VÖ: 04.08.2017
Label: Frontiers Records
Autor: Kerbinator
Bewertung: 8 / 10
Mit der Band World Trade bricht das italienische Label Frontiers Records etwas aus ser Melodic Metal, Power Metal Schiene aus. World
Trade, das ist die Band um Bassist Billy Sherwood, den man natürlich von den britischen Progstern Yes kennt, wo er den kurz darauf verstorbenen Chris Squier ersetzte. Auch bei Asia hat er
mitgewirkt und ist ein bekannter Name in der Produzentenszene seit Mitte der 80er Jahre.
World Trade ist sein Baby und mit „Unify“ hat er just sein drittes Studioalbum herausgebracht.
Neben dem Bass-Spiel übernimmt Sherwood bei World Trade auch noch vorzüglich die Vocals. Desweiteren hat der mit den beiden Unruly Child-Recken Bruce Gowdy (guitars) und Guy Allison (keyboards) zwei tolle Musiker verpflichtet, die aus der Melodic Rock Ecke kommen und hervorragend zu Billy Sherwood passen. Vierter im Bunde ist Drummer Mark T. Williams, manchem vielleicht als Bruder von Toto-Sänger Joseph bekannt.
Musikalisch liegen World Trade sehr nahe an Yes der „90125“ Phase. Gerade die Refrains besitzen diese typisch mehrstimmigen Elemente, die man von Songs wie dem wohl bekanntesten Song „Owner of a Lonely Heart“ her kennt. Sherwood selbst ähnelt mit seiner markanten Stimme nicht unerheblich dem ex-Genesis Urgestein Peter Gabriel. Dies macht aber einen gewissen Reiz aus und bringt World Trade durchaus auch in eine gewisse Genesis-Nähe.
Trotz aller melodischen Harmonien, gibt es auch typisch Yes-mäßige vertrackte Organisten-Klänge, diese reichen von Orgelspiel über Synthie-Sounds bis hin zum guten alten Mellotron. Keyboarder Guy Allison zeigt glänzend, was er drauf hat und kann sich bei World Trade um einiges mehr ausleben als bei Unruly Child. Die Gitarrenrhythmen decken die Bandbreite von elegisch berührend bis verspielt frickelig alles ab und der ProgRock-Anteil in der Musik von World Trade ist quasi allgegenwärtig.
Grosse Ausreisser in den Songs gibt es eigentlich nicht. Kompositorisch befinden sich alle auf sehr hohem Niveau und nicht, wie vielleicht erwartet, ohne Seele zusammengeschustert. Am ehesten erwähenswert ist vielleicht der Eröffnungssong „The New Norm“, eben weil er in die Musikwelten der Band grandios einführt. Oder aber noch der Titelsong „Unify“ mit tollem Refrain. Am ausßergewöhnlichsten des Albums ist dagegen „Same Old Song“, der relaxed und etwas rauchig eine etwas „dreckigere“ Note besitzt.
„Unify“ ist generell ein sehr stimmig relaxtes Album, daß vom Können der einzelnen Musiker lebt, aber auch kompositorisch positiv überrascht. Natürlich erschafft die Stimme von Billy Sherwood viel, aber auch die Mitmusiker lassen immer wieder selige Yes-Zeiten, aber auch mal neuere Marillion (Hogarth-Phase) aufleben. Wer also auf solche Bands, sowie in gewissem Maße Genesis der früheren Jahre steht, ist bei World Trade bestens aufgehoben. Toll, daß es heutzutage noch Band s gibt, die solche Sounds noch spielen, denn die Musik ist wahrhaftig zeitlos.
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