PANZERPAPPA - Summarisk Suite

Tracklist:

  • Algerisk Symfo
  • Belgerisk Improv
  • Spartansk Mambo No.5
  • Permutert Panzerrock
  • Revidert Malist
  • Seriell Ballade

Info:

VÖ: 03.05.2019

Label:  Apollon Records

Video:

Bewertung:

Autor:  Kerbinator

Bewertung:  7 / 10



Zugegeben, als ich den ersten Song „Algerisk Symfo“ aus dem neuen Album „Summarisk Suite“ der norwegischen Band Panzerpappa hörte, wollte ich eigentlich nicht weiter zuhören. Zu extrem schräg klingt diese Nummer der Norweger, deren Bandname im Prinzip keine Bedeutung hat. Zwar bauen sich die 7 Minuten des Openers spannend auf und auch die Synthie-Schnipsel + Gitarre klingen noch ansprechend, aber als das Saxophon eintritt und den Song ins Jazzige ziehen, nimmt für mich der Nährwert dieses Songs rapide ab.

 

Doch ich habe durchgehalten und wurde im Verlauf des Albums noch belohnt. Panzerpappa wurden schon 1996 gegründet und haben seitdem bereits 6 Alben herausgebracht. Dennoch waren sie mir bis jetzt völlig unbekannt. Hervorstechendes Stilmittel bleibt auch in Folge von „Summarisk Suite“ das Saxophon, welches Steinar Brove neben den Keyboards kompetent spielt, das Ganze kommt aber ab Song Nummer 2 „Belgerisk Improv“ songdienlicher und angenehmer rüber. Der Song klingt mit verträumten Keyboards etwas entspannt und fremdländisch, das Gitarrensolo von Jarle Storlokken dagegen sperrig und lässt nicht zu viel Harmonien zu.

 

Prinzipiell geht’s so weiter. Einfühlsame Melodien wechseln sich mit jazzigen Momenten und zerfahrenen Passagen ab. „Spartansk Mambo No. 5“ wirkt verspielt und bietet teilweise spacige Töne. Swingend mit Rockgitarre und Saxophon ertönt „Permutert Panzrrock“. Highlight des Albums ist sicherlich das über 9-minütige „Revidert Malist“. Der Song beginnt sehr ruhig, harmonische Klänge laden zum Träumen ein. Verspielt und melancholisch zugleich verbleiben Panzerpappa hier meist im gediegenen und ausgeglichenen Modus. Die tolle Gitarrenpassage bietet auch für Saitenfanatiker einiges.

 

Bleibt noch zum Abschluß „Seriell Ballade“. Wie der Tiel schon suggeriert, beginnt die Nummer balladesk mit Piano und Akustikgitarre. Ein melancholischer Gitarrenlauf und die folgende Sperrigkeit ziehen den Song aber in düstere und kompliziertere Bahnen.

 

„Summarisk Suite“ ist sicherlich kein Album für Jedermann. Aber, bitte nicht, wie ich eingangs vor hatte, nach der Eröffnungsnummer das Handtuch werfen. Es entfaltet sich durchaus ein interessantes Intermezzo aus Wohlfühlmusik und anstrengender Konzentrationsforderung. Vom Mainstream sind Panzerpappa meilenweit entfernt. Das ist auch nicht das Ziel, sondern eigenwillige Musik zu kreieren, welche innovativ fordert, aber auch fasziniert. Ein paar Gänsehautmomente mehr hätten allerdings nicht geschadet.  




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