TIM BOWNESS - Flowers At The Scene

Tracklist:

  • I Go Deeper 
  • The Train That Pulled Away
  • Rainmark
  • Not Married Anymore
  • Flowers At The Scene
  • It's The World
  • Borderline
  • Ghostlike
  • The War On Me
  • Killing To Survive
  • What Lies Here

Info:

VÖ:  01.03.2019

Label:  InsideOut Music


Video:

Bewertung:

Autor: Kerbinator

Bewertung:  8 / 10



Um ehrlich zu sein, war mir der Name Tim Bowness vorher kein Begriff. Kann sein, daß ich den Namen irgendwo schon mal gehört habe, aber in Verbindung bringen konnte ich ihn nicht. Schande über mein Haupt, denn Bowness war ein Teil des Projekts No-Man, daß er zusammen mit Steven Wilson (Porcupine Tree) bereits 1987 gründete und insgesamt sechs Alben herausgebracht hat. Auch solo ist Tim Bowness seit längerer Zeit aktiv und auch hier veröffentlichte er bisher seit 2004 schon vier Alben. Kein Unbekannter also und das nun fünfte Soloalbum „Flowers At The Scene“ steht quasi vor der Tür.

 

Tim Bowness ist natürlich für den Gesang zuständig, spielt aber auch einige Gitarrenthemen, mal auch Ukulele und nicht zuletzt sogar Trompete. Dazu hat er sich eine Unmenge an Gastmusikern geholt, deren Aufzählung hier den Rahmen sprengen würde. „Flowers At The Scene“ ist von vielen Melodien, Romantik und Gänsehautmomenten gezeichnet. Sehr ruhiger Art Rock, der stimmungsvoll und zärtlich die Ohren der Hörer verwöhnt. Die ein oder andere leicht jazzige oder World Music Kante wird integriert, viele rockige Elemente gibt’s dagegen nicht und wenn dann durch die Gitarrenarbeit von Gast Jim Matheos, der bei drei Songs in die Saiten gelangt hat.

 

Der Opener „I Go Deeper“ ist bereits ein Garant für wohlige Gefühle und Gänsehaut. Der Gesang von Tim Bowness ist jederzeit einfühlsam und warm, meist mit etwas Nachhall aufgepeppt, aber den melodischen Stimmungen jederzeit gerecht werdend. Progressive Rock taugliche Keyboard/Synth-Momente verheissen Anspruch und die Nummer ist ein wahrer Genuß für die Ohren.

 

Solche Songs gibt es viele auf „Flowers At The Scene“. „Rainmark“ beispielsweise hält einen unweigerlich gefangen durch außergewöhnlich starke Gitarrenmelodien von Jim Matheos und die passend integrierten, kurzen Trompeten-Passagen. So etwas hört man nicht alle Tage und glücklicherweise wiederholt man solche Momente der Blasinstrumente (auch Flöte ist mal dabei) in manchen Songs, so daß man dies als echtes Erkennungsmerkmal bezeichnen kann. Wenn auch nicht bei allen Songs.

 

Härter, wenn man es denn so bezeichnen will, wird’s nicht oft. Der Titeltrack offeriert härtere Gitarrenanschläge und „Ghostlike“ gar etwas düsterere Rhythmen und Atmosphäre. Prinzipiell passen diese Songs aber hervorragend ins Gesamtbild und bieten ideale Abwechslung, bevor das Album zu ruhig wird. Dennoch überwiegen die gediegenen, teils lauschigen Nummern, die mit einer Vielzahl von klanglichen Sprenkeln aufwarten. David Longdon (Big Big Train) spielt Melodika bei „Borderline“, Peter Hamill und Steven Wilson helfen bei „It's The World“ gitarren-u. Synthie-technisch mit und Ian Dixon ist für die bereits angesprochenen Trompetenklänge zuständig.

 

Ein ausgewogenes, recht ruhig geratenes Stück Kunst, welches einfach nur wunderschöne Musik bietet, ist Tim Bowness' fünftes Soloalbum geworden. Die Gastmusiker ordnen sich unter, die Namen fallen daher nicht ganz so ins Gewicht. Das Album ist praktisch wie eine Umarmung, welche das Artwork zeigt. Es liefert Wärme, Herzlichkeit und Harmonie. Zu dieser Szenerie passen Blumen, aber auch ein stimmiger Abend zu zweit in heimeliger Atmosphäre, wo man sich einfach baumeln lässt und entspannt.

 

Man fühlt sich auch lange Zeit nach Genuss des Albums noch regelrecht wunderbar. „Flowers At The Scene“ berührt die Seele.  



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