KATLA - Modurastin

Tracklist:

  • Aska
  • Hyldypi
  • Natthagi
  • Hvila
  • Hreggur
  • Kul
  • Modurastin
  • Dulsmal

Info:

VÖ: 27.10.2017

Label: Prophecy Records

Video:

Bewertung:

Autor:  Kerbinator

Bewertung:  9 / 10



So schön und doch so fremd. Diese Umschreibung trifft es im Prinzip ganz gut, wenn man von dem Debut Album „Modurastin“ der Isländer Katla spricht. Katla das sind zwei Leute, zum einen der ehemalige Solstafir-Drummer Guomundur Oli Palmason und zum anderen der Multi-Instrumentalist und Sänger Einar Thorberg Gudmundsson.

 

Die Band erzählt auf den 8 Songs Geschichten ihres Landes, dem Gegensatz von Feuer und Eis, dunklen Wintern und Mitternachtssonnen. Nicht umsonst hat sich die Band nach einem Vulkan des Landes benannt. Und Katla vertonen diese Geschichten eindrucksvoll. Manche Rezension sprach von atmosphärischem Black Metal, das ist allerdings überhaupt nicht der Fall. Nordische Bands, die ein gewisses Maß an Kälte instrumentieren, sind nicht automatisch mit Black Metal Bands gleichzusetzen. Atmosphärisch ist das Ganze, ja, aber eher im folkig-progressiven Bereich mit gelegentlichen Ausbrüchen zum Metal.

 

Leicht verdaulich ist die Musik von Katla mit Sicherheit nicht, aber unglaublich intensiv und wenn man sich auf das Album einlässt, erhält man ein Hörerlebnis der besonderen Art. So schön und doch so fremd....ja, mit „Aska“ bezaubern Katla zu Beginn mit wunderschönen Tönen und melodiebetonten, aber auch exotisch wirkenden Klängen. Auch das folgende „Hyldypi“ ist einfühlsam melodisch, wobei der Gesang von Einar etwas an New-Wave Sänger der 80er Jahre erinnert. Passt aber gut dazu und transportiert eine gehörige Portion Dunkelheit und Düsternis, wie man es eben in kalten Jahreszeiten erwartet.

 

Im Verlaufe wird das Album dann aber komplexer und auch intensiver und schwerer verdaulich. Dafür aber keinen Deut schwächer. Das lange „Hreggur“ ist so ein Beispiel, wo Katla erst langsam und harmonisch beginnen, dann aber mit der Zeit in harsche Gangart übergehen, Das Titelstück „Modurastin“ was zu deutsch Mutterliebe bedeutet, ist dann gar das härteste Stück des gesamten Albums und liefert mit vielen Moll-Tönen einen krassen Gegensatz zur Schönheit und Bezauberung anderer Songs. Eben wie Feuer und Eis, Kälte und Wärme, Hass und Mutterliebe. Um es mit dem Vulkan zu halten....er schlummert in der Regel, kann aber jederzeit ausbrechen. Genauso weiß man im Vorfeld bei Katla nie, was als nächstes kommt. Das macht das Album spannend und man lässt sich bereitwillig in die Musik der Isländer reinziehen.

 

Natürlich wird der ein oder andere wahrscheinlich mit der isländischen Sprache so seine Schwierigkeiten haben und der ein oder andere Refrain wirkt auch manchmal etwas komisch, ohne aber wirklich zu nerven. Die Muttersprache gehört halt zur musikalischen Ausdrucksweise Katla's dazu und hat schon auch einen gehörigen Anteil am Gesamteindruck.

 

„Modurastin“ ist ein ganz spezielles Album. Kein Vergleich zu den vielen folklastigen Produktionen nordischer Bands. Dieses transportiert die Stimmung des Landes auf beeindruckende Art und Weise und wächst mit jedem Durchlauf. Leute, die nicht nur Musik im Nebenbeihören konsumieren, darf man hier ansprechen. Es gibt so viel zu entdecken und musikalisch ist das Ganze auch noch sehr intelligent und hochwertig umgesetzt. Für mich eine der positivsten Überraschungen der letzten Zeit und ein Album, daß immer wieder den Weg in meinen Player finden wird.

 



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