WRETCH - Warriors

Tracklist:

  • Into Madness
  • Sleepless Dreams
  • The Ones
  • Warriors
  • Fallen from Grace
  • Sacrifice
  • All I See
  • Sword and Stone
  • Death of Innocence
  • Never Alone
  • Watching the World
  • In Those Eyes
  • Rain

Info:

VÖ:  05.12.2014

Label: Pure Steel Records


Bewertung:

Autor: Kerbinator

Bewertung:  6 / 10



Ein etwas ungewöhnliches Albumcover haben die Amis Wretch gewählt. Das schwarz-weiß Bild mit Kriegsschiffen und einem Zeppelin sorgt erst mal für etwas Verwirrung. Daß man das Album dann lapidar „Warriors“ getauft hat, passt zumindest ansatzweise zum Artwork. 

 

Wretch aus Ohio gibt’s bereits seit 1983, ein erstes Album hat man aber erst 2006 („Reborn“) zustande gebracht. Eventuell ein Zeichen dafür, daß man sich musikalisch in den ereignisreichen 80ern nicht durchsetzen konnte. Egal, solche Bands reformieren sich ja heutzutage gerne, denn die Old-School Kapellen sind seit einiger Zeit wieder voll im Trend und werden von einschlägigen Labels zu Tage gefördert und gepuscht.  

 

So eben auch Wretch, die mit Power Heavy Metal zu Werke gehen. Die Musik ist stark von der NWOBHM beeinflußt und auch US Metal der 80er ist ein großes Thema. Der Gesang von Ron Emig wird oft gedoppelt und ist allgemein recht hoch. Eine gewisse Ähnlichkeit zu Ronnie Munroe (ehemaliger Metal Church-Sänger) kann man attestieren, ohne aber dessen Klasse wirklich zu erreichen. Irgendwie wirkt die Stimme, die auch mal nasal knödelig daherkommt, etwas zu dünn. Nachzuhören bereits im ersten Song „Sleepless Dreams“. Man könnte meinen, Ron Emig könnte das Stimmvolumen nicht halten und jederzeit die Stimme verlieren. Ok...ist mein subjektiver Eindruck, schlecht ist der Gesang aber nicht.  

 

Bei „The Ones“ kramt man dann seine Iron Maiden Kenntnisse hervor. Die Eisernen Jungfrauen sind, fast unvermeidlich, ein hörbarer Einfluß von Wretch. Die Gitarren von Nick Giannakos und Michael Stephenson braten fett, wobei die Soli ein ums andere Mal zu frickelig erscheinen. Der Song bläst ganz gut durch. Die Hey-Hey-Hey-Chöre im Refrain hätte man sich allerdings sparen können.  

 

Die Songs sind größtenteils im Midtempo-Bereich gehalten. Manowar lassen durchaus auch öfters grüßen („Warriors“) und es fehlt etwas an Abwechslung. Man weiß irgendwie nie, ob man schon beim nächsten Song ist, oder immer noch beim alten.  

 

Versteht mich nicht falsch...die Musik ist nicht schlecht gemacht, kompetent gezockt und wird auch keinen Old School-Fan der NWOBHM bzw. US Schule enttäuschen. Und der KIT-Gänger wird begeistert seine Kutte schwenken.

Das Tempo wird auch mal dezent zurückgefahren und balladeske Töne, Phasen angeschlagen. Wie beispielsweise das äußerst melodische Gitarrensolo in „Death of Innocence“. Auch kurze Akkustikgitarren-Parts streut man desöfteren ins Geschehen ein.  

 

Ein echtes Highlight bietet das Album dann doch noch mit „Watching the World Collide“. Coole Riffs, klasse Bridge hin zum Refrain. Und dieser ist dann auch überzeugender Natur. Auch das Gitarrensolo ist nicht von schlechten Eltern. Großartiger Song.

Die Akkustik-Gitarren Ballade „In Those Eyes“ lässt dann noch mal kurz das romantische Hardrocker-Herz hochschlagen. Lagerfeueratmosphäre garantiert.  

 

„Rain“ lässt das Album dann wie gehabt und ohne große Überraschungen ausregnen.

„Warriors“ ist sicherlich keine schlechtes Album und es gibt viele Bands, die nicht annähernd an die Old School Attitüde von Wretch rankommen. Einzig der etwas zu knödelige Gesang und das fast immer gleiche Songwriting drücken etwas auf die Stimmung.  

Mir fehlt trotz vieler guter Ansätze etwas das Salz in der Suppe um das Album immer wieder auflegen zu wollen.  



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