AVATAR - Avatar Country

 

Tracklist:

 

  • Glory To Our King
  • Legend Of The King
  • The King Welcomes You To Avatar Country
  • King's Harvest
  • The King Wants You
  • The King Speaks
  • A Statue Of The King
  • King After King
  • Silent Song Of The King Pt. 1: Winter Comes When The King Dreams Of Snow
  • Silent Song Of The King Pt. 2: The King's Palace

Info:

VÖ:  12.01.2018

Label: Century Media


Video:

Bewertung:

Autor:  Kerbinator

Bewertung:  7 / 10



Die Schweden Avatar spalten die Metalgemeinde schon seit längerer Zeit. Die einen finden's geil, die anderen können dem an der Grenze zum Klamauk inszenierten Metal nichts abgewinnen. Dabei sind Avatar musikalisch alles andere als Anfänger oder Windbeutel. Bei mittlerweile sechs erschienenen Alben macht sich eine gewisse Routine und Versiertheit absolut bemerkbar.

 

So auch auf dem neuen Werk „Avatar Country“, einer Konzeptgeschicht um einen musikalischen König, der im Mittelpunkt der zehn neuen Songs steht. Über das Konzept lassen wir uns hier nicht weiter aus. Entweder mag man's, oder halt nicht. Auf jeden Fall gehen Avatar mit diesem Konzept auch auf groß angelegte Tour und man wird genügend Anhänger finden, um die Hütten voll zu kriegen.

 

Rein musikalisch sind Avatar mittlerweile schwer einzuordnen. Zu vielseitig und unterschiedlich sind die einzelnen Songs. Ursprünglich als Death Metal Kapelle mit Rock'n Roll Einflüssen gegründete Band, sind die Wurzeln zwar auch heute noch vorhanden, aber mit viel mehr Ideen gespickt als früher.

 

Dem Inrto „Glory To Our King“ haftet ein gewisser Musical-Charakter an, wobei man generell „Avatar Country“ auch als Metal-Musical ansehen könnte. Der erste richtige Song, „Legend of our King“ beinhaltet dann mit über 8 Minuten gleich eine gewisse Epik, die das thrashige Gebrüll und den unaufgeregten Cleangesang von Johannes Eckerström ausschmückt. Hier zeigt sich, wie gut Avatar mittlerweile in der Lage sind, spannende Songs zu schreiben. Der Song wirkt nicht lieblos zusammengeschustert, sondern alles hat seinen Sinn und ertönt wie aus einem Guß.

 

Kaum hat man sich damit angefreundet, kehrt die Band mit „The King welcomes you to Avatar Country“ in eine völlig andere Richtung ab. AC DC meets Country Music, wobei der Refrain durchaus gefällt. Eine durchaus Avatar würdige Kehrtwende. Umso härter und thrashiger wird’s bei „King's Harvest“, einer der härtesten Nummer des Albums. Und wieder springt man im Stilmix umher. Denn das folgende „The King Wants You“ operiert mehr in hardrockigen Welten mit Bezügen auch zu Kiss, einem Einfluss, dem Avatar schon immer folgen. Sehr interessant und der Refrain kann duchaus was.

 

Als nächstes folgt eine Ansprache des Königs. Und das Gefolge jubelt. Kann man sich einmal anhören, beim nächsten Mal folgt hier aber unweigerlich der Druck auf die Skip-Taste. Als Kiss meets Death-/Thrash könnte man „A Statue Of The King“ bezeichnen. Der Gesang klingt tatsächlich nach Paul Stanley, zumindest solange das Gebrüll nicht ertönt.

 

„King after King“ hebt dann den reinen Heavy Metal Faktor wieder an und fährt mit ruhigen Breaks und harschem Gesang den Härtegrand nach oben. Allerdings bauen Avatar hier den vermeintlich melodischsten Refrain ein. Zum Abschluß gibt’s dann noch ein zweigeteiltes Instrumental zu hören („Silent Songs of the King“), was der konzeptionellen bzw. musical-mäßigen Ausrichtung des Albums dienlich ist.

 

„Avatar Country“ wird erneut die Szene spalten. Auch wenn man mit dem Konzept an sich nichts anfangen kann, darf man der Band aber durchaus kompetentes Songwriting und stimmige Umsetzung attestieren. Irgendwie ist kein eindeutiger Musikstil auszumachen, aber die einzelnen Songs für sich können was und machen durchaus Spaß. Man darf gespannt sein, was sich Avatar auf der Bühne einfallen lassen, wenn der König mit Gefolge Einzug hält.  



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