ANN MY GUARD - Moira

Tracklist:

  • The Descent
  • Sacred I
  • Mountain II
  • Elijah
  • Roseblood
  • Mētéra
  • Echo
  • The Day I Die
  • The Raven
  • Morpheus

Info:

VÖ: 12.10.2018

Label:  Painted Bass Records

Video:

Bewertung:

Autor:  Rainer Kerber

Bewertung:  8 / 10



Die Geschichte von Ann my Guard geht zurück bis ins Jahr 2007. Die ungarische Sängerin Eszter Anna Baumann nahm ihre ersten Demos auf. Es war nicht einfach für sie aber die Geduld, harte Arbeit und Experimentierfreude der ersten Jahre haben sich ausgezahlt. In den folgenden Jahren wurde mehrere EP’s veröffentlicht, bevor im Jahr 2014 das Album Debut “Innocence Descent” folgte, und 2017 “Ourania”. Inzwischen hat die Band einen Plattenvertrag mit dem niederländischen Label Painted Bass Records. Im Oktober erschien “Moira”. Die Release-Show zum Album fand im Rahmen des FEMME V in Eindhoven statt.

 

Im Intro “The Descent” kann man förmlich die Weite der ungarischen Puszta hören. Und man bekommt einen ersten Eindruck von Eszter Anna Baumann’s einzigartiger Stimme. Aber keine Angst, “Moira” ist kein Folk-Album. Dafür sorgt schon beim etwas düster klingenden “Sacred I” die blonde Sängerin selbst, mit ihrem druckvollen Bass-Spiel. Aber auch Schlagzeug und Gitarre ballern richtig los und sorgen somit für sehr viel Druck aus den Boxen.

 

Selbstverständlich verarbeiten Ann my Guard immer wieder Folklore-Elemente ihrer Heimat. Etwas weniger düster und etwas schneller folgt dann “Mountain II”. Wunderschön ist die Semi-Akustik-Ballade “Roseblood”. Mit “Mētéra” folgt dann ein folkloristisches Zwischenspiel mit zum Teil sphärischen Klängen, bevor die Ungarn bei “Echo” erneut mit düsteren Midtempo-Melodien losrocken. “The Day I Die” dann eher beschwingt. Der Song-Titel ließe hier etwas anderes vermuten. Von “The Raven” hat sich Eszter wohl für ihre Bühnen-Dekorationen inspirieren lassen, schwarze (Raben-)Flügel am Mikrophon-Ständer. Das ist die zweite (Power-) Ballade auf dem Album. Hier ist auch das Flötenspiel der Sängerin zu hören. Das Beste habe sich Ann my Guard aber für den Schluss aufgehoben – “Morpheus”, der längste Song des Albums. Zunächst wird die Sängerin lediglich von akustischen Gitarren begleitet. Später wird der Song zu einer großartigen Hymne. Der Hidden Track am Ende sorgt dann für einen folkloristischen Ausklang.

 

Mit Ann my Guard hat das kleine niederländische Platten Label Painted Bass Records einen wahren Rohdiamanten unter Vertrag genommen. Für mich sind die Ungarn weit mehr als nur ein Geheimtipp. Mit Moira hat die Band ein Kleinod des Dark Metal aufgenommen, Dark Metal, bei dem genre-übergreifend auch Folklore und Rock eingearbeitet worden ist. Die Band um Eszter Anna Baumann konnte mich auch live voll und ganz überzeugen, sowohl bei ihrer regulären Show als auch beim Akustik-Set.



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