VÖ: 25.07.2025
Label: Metalapolis Records
Autor: Kerbinator
Bewertung: 8 / 10
Die Band Wolfskull aus Essen kann bereits einige kleinere Erfolge vorweisen. So geriet die erste EP „Hexum“ zum Tipp des Monats/Helden von Morgen im Rock Hard bzw. Metal Hammer. Das erste richtige Album „Ave Goddess“ (2022) avancierte sogar zum Album des Monats im Metal Hammer und im Guitar Magazin. Gute Supportshows und ein exklusiver WDR Auftritt waren die Folge und nun legen die Jungs mit „Midnite Masters“ das zweite Werk nach.
Neben Bandgründer Feratu ist neu ein zweiter Gitarrist mit Mike Nero hinzugekommen, was den wüstenorientierten Staub-Hard Rock noch mehr in Richtung etwas düsteren Heavy Rocks/-metals schiebt. Zehn Songs (9 Songs + ein Instrumental) erzählen erneut von starken weiblichen Helden, Outsidern, Gangs und nächtlichen Wüstenabenteuern. Soweit das Infoblatt.
Organisch kernig geht’s gleich mit dem Opener und Titelsong „Midnite Masters“ zu. Ein Mix aus flotter Stoner-Epik mit reichlich Melodien, aber auch fettem Drumsound (Styx) und nachvollziehbaren Hooklines. Etwas gewöhnungsbedürftig dürfte der Klargesang von Pete 9 sein. Das ein wenig opernhafte Timbre und eine gewisse Nähe zu Mathias Blad (Falconer) oder gar einem Glen Danzig sind sicherlich nicht jedermanns Sache. Andererseits kann man den Gesang auch als Trademark bezeichnen, was Wolfskull von vergleichbaren Bands abhebt.
Bei einem Song wie „Jaguarette“ ist man geneigt, erst einmal ein wenig zu lächeln ob der Gesangeinlagen und des Refrains. Mit jedem Durchgang wächst aber ein solcher Song und man kriegt ihn auch nicht mehr so schnell aus dem Kopf. Musikalisch ist das alles auch wunderbar auf den Punkt gespielt, wie gesagt mit viel Hang zur rockigen Melodie. In langsameren Momenten auch dem Dark Rock oder Epik Metal nicht abgeneigt.
Höhepunkte sind sicherlich das fetzige „Netherland In Flames“, sowie das nach dem country-like folkigen Instrumental „Call Of The Wayward Ones“ folgende „Mustang Baby“. Bis einschließlich des Rausschmeißers „Tyger Of Fate“ hält man das Niveau recht hoch und die Platte weiß nicht zuletzt wegen dem starken Jörg Uken Soundlodge Studio-Sound zu überzeugen. Wie erwähnt, der Gesang könnte erst einmal etwas nachdenklich stimmen, was sich aber alsbald ins Bedenkenlose auflöst.
Wolfskull dürfen also mit „Midnite Masters“ weiter vom großen Wurf träumen und handwerklich, sowie in puncto der Songs ist man auf einem echt guten Weg. Genau solche Bands wie die Essener braucht man, um Lücken aussterbender Heroen zu schliessen.
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