BRAINSTORM - Midnight Ghost

Tracklist:

  • Devil's Eyes
  • Revealing The Darkness
  • Ravenous Minds
  • The Pyre
  • Jeanne Boulet (1764)
  • Divine Inner Ghost
  • When Pain Becomes Real
  • The Four Blessings
  • Haunting Voices
  • The Path

Info:

VÖ: 28.09.2018

Label: AFM Records


Video:

Bewertung:

Autor: Kerbinator

Bewertung: 7,5 / 10



Wenn man von deutschem Power Metal spricht, sind Brainstorm sicherlich nach wie vor eine der ersten Adressen. Das ändert sich auch mit dem neuen Album „Midnight Ghost“ nicht. Hierbei handelt es sich um das bereits 14. Album der Schwaben. Die Diskografie von Brainstorm enthält einige Highlights mit beispielsweise den Alben „Metus Mortis“, „Soul Tempation“ oder „Liquid Monster“, welche auch den ein oder anderen Power Metal Hit zutage förderten.

 

Seit ein paar Jahren setzt aber mehr und mehr Routine ein, das Songwriting wirkt konstruierter und die Refrains auf Sicherheit bedacht. Natürlich besitzt Andy B. Franck nach wie vor eine der ausdrucksstärksten Metal Stimmen der Zunft, welche auch die konstruiertesten Nummern trotzdem in gewisser Weise veredelt.

 

So kommt es, wie es kommen muß….gleich die ersten drei Songs, „Devil’s Eye“, „Revealing The Darkness“ und „Ravenous Minds“ gehen auf Nummer sicher und sind allesamt routiniert gestaltete Power Metal Hymnen, die sehr gut ins Ohr gehen, aber nicht unbedingt stetig haften bleiben. Das Gitarrenduo Torsten Ihlenfeld und Milan Loncaric agiert gewohnt souverän mit melodisch eingängigen und dennoch kraftvollen Riffs und die glasklare Produktion prägt den typisch teutonischen Power Metal Sound.

 

Mit „Jeanne Boulet (1764)“ verarbeitet man dann Geschichtliches über die Bestie von Gevaudan, bei dem Jeanne als erstes Opfer verzeichnet wird. Musikalisch ändert sich der Stil insofern, daß Brainstorm etwas Epik und symphonische Elemente einfliessen lassen. Entsprechend lang (über 7 Minuten) zieht sich dieses Opus. Richtig spektakulär ist der Song aber nicht. Ganz nett gemacht, aber nicht mehr oder weniger.

 

Der Rest ist wieder bekannt renommierter Stoff, der so auch auf den letzten Alben hätte stehen können. „Haunting Voices“ versucht beklemmend und düsterer rüberzukommen. Auch das Artwork und die Songs an sich belaufen sich diesmal in eher dunkleren Gefielden. Doch wirklich düster oder dramatischer ist „Midnight Ghost“ nicht. Und „The Four Blessings“, mit unter anderem diversen Ho-Ho-Ho- Chören, ist gar eher dem fröhlichen Power Metal a’la Helloween und Gamma Ray zuzuordnen, denn der vollen Breitseite zünftiger Power Kunst.

 

Somit bleibt unterm Strich ein weiteres gutklassiges Brainstorm Album, das wie auch schon „Scary Creatures“ und „Firestorm“ auf Nummer sicher geht und das abliefert, was die Fans auch wollen. Nämlich klar strukturierten, gut produzierten Power Metal mit klasse Gesang und fähigen Gitarristen, sowie einer Rhythmus Truppe, die die Basis ordentlich legt, um Köpfe und Füße schwingen zu lassen. Das Album wurde von Seeb Levermann (Orden Ogan) produziert. Spätestens da weiß man wo die Reise hingeht.

 

Die Band sprach im Vorfeld vom besten Album der Band bisher. Das kann man nicht unbedingt behaupten, aber schlecht ist „Midnight Ghost“ natürlich auch nicht. Man weiß halt, was man an der Band hat und von ihre bekommt. Überraschungen minimal.  



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