FREN - Where Do You Want Ghosts To Reside

Tracklist:

  • Twin Peaks
  • Surge
  • Goraca Linia
  • Pleonasm
  • Heavy Matter
  • Time To Take Stones Away

Info:

VÖ:  06.03.2020

Label:  Eigenvertrieb


VIDEO:

Bewertung:

Autor:  Kerbinator
Bewertung:  7 / 10



Mit rein instrumentalen Alben ist es immer so eine Sache. Für manche ist's die Erfüllung, gerade wenn man von Filmmusik etc. spricht, für andere kann es todlangweilig sein, weil eben die Vocals fehlen. Ich persönlich bevorzuge auch Musik mit Sänger, aber wenn ein Instrumentalalbum gut gemacht ist und spannende Züge aufweist, kann ich dem Ganzen durchaus etwas abgewinnen.

 

Fren sind so eine rein instrumentale Band aus Polen, die gerade das Album „Where Do You Want Ghosts To Reside“ in Eigenregie herausgebracht hat. Wir sprechen bei Fren von instrumentalem Prog-/Art-oder auch Ambient-Rock, der hauptsächlich seine Eigenschaften aus Gitarre und Tasteninstrumenten zieht. Drums und Bass ordnen sich unter und lassen dem Solieren und rhythmischen Spielereien der Hauptprotagonisten freien Lauf.

 

Als alter Serien-Fan lässt mich ein Songtitel wie beim Opener „Twin Peaks“ aufhorchen. Langsam startend, offenbart der Song mystische, teils etwas traurige bzw. elegische Klänge, erzeugt von Gitarrist Michal Chalota, sowie dem Percussionisten/Keyboardisten Oskar Cenkier. Hochmelodisch arbeiten Fren auch mit sogenannten Flute-Keys, die so etwas nach Flöte klingen. Dadurch entsteht so etwas, was ich gerne Waldläufer-Prog nenne. Frühe Like Wendy fallen mir da ein. Zum Ende hin liefert Michal härteren Gitarrensound und herrliche Mellotron-Töne verzaubern.

 

Mit „Surge“ gibt’s einen ersten, fast 10-minütigen Longtrack. Eher verstörende und disharmonische Gitarren zu Beginn erinnern etwas an alte Rush. Nach flottem Auftakt wird’s ruhiger zwischendrin mit leisem Mellotron im Background. Verspielte Gitarrenklänge und ein legeres Saiten-Thema münden in ein Orgel-/Gitarrenduett bis hin zu progmetallischen Härten.

 

Das kurze „Goraca Linia“ plätschert nach flottem Piano-/Gitarrenpart in Moll-Klängen etwas dahin, beherbergt aber ein stimmige Gitarrenmelodie. Der mit 12 Minuten längste Track „Pleonasm“ folgt. Spielerisches Piano, ruhige Gitarrenmelodie sorgen für ausgeglichene Stimmung. Die Melodiebögen sind, wie bei Fren meistens übrigens, recht einfach gestrickt und werden oft wiederholt. So auch bei diesem Song. Nach einer weiteren ruhigen Piano-Passage wird’s moll-lastig lauter und härter bis hin zu einem atmosphärischen Abschluß-Part.

 

Weiter geht’s mit „Heavy Matter“ mit fröhlichem Piano/Gitarrenbeginn. Flott und eingängig gestaltet sich die Nummer, flippige Klänge gespielt auf einfacher Tonleiter führen hin zu einem weiteren Duett und zum Schluß zu einem intensiven Gitarrensolo im Pendragon Stil. Bleibt noch der dritte Longtrack „Time To Take Stones Away“, mit fast 9 Minuten Länge. Auch hier bleiben die Gitarrenmelodien a'la Pendragon erhalten, das Piano operiert wieder mehr im Moll und nach einem Break werden, wie es sich gehört, ruhigere Töne angeschlagen.

 

„Where Do Yo Want Ghosts To Reside“ ist ein recht ansprechendes Instrumentalalbum, vornehmlich im Piano-Prog mit einfachen Gitarrenrhythmen gehalten. Die Songs langweilen nicht, fesseln einen aber auch nicht so richtig. Schön gemacht, aber unspektakulär trifft's wohl am Besten. Dennoch dürfen sich Freunde von ausgeglichener Instrumentalmusik mit Hang zum Art-/Progrock zu Fren hingezogen fühlen. Echt nicht schlecht, aber spannungsgeladen geht anders.  



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