PAVLOV'S DOG - Prodigal Dreamer

Tracklist:

  • Paris
  • Hard Times
  • Winterblue
  • Thrill Of It All
  • Easter Day
  • Hurting Kind
  • Aria
  • Waterlow
  • Suzanne
  • Crying Forever
  • Being In Love
  • Shaking Me Down
  • The Winds Wild Early

Info:

VÖ:  07.12.2018

Label:  Rockville Music


Video:

Bewertung:

Autor:  Kerbinator

Bewertung:  8 / 10



Pavlov's Dog aus Missouri hatten es noch nie einfach in ihrer Karriere. 1972 gegründet, zählen sie zwar zu den Veteranen des (Folk)Prog, aber das es die Band immer noch gibt, grenzt beinahe an ein Wunder. Und auch nur deshalb, weil Gründer David Surkamp immer und immer wieder die Band neu belebt. Dabei wurde er selbst schon von Medien als verstorben erklärt...Sachen gibt’s.

 

Probleme mit Plattenfirmen, die die Alben der Band nicht für gut genug betrachteten in den 70ern, Zwangsauflösung Ende der 70er und mittlerweile tatsächlich verstorbene Bandmitglieder brachten den Bandfluß immer wieder zum Stoppen. Dabei hätten es Pavlov's Dog durchaus verdient, mehr Beachtung erreicht zu haben und nicht nur als Legende abgefeiert zu werden. Mit „Prodigal Dreamer“ hat die Band jetzt ein neues Album herausgebracht, das bisher siebte.

 

Die Musik von Pavlov's Dog lebte schon immer von der markanten Falsettstimme von David Surkamp. Aber auch von den folkigen Instrumenten, allen voran der Geige. Dies ist auch anno 2018 noch der Fall und nahezu in jedem der 13 neuen Stücke ist dieses Instument mal solistisch, mal begleitend präsent. Von der Stimmung her ist „Prodigal Dreamer“ eher ruhiger, melancholisch und teilweise elegisch ausgerichtet. Aber auch Fröhlichkeit, positive Schwingungen und Lebensfreude merkt man vielen Songs der Band an.

 

Schon der Opener „Paris“ lässt schöne Geigentöne erklingen, der Song beginnt mit Piano/Gesang. Elegisch und melancholisch berührt einen bereits der Anfang des Albums und in Folge soll das so weitergehen. Apropos Gesang, David Surkamp singt nicht mehr ganz so hoch wie früher, die Stimme ähnelt ein bisschen Les Dougan, dem Sänger der australischen Progband Aragon, falls die jemand kennen sollte. Unterstützt wird David von Sara Surkamp, seiner Frau, die zusätzlich auch noch die Gitarrenarbeit von David Malchowski begleitet.

 

Auch Orgel bzw. Mellotron finden sich in vielen Pavlov's Dog Songs wieder, beispielsweise im flotten Progger „Hard Times“. Abbie Steiling soliert hier zudem mit der Geige absolut passabel. In Folge wird die Ausrichtung nur selten verändert, alles klingt recht ausgeglichen und gediegen. Schnellere Passagen sind eher die Ausnahme. Ausnahmen gibt’s beispielsweise bei „Thill of it All“, einem legeren Song, spartanisch instrumentiert, der beinahe Reggae-Vibes versprüht und auch mit reichlich schrägen Tönen überrascht. Selbst das Gitarrensolo wirkt irgendwie wirr. „Crying Forever“ tönt stark nach den 70ern und swingt fröhlicher durch die Gegend. Auch „Easter Day“ unterstreicht die positive Grundausrichtung von Pavlov's Dog, hier sogar mit leichten Country-Anleihen und Trompete im Background.

 

Dennoch ist die Quintessenz der Musik in den berührenden, melancholischen und mitunter traurigen Klängen zu finden. Träumerische Gitarren mit tollen Melodien und wunderbarem Gesang kann man beispielsweise bei „The Winds Wild Early“ genießen. „Prodigal Dreamer“ ist also ein Album für Genießer, die grundsätzlich ihre Muse im Progrock finden, aber trotzdem auch Elemente anderer Spielarten, jenseits aller Hektik und Härte für gut befinden können. Klar, das Album klingt schon noch stark nach den 70ern, müffelt aber keinesfalls nach Altertum. Einfach ein schönes Album einer legendären Band.  




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