SODOM - Genesis XIX

Tracklist:

  • Blind Superstition
  • Sodom & Gomorrah
  • Euthanasia
  • Genesis XIX
  • Nicht Mehr Mein Land
  • Glock N‘ Roll
  • The Harponeer
  • Dehumanized
  • Occult Perpetrator
  • Waldo & Pigpen
  • ndoctrination
  • Friendly Fire

Info:

VÖ: 27.11.2020

Label:  SPV / Steamhammer

Video:


Bewertung:

Autor:  Kerbinator

 

Bewertung:  8  / 10



Neue Besen kehren gut.....nun, das mag in vielen Fällen wohl so stimmen. Nicht aber bei den Ruhrpott Thrashern Sodom. Denn die neuen Besen kehren im Prinzip genauso wie die alten. Kein Wunder, denn mit Frank Blackfire ist ja der Gitarrist früherer Tage wieder mit an Bord. Ja, Thomas Such hat vor geraumer Zeit die Mannschaft gewechselt. Neben Blackfire sind Yorck Segatz an der zweiten Gitarre und Dummer Toni Merkel nun mit dabei und mit „Genesix XIX“ liegt das erste Zeugnis in Albumform vor, das 16. bereits in der History der Band.

 

Ein bisschen soll's zurückgehen zu den alten Wurzeln. Aber...Sodom haben im Prinzip ihre alten Wurzeln nie vergessen. Auch wenn manches Album „neumodischer“ klang und technisch vielleicht feiner (Bernemann Kost war an der Gitarre schon etwas filigraner unterwegs), so hat man sich den Charme der Räudigkeit, Aggressivität und Angepisstheit immer beibehalten.

 

Daran ändert sich auch mit „Genesis XIX“ nichts. Nach einem kurzen Intro („Blind Superstition“), das anscheinend in früheren Zeiten als Live-Intro benutzt wurde, hauen die Jungs mit „Sodom & Gomorrah“ gleich einen typischen Thrash-Knaller der Marke Sodom raus. Einfaches, aber geniales Riffing, angepisster räudiger Gesang von Tom und sofort ins Mark gehender Refrain. Von dieser Art von Songs gibt’s wieder einige zu hören. Mal schleppender wie bei „Occult Perpetrator“ oder dem coolen Groover „Glock'n Roll“. Mal an der Grenze zum Punk ballernde Kurz-Zerstörungen wie „Indoctrination“, „Dehumanized“ oder das weltkriegerische „Friendly Fire“ zum Abschluß.

 

Der in Bestform auftrumpfende Knarrenheinz auf dem Albumcover wird genau so musikalisch umgesetzt. Zerstörend, dystopisch und mitunter brutal ins Gebälk fräsend. Der über 7-minütige Titelsong lässt am ehesten so etwas wie Melodik einfließen. Das liegt an diversen Breaks, welche die Schnelligkeit auch mal herunterfahren. Beeindruckend, wie Frank Blackfire mit seinen sägenden Gitarrenlicks immer wieder technisch verblüfft. Das wirkt mal sirenenhaft, mal wie ein Sperrfeuer, untermalt von den MG-Bassattacken von Angelripper.

 

Mit „Nicht mehr mein Land“ lässt es sich Tom nicht nehmen, zeitkritisch und in deutscher Sprache anzuecken. So wie er es in der Vergangenheit ja schon öfter getan hat. Auch der Kriegssong „Waldo & Pigmen“ lässt lyrisch keine Kompromisse zu und die Nummer ballert mit Vehemenz aus den Boxen.

 

„Genesis XIX“ ist also im Prinzip ein Sodom Album, wie man es erwartet. Vielleicht ein klein bisschen old schooliger...ja. Dennoch auch nicht großartig anders wie zuletzt. Feinste Sodom Kost halt und mit ihrem räudigen Charme wirken sie auch im Jahr 2020 am authentischsten aller deutschen Thrash Legenden. Wieder einmal wird das eigene Ding durchgezogen, was den Fan selbstverständlich freut.  



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