HELLYSH - Fauda

Tracklist:

  • Intro
  • Cursed Earth
  • Crossfire
  • Collapse
  • Public Woman No 97
  • Bury Half Life
  • Blackend Thundermother
  • (A Native) Massacre
  • Hang The Bitch On The Cross
  • ...Off To War

Info:

VÖ:  April 2021

Label:  Eigenrelease


Video:

Bewertung:

 

Autor:  Kerbinator

 

Bewertung:  7,5 / 10



Philipp Wilken, seines Zeichens Bassist bei den norddeutschen Punkrockern Hellhead, ist kürzlich an mich herangetreten, um mir sein neuestes Nebenprojekt Hellysh anzupreisen. Klar, daß wir uns da nicht lang bitten lassen, um reinzuhören, was der gute Phil uns da anbietet. Um es gleich vorweg zunehmen...eine musikalisch punkige Kapernfahrt wie bei Hellhead findet auf dem ersten Album, „Fauda“ nicht statt. Vielmehr frönt Philipp seines Haupteinflusses, dem Death Metal.

 

Aber Hellysh ist nicht einfach nur Death Metal, sondern eine derbe Mischung mit Essenzen aus Black Metal, Crust, Punk und Noise. Philipp hat alle Instrumente selbst eingespielt, produziert und gemixt. Das Mastering hat ein gewisser Mike im Audio Studio Nord übernommen. Ach ja, und für den „Gesang“ hat er sich einen gewissen TGVOW (keine Ahnung was das bedeutet) geholt.

 

Schöngeister können gleich weghören bei Hellysh. Denn „Fauda“ ist ein heftiger Auswurf mit höllischen Brüllvocals und Growls in bester Death Metal Art. Gitarre und Bass knarzen und kratzen aus den Boxen, fast wie bei uralten Venom. Für den mit glatten Sounds verwöhnten Standard-Hörer ist diese Musik definitiv nichts und Hellysh bedienen schon eher eine kleinere Fan-Nische. Dennoch kann man sich dem Krach und Geballer schwer entziehen, denn es besitzt alles einen ganz eigenen Charme. Wenn auch einen ziemlich brutalen.

 

Dabei fängt's mit dem unheilvoll klingenden „Intro“ eher schleppend an. Aber „Cursed Earth“ kracht gleich mit schnellem Geballer ins Mett, die Brüll-Vocals lassen selbst den Klabautermann verschreckt zurück. Doch Philipp gönnt sich auch mal ein Break zwischendrin mit ordentlichem Groove-Riff und Drums. Es wird danach aber sofort wieder schneller. Heftiger Auftakt. So geht’s immer weiter. „Crossfire“ liefert Midtempo-Riffing und gebrüllte „Die Bastard“-Rufe am Ende.

 

Teils wirken die Eruptionen von Bass und Gitarre disharmonisch wie bei „Collapse“, das erst langsam aufgebaut wird und mit wirbeligen Saitenläufen reintrümmert. Auch „Hang The Bitch On The Cross“ erscheint mit einem recht kruden Gitarren-Solo, der Sänger wirkt hier mal mit Sprech-Gesang "normal". Eher gesprochenen Gesang im Gegensatz zu dem Gebrülle und den Growls findet man ebenso bei „Public Woman No 97“.

 

Auch ein reines Instrumental kann man auf „Fauda“ erleben. Und zwar zum Albumabschluß mit „...Off The War“. Telefonklingeln und verzerrte Stimmen verstören zunächst. Dagegen glänzt Philipp hier mit einem starken Riff. Sirene und Gewehrfeuer suggerieren kämpferisch Kriminelles.

 

Also, Hellysh sind wirklich nichts für Melodiefanatiker oder Fönfrisuren. Philipp Wilken und sein rekrutierter Sangesknabe sorgen für ein krachiges Trümmerfeld fernab von „gutem“ Sound. Manche könnten der Produktion vielleicht Demo-Charakter attestieren. Für mich entfaltet gerade dieser Sound den gewissen Charme, den ich bereits angesprochen habe. Für eine erste Duftmarke ist gesorgt, darauf lässt sich mit Hellysh und Philipp's musikalischen Vorlieben gerne aufbauen.  



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