NINE-T-NINE - Time And Water

Tracklist:

  • Long Way
  • Give It Up (Heart Over Mind)
  • Deep From The Heart
  • Prelude C.P.F.L.
  • Can't Pay For Love
  • Home Alone
  • My Way
  • Take Me Away
  • The Crossing
  • Through The Storm (Shoreline II)
  • Midnight
  • Just When I Met You
  • Stronger
  • Heat Of The Night
  • Light My Life (2019)

Info:

VÖ:  13.09.2019

Label:  Alster Records


Video:

Bewertung:

Autor: Kerbinator

Bewertung:  9 / 10



Manchmal werde ich dann doch immer noch positiv überrascht, was neue Musik angeht. Und meist sind das Bands von denen man vorher noch nie etwas gehört hat, oder zumindest deren Musik man nicht kennt. Zumindest ich nicht. Auch überrascht war ich, daß dieses Album via Alster Records bei mir eintraf, erreichten mich von denen doch meist Alben von (Fun)Punk oder Deutschrockbands.

 

Aus Deutschland kommt diese Band auch und nennt sich nach ihrem Gründungsjahr Nine-T-Nine. Ja, meine Damen und Herren, dies bedeutet die Band ist bereits seit 20 Jahren musikalisch unterwegs, hat allerdings bisher lediglich ein Album („Keep The Flame Alive“) veröffentlicht. Jetzt kommt mit „Time and Water“ das Zweitwerk heraus.

Nine-T-Nine spielen wunderbaren, völlig zeitlosen klassischen Rock, der seine Wurzeln in den 80er Jahren hat und bieten Songs an, wie man sie nur von den allergrößten des Genres her kennt. Das Label preist hier Vergleiche mit Foreigner, Bryan Adams und Bon Jovi an. Ja, vom Härtegrad her kommt das in etwa hin, meiner Meinung klingen Nine-T-Nine aber noch viel mehr nach AOR. Also Erwachsenenrock...Menschen, die konsumgesteuert und chartoriertiert durch die Welt laufen, sollten lieber nicht weiterlesen.

 

15 Perlen, nicht anders kann man es nennen, haben die Hamburger auf „Time and Water“ gepackt. Musikalisch traumhaft sicher umgesetzt, liefert die Band zwar nicht unbedingt mit neuesten Ideen aber dafür mit viel Herzblut, großartiger Eingängigkeit und trotzdem enorm viel Abwechlungsreichtum zu 100 % ab.

 

Auffallend dabei sicherlich die tolle, da völlig eigenständige Stimme von Sänger Sharky. Als Anhaltspunkt kann ich hier eine Mischung aus ex-Domain Sänger Bernie Kolbe und Alex Toonen der ehemaligen niederländischen Progband For Absent Friends (aber die kennen wahrscheinlich eh die wenigsten hier) nennen. Alles in allem eine faszinierende, da außergewöhnliche Stimme, die auch ihren Reiz daraus zieht, Satz-Enden in bogenartiger Färbung ausklingen zu lassen.

 

Aber auch die Instrumentalfraktion ist vom Allerfeinsten. Tolle Melodien, sowie härtere Riffs der beiden Gitarristen Stefan Theil (lead) und Oliver Sztukowski (rhythm) sind qualitativ hochwertig und versiert gespielt, ohne jegliche Frickeleien oder Disharmonien. Hier wird nichts tiefergestimmt, man hört klassiche, greifende Rockgitarren. Der Bass wummert songdienlich (Carsten Schulz) und die Drum-Basis wird gleich von zwei Personen (Niko Schaper und Lorenz Cornelisen) gelegt.

 

Immens wichtig in vielen Songs des Album sind zudem Backgroundkeyboards, die sich aber auch ab und an in den Vordergrund spielen, wie es sich für jede gute AOR Band gehört. Auch hier kommen zwei Musiker ins Spiel. Jürgen Bärmann, sowie Jens Lück. Nicht zu vergessen die zweite Stimme, übernommen von Corina Elvers, die nicht nur als Ergänzung fungiert, sondern zumindest partiell wichtige Rollen ausfüllt.

 

Die Songs auf „Time and Water“ reichen von flotten, straighten Abgehnummern wie „Long Way“, „Take Me Away“ oder „Heat of the Night“ über zwei überleitenden Zwischenspiele („Prelude C.P.F.L.“, „The Crossing“) bis hin zu ruhigeren Stücken, allen voran der Gänsehaut-Ballade „Home Alone“. Hier performen Sharky und Corina herausragend im Duett und auch wenn man meint, diesen Song irgendwoher zu kennen, können einem in sentimentalen Momenten durchaus Tränen in die Augen steigen ob der Schönheit und Harmonie dieses Songs.

 

Nine-T-Nine haben einfach ein riesiges Gespür dafür, tolle Songs zu schreiben, die dich mitrocken, träumen, lächeln und schwitzen lassen. Mit mancher Note, die man auch leichterem Progressive Rock zuordnen könnte, zelebrieren die Jungs und das Mädel diesen (Erwachsenen)Rock in einer Art und Weise, wie man sie nur von den Besten (hauptsächlich der 80er Jahre) her kennt. Hier werden wieder einige sagen „dem gehen anscheinend die Gäule durch“ ob dieser Rezension, aber...das genau ist MUSIK die man kennen MUSS.

 

Eine Wohltat in immer hektisch werdenden Zeiten, ein Genuss den man immer wieder in seinen Player schiebt. Genau solch eine Band ist es, die uneingeschränkten Support verdient...meinen haben sie. Nine-T-Nine, da kommst du als melodischer Rocker niemals vorbei.  



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