutage ist von dem damaligen Spirit nur noch der Name übrig, dennoch bringen die Briten immer mal wieder ein neues Album heraus. So jetzt auch mit „Diamond Star Halos“, dem zwölften Werk der Band.

 

Und als wolle man mich revidieren, startet man mit „Take What You Want“ beinahe schon in typischer Leppard-Manier. Zu Beginn langsam sich mit Gitarren und Drums steigernd, holen die Jungs ein tolles grooviges Riff raus und der mehrstimmige, ursprüngliche Signature- Gesang im Refrain ist wieder da. Ein Break mit sphärischen Momenten und gutem Solo macht Lust auf mehr. Das die Bandmitglieder in die Tage gekommen sind, merkt man aber bereits beim Opener beispielsweise am Gesang von Joe Elliott, dessen markante Röhre man nicht mehr auf den ersten Hieb erkennt.

 

Trotzdem ein guter Einstieg, dem mit „Kick“ aber sogleich Ernüchterung folgt. Ein harter Beat und groovige clapping hands sind ja soweit ok, aber der poppige Refrain und dieses Na-Na-Na-Gehampele lässt den Fan der frühen Tage glatt erschaudern. Und so wechseln sich positive und negative Eindrücke in den folgenden Songs ab. Klar, immer subjektiv gesehen, aber das Erbe der Band ist halt einfach auch immens.

 

Slide Gitarren, der balladeske Gesang mit Country Vibes und starkem Gitarrensolo bei „This Guitar“, einem von zwei Songs bei dem Alison Krauss als Gastsängerin teilnimmt, macht zum Beispiel gute Laune, genauso wie der wuchtige Rocker „SOS Emergency“, auch wenn man beim Hören hier nicht immer gleich an Def Leppard denken will. Nummern wie „Liquid Dust“ oder „U Rock Mi“ mit ihren unsäglichen Pop Beats und auf modern getrimmten Sounds kann man sich dagegen getrost schenken.

 

Fünfzehn Songs beinhaltet „Diamond Star Halos“. Viel zu viele meiner Meinung nach, auch wenn man dadurch schon die Möglichkeit hat, ein paar ansprechende Tracks zu entdecken. „Open Your Eyes“" ist eben so ein Song, den man entdecken kann, der zwar modern gespielt, aber interessant wird, da man hier fast schon proggige Elemente zu hören bekommt. Oder auch der lässige Sleaze Rocker „Gimme A Kiss“ hat durchaus Def Leppard-Qualitäten, wie man sie von „Adrenalize“-Zeiten her kennt.

 

Westerngitarre und Uh-Uh-Uh-Gesänge bei „Lifeless“ (ebenfalls mit Alison Krauss) und noch mehr Pop-Appeal fressen die guten Momente des Albums leider gnadenlos auf. Ebenso wie das mit viel Samples verarbeitete „Unbreakable“, wobei hier der Refrain noch ein wenig was rausholt. Schade, wenn man bedenkt, welche guten Musiker nach wie vor in dieser Band stecken. Vivian Campbell und Urgestein Phil Collen können viel mehr, als sie auf diesem Album zeigen dürfen. Rick Savage und Rick Allen, Bassist-u. Drum-Asse von je her, erzeugen ab und an ordentlich Groove, entfesselt geht aber anders.

 

 

Irgendwie hat man den Eindruck, Def Leppard wollten gerne etwas von der frühen Frische der ersten Alben zurückhaben, werden aber durch den Zwang kommerzieller und moderner Musik-Ansichten ausgebremst. Leute, welche die Alben ab „Euphoria“ mögen, kommen möglicherweise mit „Diamond Star Halos“ gut klar. Die Fans der frühen Alben lassen aber besser die Finger davon. Sicherlich ist dieses Album ein gut gespieltes, modernes Rockalbum mit chart-tauglichen Songs und eingängigen Refrains. Der Sound den Def Leppard so faszinierend gemacht hat, schimmert aber viel zu selten durch. 



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