AVALAND - Theater Of Sorcery

Tracklist:

  • Theater Of Sorcery
  • Gypsum Flower
  • Let the Wind Blow
  • Storyteller
  • Escape To Paradise
  • Holy Kingdom Of Fools
  • Never Let Me Walk Alone
  • Deja-Vu
  • I’ll Be Ready For Your Love
  • War Of Minds
  • Rise From The Ashes

Info:

VÖ:  02.04.2021

Label:  Rockshots Records


Video:

Bewertung:

 

Autor:  Kerbinator

 

Bewertung:  7,5 / 10



Der 22-jährige Adrien G. Gzagg ist mit der Musik von Avantasia, Ayreon usw. aufgewachsen. Seine Vision ist seit jeher, ein ähnliches Album aufzunehmen, wie seine Vorbilder. Und tatsächlich hat er es nun geschafft, mit Avaland ein vergleichbares Projekt an den Start zu bringen. Dafür hat er ein Storykonzept entwickelt. Es geht um einen jungen Zauberer, der die Erlösung in Form des Lichts nach Avaland zurückbringen könnte und lernen muß, seine Kräfte in Verbindung mit den Stürmen zu konzentrieren. Hört sich für mich ein klein wenig nach Brian Sanderson's Sturmlich-Chroniken an. Aber, nun gut. Es braucht halt solch einer Fantasy Story, um eine Metal Oper an den Mann zu bringen.

 

Auch hat es Adrien geschafft, neben seinen französischen Musikerkollegen, prominente Vokalisten für die 8 Charaktere der Story zu verpflichten. Zwar ist das noch nicht mit der Who-is-Who-Besetzung eine Tobias Sammet zu vergleichen, aber Namen wie Ralf Scheepers (wo macht der eigentlich nicht mit ?), Zak Stevens (ex-Savatage/Circle II Circle), Zaher Zorgati (Myrath), Emanuelson (Rising Steel), Stephan Forte (Adagio) und Madie (Nightmare) lesen sich auch in der Besetzungsliste von Avaland durchaus gut.

 

Ach ja, „Theater Of Sorcery“ heißt dieses erst Werk und ist eher mit den (meiner Meinung nach besseren) Frühwerken von Avantasia zu vergleichen. Lucassen's Ayreon spielt eh in einer ganz anderen Liga. Durch die unterschiedlichen Gesangsstimmen erhebt sich die gewisse Theatralik und erzählerische Komponente, welche die Story dahinter umschließt. Adrien G. Gzagg ist natürlich selbst auch mit dabei und übernimmt gesangstechnisch den Part des Hauptprotagonisten Adam Wilstorm.

 

Das Album legt los mit dem Titelsong. Schnelle Rhythmen und symphonische Backs liefern typischen Metal Opera Standard, der Gesang ist gutklassig, vielleicht ein wenig gepresst. Bombastisch und wirbelwindig feuern die Gitarren durch die Gegend. Hier unterstützt von Ricky Marx (ex-Pretty Maids/Now Or Never).

 

Bei „Gypsum Flower“ sticht Ralf Scheepers mit seiner bekannten Stimme (hier als König von Avaland) heraus. Spacige Keyboards, hartes Powermetal-Riffing und melodisch flotte Rhythmen sind Primal Fear gar nicht mal so unähnlich. Allerdings verändert sich das im Verlauf durch symphonische Elemente und theatralische Vocals. Teilweise liefern sich die Gesangs-Protagonisten heftige Duelle, giftig und hoch, erinnern ab und an gar an die göttlichen Royal Hunt.

 

Midtempo-Powermetal gibt’s bei „Let The Wind Blow“ zu hören. Neben Zagati gibt sich hier als weiblicher Gegenpart Heli Andrea (Mobius) die Ehre. Dazu gehören auch anfangs balladeske Momente. So zieht sich die Story munter hin. Viele Tempi-Wechsel wie bei „War Of Minds“, Wechselgesänge und mehrstimmige Refrains wie bei „Escape To Paradise“ offerieren eine gewisse Nähe zu den ersten beiden Avantasia Alben, der symphonische Anteil in den Songs bleibt glücklicherweise überschaubar.

 

Am besten sind Avaland, wenn die Songs mehr in die angesprochene Richtung von Royal Hunt gehen. Dazu gehört beispielsweise das mit Moll-Piano beginnende „I'll Be Ready For Your Love“, eine als Ballade beginnende, aber immer intensiver werdende Nummer. Galopp-Rhythmen, Hard Rock Rffs und Chöre steuert „Holy Kingdom Of Fools“ bei. Den Abschluß macht „Rise From The Ashes“ mit biestigen Gesangsparts und Input von allen Sangeskünstlern des Albums. So wie es sich für ein abschließendes Finale gehört, bei dem alle Protagonisten nochmals die Bühen entern. Bombastisch, flott, Chöre....fertig ist's.

 

Als ich die Promoinfo las, hatte ich schon Bedenken, mal wieder eine halbgare Metal Oper vorgelegt zu bekommen. Aber, Adrien G. Gzagg hat das mit Avaland richtig gut gemacht. Gute Musiker, hervorragende Sänger und ein stimmiges Konzept lassen „Theater Of Sorcery“ durchaus mithalten im Konzert der Großen. Schön auch, daß hier nicht alles mit Bombast zugekleistert wird, sondern die Songs auch allein mehr im Powermetal verortet sind und funktionieren. Ob man solch eine Story mag oder nicht, bleibt dahingestellt, umgesetzt wurde sie von den Akteuren richtig gut. Der gute Adrien möchte dies auch so mal auf die Bühnen bringen. Mal gespannt, ob das gelingen kann. 



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