ALAN PARSONS - The Secret

Tracklist:

  • The Sorcerer's Apprenctice
  • Miracle
  • As Lights Fall
  • One Note Symphony
  • Sometimes
  • Soiree Fantastique
  • Fly To Me
  • Requiem
  • Years Of Glory
  • The Limelight Fades Away
  • I Can't Get There From Here

Info:

VÖ:  26.04.2019

Label:  Frontiers Records

Video:

Bewertung:

Autor:  Kerbinator

Bewertung:  8 / 10



15 Jahre nach dem Alan Parsons das elektronische Album „A Valid Path“ veröffentlichte, kommt nun mit „The Secret“ ein Album, welches ein Stück weit zurück zu den Wurzeln geht. Es sollte somit die Fans einigermaßen versöhnen können, die mit dem Vorgänger, in gewissem Maße zu recht, nichts anfangen konnten. Alan Parsons seines Zeichens schon Toningeneur bei den Beatles und Pink Floyd sowie Musiker, der herausragende Sachen wie die Alben „Tales of Mystery and Imagination“, „I Robot“ und „Eye in the Sky“ herausgebracht hat, muß im Jahr 2019 niemandem mehr etwas beweisen und kann quasi aufnehmen, was er will. Daß dabei die alten Trademarks wieder eine Rolle spielen, umso schöner.

 

Gäste hat er zur Genüge eingeladen, der Alan. So stimmt beim instrumentalen Opener „The Sorcerer's Apprentice“ Steve Hackett die Saiten. Der Einstieg klingt allerdings etwas gewöhnungsbedürftig nach 50er Jahre Filmen und symphonischen Heiterkeiten, verändert sich aber mit Hinzufügen der Gitarre und den leicht gespenstischen Tönen inklusive Violine. Man muß erst mal schlucken, wenn man diesen Anfang hört. Im Kontext des Konzepts um die Magie an sich passt's aber ganz gut.

 

Bei „Miracle“ mit Jason Mraz am Mikro wird der weitere klangliche Weg festgelegt. Alles ertönt sehr entspannt und meist ruhig, der Refrain wird mehrstimmig aufgefahren und somit erhalten die meisten der Songs auf „The Secret“ eine gewisse Radiotauglichkeit. Auch ein amtliches Saxophon erklingt erstmals. Streicher, Akustik-Gitarre, eingängiger Gesang prägt „As Lights Fall“ bei dem Alan Parsons singt und dadurch schöne Erinnerungen an vergangene Hits wach werden lässt. Im Nachgang kann man der Nummer eine leicht folkige Ausrichtung attestieren.

 

Bläser, Stimmungen wie bei den Beatles und atmosphärisch symphonisch geht’s bei „One Note Symphony“ (Vocals: Todd Cooper) zu. Die Geräusche eines aufflammenden Brandes am Ende verstören allerdings ein wenig. Gut, scheint halt dazuzugehören. Auch Foreigner Alt-Sänger Lou Gramm darf sich auf dem Album die Ehre geben. Nämlich bei der mit Akustik-Gitarre, Piano sowie Streichern durchsetzten AOR-Ballade „Sometimes“, für die ein Lou Gramm natürlich wie geschaffen scheint. Auch wenn seine Stimme bei weitem nicht mehr die Faszination früherer Tage erreicht.

 

Wir befinden uns in einem Konzeptalbum. Marktplatz-Geräusche Theatralik macht uns dies wieder bewußt. Auch ein Akkordeon spielt auf bei „Soiree Fantastique“, bei dem sich Alan Parsons und Todd Cooper die Vocals teilen. Der mehrstimmige Gesang und der melodische Refrain, sowie ein schönes Gitarrensolo machen diese Nummer für mich zur tollsten auf „The Secret“. Ein Song, wie man ihn von Alan Parsons erhofft und liebt. Starkes Stück mit herrlich erwärmender Atmosphäre.

 

Daß Alan Parsons immer auch mal für „verrückte“ Momente gut ist, zeigen die Gitarrenläufe bei „Fly to Me“ (Vocals: Mike Mikel). Streicher und akustische Passagen sorgen dennoch für entspannte Momente. Chanson-artig, soulig geht’s weiter bei „Requiem“, gesanglich erneut von Todd Cooper veredelt. Auch das Saxophon darf wieder ran. Recht eigenwillige Angelegenheit, die den harmonisch eingängigen Faden etwas verlässt. Wie perfekt Alan Parsons verschiedene Instrumente miteinander verwebt beweist „Years of Glory“, wo Flöte, Gitarre und Saxophon himmlische Klänge erzeugen. Hierzu passt auch der Gesang von PJ Olsson hervorragend.

 

Zum Ende hin lässt es Alan Parsons wieder straighter angehen, mit der beinahe schon rockigen Melodic Nummer „The Limelight Fades Away“ (Vocals: Jordan Huffman). Der Gesang ist hier äußerst intensiv und im Vergleich zum Rest des Albums noch mal eine Tonstufe höher. Die leichte Abschluß-Ballade „I Can't Get There From Here“ (Vocals: Jared Mahone) lässt das Album dann mit Piano und Streichern ruhig und entspannt ausklingen.

 

„The Secret“ ist eine Rückbesinnung von Alan Parson auf seine frühen Anfangstage, wo er noch in progressiven, aber auch poppigen Gefilden unterwegs war. Daß es sich bei „The Secret“ um ein Konzeptalbum handelt, fällt fast nicht auf, denn die Songs stehen fast alle für sich selbst und es überwiegen die ruhigen, eingängigen Passagen höchster Melodie-Freudigkeit. Klasse produziert ist das Ganze obendrein. Das neue Alan Parsons Album ist also eine wirklich runde Sache und dürfte die zuletzt verschreckten Fans wieder ins Boot holen. Gekonntes Werk eines verdienten Könners.



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