LOVEBITES - Clockwork Immortality

Tracklist:

  • Addicted
  • Pledge Of The Saviour
  • Rising
  • Empty Daydream
  • Mastermind 01
  • M.D.O.
  • Journey To The Other Side
  • The Final Collision
  • We The United
  • Epilogue

Info:

VÖ:  05.12.2018

Label:  Arising Empire


Video:

Bewertung:

Autor:  Kerbinator

 

Bewertung:  7,5 / 10 



Endlich mal wieder richtig tolle Powerfrauen. Was hat der denn jetzt, wird sich der ein oder andere fragen. Der mag doch eigentlich keine Frauen im Metal. Das stimmt so nicht. Wenn Frauen im Metal-Bereich mit ordentlicher Powerkante auftreten und spielerisch so gewandt sind wie die Japanerinnen Lovebites, kann ich der holden Weiblichkeit im Musikbusiness durchaus etwas abgewinnen.

 

Und Musikbusiness können sie anscheinend, die fünf hübschen Asiatinnen. Denn momentan herrscht ein regelrechter Hype um die Band, die soeben ihre erste europäische Tour spielen, schon in Wacken aufgetreten sind und mit ihren weißen Kleidchen auf der Bühne recht medienwirksam in Erscheinung treten. Das mag man affig finden oder nicht, ein Hingucker sind die Damen dadurch auf jeden Fall. Noch mehr, als sie ohnehin schon sind.

 

Doch es wird damit nicht versucht, musikalische Unzulänglichkeiten zu kaschieren, denn auf dem neuen, zweiten Album „Clockwork Immortality“ geht es bis auf zwei Ausnahmen amtlich zur Sache. Sängerin Asami besitzt eine gute, kraftvolle Stimme ohne jeglichen Trällerelsen-Ansatz. Und die Gitarristinnen Midori, sowie Miyako spielen und riffen vorzüglich. Zwar ist die Musik schon im Powermetal anzusiedeln, Vergleiche zu Bands wie Helloween, Gamma Ray oder Stratovarius sind nicht unbedingt von der Hand zu weisen, aber irgendwie wirkt das bei Lovebites teilweise um einiges kerniger als bei den männlichen Kollegen.

 

Allen voran den beiden Openern „Addicted“ und „Pledge Of The Saviour“, bei denen die Riffs so dermaßen knallen, daß man sogar leichtes Thrash Feeling verspürt. Äußerst schnell, nicht ganz so wie beispielsweise bei Dragonforce, aber immerhin. Aber es gibt, wie erwähnt, halt auch zwei Ausnahmen. Die erste folgt bei „Rising“. Hier bewegen sich Lovebites im symphonischen Powermetal-Fahrwasser, was die Musik eher nach Nightwish und Konsorten klingen lässt. Nach den zwei sehr guten Eröffnungsstücken eher ärgerlich, denn damit werden die eventuell vermuteten Klischees, die man anregen könnte, wenn man die Band anschaut, bedient.

 

Glücklicherweise bleibt's bei diesem Ausrutscher und das Album nimmt dann wieder richtig Fahrt auf mit starken, teils schnellen Nummern wie „Journey To The Other Side“, „The Final Collision“ und der Thrash Abfahrt „M.D.O.“ Die zweite angesprochene Ausnahme findet man am Ende des Albums mit der konstruierten Ballade „Epilogue“, die mit über 7 Minuten auch noch längste Nummer. Beginnt nichtssagend balladesk und steigert sich dann zur Power-Ballade. Gefällig, aber nicht unbedingt gefallend.

 

Lovebites sollte man also nicht unbedingt nach der Verpackung, sondern mehr nach dem Inhalt beurteilen, sonst entgeht einem ein überraschend gutes Female-Powermetal Album, daß sein Heil in riffbetonter Power sucht und nicht in symphonisch überladenem Quatsch. Klar, die Aufmachung schielt in Richtung Kommerz, die Musik glücklicherweise nicht. Die Japanerinnen sollte man unbedingt antesten (musikalisch meine ich). Live habe ich das leider verpasst, als die Mädels vor ein paar Wochen bei uns im Ort vorstellig wurden.  

 



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