THRON - Abysmal

Tracklist:

  • Beyond The Gates
  • Bloodred
  • A Spark Of Divinity
  • Dead Souls 
  • Hidden In Shadows
  • A Glorious Ride
  • Liturgia
  • Blood Of Serpents
  • The Wrath Of Gods
  • The Shrines

Info:

VÖ:  05.10.2018

Label:  Listenable Records


Video:

Bewertung:

Autor: Kerbinator

Bewertung:  8 / 10



Es ist sicherlich Zufall und sicherlich der Band nicht aufgefallen, daß das Albumcover auf den ersten (oder zweiten) Blick etwas anzüglich wirken könnte. Vielleicht habe ich aber auch nur versaute Theorien. Ob sich aber deshalb die deutsche Black/Death Formation Thron auf den Promofotos allesamt unkenntlich hinter Kapuzen versteckt ? - Wer weiß. Fakt ist, daß die Jungs aus der Umgebung des Schwarzwalds (nähre Infos gibt’s nicht) mit „Abysmal“ ihr zweites Album veröffentlichen, wobei das Debut noch auf einem Kleinst-Label (Clavis Secretorvm Records) erschienen ist. Jetzt ist man bei Listenable Records gelandet, was der Popularität der Band einen Aufschub geben dürfte.

 

Die Einflüsse von Thron reichen lt. eigener Aussage von Dissection über Unanimated bis Mercyful Fate. Ich würde hier aber auch noch u. a. Primordial anführen. Die zehn neuen Songs beinhalten neben harschen Abfahrten, melodische Kurzparts, breite Soundflächen und keifig geshoutete Vocals. Dabei würde ich den Black Anteil aber ebenso in das neue Jahrtausend verordnen wie in die 90er. Denn für stumpfes Blackmetal Geholze sind Thron musikalisch einfach zu gut. Das liegt vor allem an den Gitarristen PVIII und MIII (tolle Nummern diese Musiker !), die trotz mancher höllisch schnellen Saitenanschlägen auch Melodien und wuchtiges Riffing nicht vergessen. Die Drums (AXIX am Werk) sind oft getriggert, aber in richtigen Momenten mit ordentlich Punch gestylt.

 

„Beyond The Gates“ und „Bloodred“, das Eröffnungsdoppel, verdeutlichen herrlich mit welcher Vehehemenz, aber auch Versiertheit Thron loslegen können. Die Übergänge von Gekloppe zu Breakdowns und folgenden Soundwänden sind grandios gelegt und lassen keinerlei Langeweile aufkommen. Leichte pharaoneske Klänge gibt’s auch immer mal wieder zu hören, und beklemmende, sakarale Gesänge lassen den ein oder anderen Song atmosphärisch ausklingen.

Kurze Akustikeinleitungen wie bei „The Shrines“ oder an Dynamik zunehmende Züge (Primordial nicht unähnlich) bei „The Wrath of Gods“ oder „A Glorious Ride“ formen Songs, die harsch aber dennoch eindringlich in die Gehörgänge fräsen. Klar, der „Gesang“ von Samca (oh, ein richtiger Name ?) ist auf rauhes Gekeife limitiert, das spielt bei solcher Musik aber ja eher die zweite Geige.

 

Wer also auf mit Black Metal Spuren durchsetzten, teils melodischen Death Metal steht und fähigen Musikern etwas abgewinnen kann, ist bei Thron genau richtig. Fernab von stumpfem Gerödel und öden Blastorgien sprudeln die Schwarzwälder vor Einfällen in Form von Tempovariationen, Effekten über den Gitarrenspuren und sehr flüssigen Übergängen von harsch-brutal zu melodisch-versiert. Keine Angst, ein Melodie-Overflow ist hier nicht zu erwarten, aber gerade recht um auch das ein oder andere Ohr mal zu verwöhnen als nur zu zertrümmern. Das Trommelfell dankt's und die fünf finsteren Gestalten (der Bassist hört auf das Pseudonym SXIII) könnten mit „Abysmal“ wirklich auf dem Sprung für höhere Weihen sein.

 

Und irgendwie geht mir immer noch nicht das Cover Artwort von Santiago Caruso aus dem Sinn. Warum nur ?



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