RIVERSIDE - Out Of Myself  (Re-Release)

Tracklist:

  • The Same River
  • Out Of Myself
  • I Believe
  • Reality Dream
  • Loose Heart
  • Reality Dream II
  • In Two Minds
  • The Curtain Falls
  • OK

Info:

VÖ: 2014 (original) /12.02.2021 (re-release)

Label: The Laser's Edge (original) / InsideOut Music (re-release)

VIDEO:

Bewertung:

Autor:  Kerbinator

Bewertung:  9 / 10



Die polnische Prog Institution Riverside bringt dieser Tage ihr Debut Album „Out Of Myself“ remastered erneut auf den Markt. Diesmal via InsideOut Music, die ja auch wieder mit „Wasteland“ bei Riverside ins Geschehen eingegriffen haben. Das Debutalbum um Sänger und Bassist Mariusz Duda sowie dem leider verstorbenen Gitarristen Piotr Grudzinski, dem kurz nach Fertigstellung des Albums entlassenen Keyboarder Jacek Melnicki, sowie dem noch heute bei der Band aktiven Drummer Piotr Kozieradzki, kann man ohne Wenn und Aber als Referenzalbum von Riverside bezeichnen. So dermaßen stark legten die Polen gleich mit dem ersten Werk los.

 

Und wie mutig man das anstellte, zeigt sich gleich, da man mit dem Eröffnungssong „The Same River“ einen Longtrack sofort an den Albumanfang stellte. Gewagt, denn hätte dieses Experiment nicht funktioniert, bzw. aufgrund der Länge gelangweilt...man weiß nicht, was mit Riverside passiert wäre. Aber die Nummer ist sehr exquisit aufgebaut mit Radiogeräuschen am Anfang, dramatisch düsterem Beginn und der markanten Gitarrenelegie von Piotr Grudzinski. Das Stück wird im Verlauf immer dynamischer mit gezupfter Gitarre und flächigen Keyboards, atmosphärischen Backgroundgesängen und danach harten Saitenanschlägen. Ein sehr spannend geschriebenes Stück Prog-Kunst, welches natürlich aufgrund der Länge diverse Breaks mit ruhigen Momenten, sensiblen Bass-Spuren, dann wiederum verzerrtem Gesang und starken Keyboard-Wänden beinhaltet. Geniale Musik, die man mit geflüsterten Vocals beendet.

 

Ein solches Werk muß man erst einmal verdauen, aber Riverside machen mit „Out Of Myself“ zwar nicht mehr in dieser Länge, aber dennoch äußerst spannend und interessant weiter. Leicht flippige Klänge, harte Gitarren und Keyboardatmosphäre prägen das Stück, das zudem mit harschen Gesangsparts aufwartet. Stimmengewirr, Flüstervocals und atmosphärische Keys prägen „I Believe“, einen eher ruhigen Song mit Akustik-Gitarre, ruhigem Gesang und schönen Melodien.

 

Die Uhr tickt bei „Reality Dream“, Wummern dröhnt aus den Boxen und harte Prog Stakkato Riffs ertönen. Kakophonische Klänge zeigen die zerrissene Seite von Riverside, liefern aber dennoch einen tollen eingängigen Gitarrenpart ab. Etwas fremdländisch wirkt „Loose Heart“, überzeugt aber mit warmem Gesang und tollen Keyboards, sowie wunderbarem Gitarrensolo. Etwas überraschend packt Mariusz nach zunehmender Härte am Ende hysterische Screams aus. Packend.

 

Dem mit Telefon-Tuten und Keys beginnenden „Reality Dream II“ entspringt ein auf flotten Gitarrenriffs basierendes, reines Instrumental. Wiederum mit Flüstervocals, Akustik-Gitarre und diesmal Orgel fahren Riverside mit „In Two Minds“ erneut sentimental zurück. Mit fast acht Minuten annähernd an einen Longtrack grenzend, bringen Riverside mit „The Curtain Falls“ ein weiteres Kunstwerk an den Mann. Es beginnt ruhig und vespielt, der Bass lässt aufkommende Dramatik verlauten und reichlich düstere Sounds folgen. Ein weiteres, sensationell melodisches Gitarrensolo verfeinert diese Nummer und legt nahe, warum man einen Piotr Grudzinski bei Riverside heute so sehr vermisst und nicht einfach ersetzen kann.

 

Das mit erwärmenden Klängen, aber auch mit dunkler Atmosphäre arbeitende „OK“ beendet das Debut Album, samt überraschender Saxophon Momente. Ein feiner Abschluß eines überragenden Albums.

 

Vielleicht ist „Out Of Myself“ in den Augen der Fans nicht das beste Album von Riverside, aber ganz sicher ist es das Album, welches den Weg der Band hin zur Vorzeige-Progrock-/metal Kapelle ebnete. Mit einem sensationell starken Longtrack und einigen vielversprechenden Songs ist dieses Debut sicher maßgeblich an den Erfolgen der Band beteiligt und darf durchaus als Klassiker der Progszene genannt werden. Das Re-Mastering erfolgte von Dan Swanö und es enthält das Artwork von Travis Smith. Bonus Songs gibt’s bei diesem Re-Release nicht, dafür aber einen Sticker und in der Vinylversion noch die CD gratis obendrauf. Muss man entweder im Original oder jetzt als Re-Release unbedingt haben.  




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