TIM BOWNESS - Late Night Laments

Tracklist:

  • Northern Rain
  • I’m Better Now
  • Darkline
  • We Caught The Light
  • The Hitman Who Missed
  • Never A Place
  • The Last Getaway
  • Hidden Life
  • One Last Call 

Info:

VÖ:  28.08.2020

Label:  InsideOut Music


Video:

Bewertung:

Autor: Kerbinator

Bewertung:  8 / 10



Für sein sechstes Studioalbum „Late Night Laments“ hat Tim Bowness gerade mal etwas mehr als ein Jahr gebraucht. Das spiegelt ein wenig die Veröffentlichungsfreudigkeit der Bands und Künstler momentan wieder, die einfach neues Material zeitig fertig stellen, da beispielsweise ja auf dem Live-Sektor Corona-bedingt leider nichts los ist.

 

Prinzipiell bekommt man auf „Late Night Laments“ genau das, was man auch schon beim Vorgänger „Flowers At The Scene“ hören konnte. Nämlich ruhigen, atmosphärischen Schmuse-Prog, der berührt, wärmt und verzaubert. Bowness, der hauptsächlich zusammen mit Steve Wilson bei No-Man aktiv ist und auf vielen anderen Alben als Gast auftaucht, liefert also etwas andere Musik ab, als in den meisten Projekten. Er lässt einfach seine Gedanken kreisen, seiner melancholischen Ader freien Lauf und präsentiert dies in einfühlsamer Art und Weise.

 

Wer also auf kerninen Prog Rock steht, bei dem die Gitarren den Tasteninstrumenten mehr als das Wasser reichen, ist bei Tim Bowness fehl am Platz. Zu ruhig, zu gediegen geht es dafür auch auf „Late Night Laments“ zu. Wer aber auf solche Musik steht, der bekommt wahre Schätze als Songs geliefert.

 

„Norther Rain“, der Opener, bestätigt gleich das Gesagte. Ruhiger Beginn, balladesker Gesang mit Schönheit und Würde in der Melodieführung. Ein kleines Gitarrensolo gibt’s auch, sogar mit leicht verzerrtem Klang. Ähnlich des Vorgängeralbums hat Tim Bowness auch diesmal wieder eine Reihe von Gastmusikern eingeladen, die zwar nicht ganz so namhaft, hauptsächlich Percussion- u. Tastenparts übernehmen. So verfeinert Bowness bei „I'm Better Now“ den Song mit Xylophon-Klängen, an Spieluhr erinnernden Tönen und bringt in Form von Erzähler-Vocals und teilweise geflüsterem Gesang die Geschichte des Songs nah. Final wird’s etwas poppiger, aber auch mystischer.

 

Im gesteckten Rahmen wird in Folge wenig geändert. Von einem mit Akustik Gitarre/Gesang geprägten , sehr ruhigen Stück („We Caught The Light“) bis hin zu einem von Meeresrauschen eröffneten, etwas flotteren Part bei „Never A Place“ bleibt Tim Bowness seiner Linie treu und wenn man den durch etwas Geklimper startenden warmen Gesang bei „Darkline“ erlebt, bildet sich einem eine traumhafte Atmosphäre, schwebend auf Wolke sieben.

 

Piano fehlt neben diversen Keyboard-u. Synhtie-Einspielungen in den neun Tracks ebenso wenig, wie manche an ruhige IQ-Songs erinnernde Passagen („The Hitman Who Missed“). Abschließend lässt Bowness die Keyboards ein wenig wummern und beendet dadurch ein ruhiges, entspanntes aber auch faszinierendes Album. Etwas dunkler ist die lyrische Ausrichtung als zuvor, der Albumtitel „Late Night Laments“ kommt nicht von ungefähr. Auch der ein oder andere melancholisch düsterere Ton hat sich eingeschlichen. Dennoch ist das Album von einer harmonischen Wärme und positiver Grundstimmung.

 

Wer der Alltags-Hektik entfliehen will und sich gerne zurücklehnt und ruhiger, ausgeglichener Musik lauscht, der macht auch mit dem neuen Tim Bowness Album nichts verkehrt. Feine Sache !!



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