-I. Overture
-II. Alpha And Omega
-III. The Eleventh Hour
-IV. Round And Round
-V. The Timeless Now-Finale
VÖ: 16.09.2022
Label: AFM Records
Autor: Rainer Kerber
Bewertung: 8,5 / 10
Vierundzwanzig Jahre und zehn Alben. Das ist die kurze Zusammenfassung des Schaffens der österreichischen Symphonic Metal Band Edenbridge, dem geistigen Kind von Sängerin Sabine Edelsbacher und Multi-Instrumentalist Lanval. Ansonsten ist die Geschichte der Band eine Geschichte der Lineup-Wechsel. Die aktuelle Besetzung ist seit 2017 zusammen. In den letzten Jahren ist es den beiden Masterminds immer wieder gelungen, die Fans für die Vor-Finanzierung der Veröffentlichungen zu motivieren. Herausgekommen sind stets hochwertige Produktionen. Mit ihrer elften Veröffentlichung „Shangri-La“ feiern Edenbridge ihre Premiere beim Label AFM Records.
„At First Light“ ist ein bombastischer Opener. Typischer Edenbridge-Sound. Und der Gesang von Sabine Edelsbacher ist natürlich das Aushängeschild der Band. Aber auch das Gitarrenspiel von Lanval, das immer wieder an die besten Tage von Mike Oldfield erinnert. Epische Orchestrierung und Chorusse runden das Ganze ab. „The Call Of Eden“ ist die Hauptsingle, zu der auch ein Video-Clip produziert wurde. Gedreht wurde zum Teil in wunderschönen Landschaften, die den radiotauglichen Sound umschmeicheln. Bei „Hall Of Shame“ legen die Österreicher einige Härtegrade drauf. Lanval’s Riffs treiben voran. „Savage Land“ ist die erste Ballade des Albums der Gesang wird zunächst nur von einer akustischen Gitarre und dezenten Keys begleitet. Man sollte einfach nur die Augen schließen und genießen. Später liefert der Flötist NDR-Rundfunkorchesters Daniel Tomann-Eickhoff ein Flöten-Solo ab, dass verdammt an Jethro Tull erinnert.
„Somewhere Else But Here“ ist eine weitere der drei Single-Auskopplungen. Hier erklingen wieder harte Riffs. Und Chorusse mit hohem Wiederkennungsgrad. Man kann sie schwer in Worte fassen. Man muss sie einfach hören. Dazu wieder die Oldfield-Gedächtnis-Gitarren-Soli. Auch „Freedom Is A Roof Made Of Stars“ ist rifflastig. Neben der Gitarre treibt auch das Schlagzeug die Sängerin zu Höchstleistungen an. Ist aber später mehr ein melodischer Midtempo-Song. Mit „Arcadia (The Great Escape)“ folgt die zweite Ballade. Etwas mehr instrumentiert, aber als Kontrast zu „Savage Land“ hätte es durchaus kraftvoller sein können. „The Road To Shangri-La“ enthält den Album-Titel und kann somit wohl als der Titelsong angesehen werden. Hier spielt Lanval die elektrische Sitar, ein Instrument dass schon früher stilprägend für so manchen Edenbridge-Hit war. Auch ansonsten wird man an frühere Werke erinnert.
Den Abschluss bildet das sechzehnminütige Monumental-Epos „The Bonding (Pt.2)“. Wir erinnern uns, „The Bonding“ war das Schluss-Epos des gleichnamigen 2013er Albums. Auch hier ist als Gesangspartner Erik Martensson (Eclipse, W.E.T.) zu hören. Nach neun Jahren schließt sich der Kreis. Das fünfteilige Werk ist vielschichtig angelegt und somit auch der Höhepunkt.
„Shangri-La“ reiht sich lückenlos in das bisherige Schaffen von Edenbridge ein. Ein schlechtes Album der Band habe ich bisher noch nicht erlebt. Allerdings gehen die Musiker hier und da zu sehr auf Nummer sicher. Mehr Experimentier-Freude wäre durchaus wünschenswert. Neben Hits wie „The Call Of Eden“ und „The Road To Shangri-La“ sticht vor allem das Schluss-Epos hervor.
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