WHISPERS OF GRANITE - Liquid Stone


Tracklist:

  • Spiral
  • Hiding In Plain Sight
  • Endlessly
  • Fleet City
  • Ocean Maker
  • One More Reason
  • Age Of Seven
  • Silver Green


Info:

VÖ: 04.07.2025

Label: Apollon Records


Video:


Bewertung:

Autor:  Kerbinator

 

Bewertung:  9 / 10



Andreas Hack ist eine der herausragenden Persönlichkeiten der Progressiv-/Art Rock Szene. Der Keyboarder und Komponist war bekanntermaßen der Kopf von Frequency Drift, hat unter anderem aber auch schon zwei Alben zusammen mit Paul Sadler unter dem Namen Haven Of Echoes herausgebracht.  Allesamt interessante Veröffentlichungen, die jedem Progrock-Fan das Herz höher schlagen lassen, wenn er diese(n) Namen hört. Jetzt lässt sich Andreas auf einer neuen Spielwiese nieder. Diese nennt sich Whispers Of Granite und diesmal hat er sich dafür mit Sängerin Trude Eidtang (White Willow, When Mary) zusammengetan.

 

Auf dem ersten Album „Liquid Stone“ setzt Andreas Hack mit seinem atmosphärischen, bildhaften Keyboardspiel schon auf seine bekannten Trademarks, mit Trude ist nun aber ein gesanglicher Faktor hinzugekommen, der im Gegensatz zu Haven Of Echoes ganz anders klingt. Klar, aufgrund weiblichen Gesangs werden sicherlich Vergleiche zu Frequency Drift gezogen, aber das würde ich eher als Kompliment verstehen. Zunächst pfeift kurz der Wind bevor ein verspielter Beginn „Spirals“ einläutet. Ein über siebenminütiger Opener, der durch die sphärischen Keyboards, melancholische Piano-Passagen und den fantastisch einfühlsamen Gesang von Trude Eidtang sofort das musikalische Verständnis eines Andreas Hack verdeutlicht. Im Verlauf nimmt die Dynamik zu und der Gesang wird mehrstimmig unterlegt. Eine reichlich verklärte Passage und wunderschöne Klangfarben erzeugen melancholische Bilder, bevor Wind und Wellen den ersten Song beenden.

 

Etwas flotter und mit Moll-Piano startet das folgende „Hiding in Plain Sight“. Ein wenig spartanischer instrumentiert liegt hier zunächst der Fokus eindeutig auf dem Gesang und einer Basis aus Cello-artigen Klängen. Ein dramatischer Zwischenpart und ein wirbeliges Keyboardsolo vollenden eine weitere außergewöhnlich intensive Nummer. Auch „Endlessly“ stimmt zunächst mit düsteren Moll-Klängen traurig, die warmen Keyboardflächen im Background wirken dagegen sphärisch berührend. Teils kommt der Gesang auch mal verzerrt und erstmals erlebt man ein feines, melodisches Gitarrensolo. Kein geringerer als Paul Sadler wurde hierfür gewonnen.

 

Ganz anders tritt „Fleet City“ auf die gehörte Bildfläche. Zunächst mit Beats und verspielten Gitarrentönen bekommt der Track im Verlauf eine gehörige U2-Nähe und verkörpert in erster Linie einen straighteren Midtempo-Progger mit Folk-Einschüben. Mit über acht Minuten folgt der längste Song „Ocean Maker“. Beginnt zunächst langsam mit Piano, erfreut dann aber mit hohem, fröhlichem Duett-Gesang. Das Stück schwebt förmlich über den Hörer hinweg, bis eine dunkle Passage einen wieder auf den Boden zieht. Marek Arnold steuert hierzu ein längeres Saxophon-Solo bei, das aber beinahe eher nach einer Oboe klingt. Trude’s Gesang ertönt mit viel Hall und mit erneutem Wellenrauschen fließt der Song aus.

 

Nach dem ausgwogenen Piano/Keyboard-Stück „One More Reason“, erneut fantastisch sphärisch gehalten, biegen Whispers Of Granite mit „Age Of Seven“ so langsam auf die Zielgerade ein. Erneut bedient man sich des Stilmittels verzerrten, diesmal fast schon spacigen Gesangs und Andreas lässt eine neo-progressvie Synthie-Kante aufleben. Zwar wird mit Wolfgang Ostermann als Gastmusiker generell ein Drummer angegeben. Hier wurden die Drums allerdings eindeutig programmiert. Da der Song meist ein wenig dahinplätschert, besitzt er nicht die Intensität des bisherigen Albums, besitzt aber definitiv ebenfalls seine starken Momente.

 

Zum Abschluß gibt es noch mit „Silver Green“ einen ruhigen Song mit Gesang/Piano, aber auch einem erneuten, feinen Gitarrensolo von Paul Sadler.

 

 

Whispers Of Granite sind stilistisch dem bisherigen Schaffen von Andreas Hack mit Frequency Drift und Haven Of Echoes recht nahe, wirken aber noch eine Tacken experimentierfreudiger, mit sphärischeren Keyboardflächen behaftet und durch den Gesang von Trude Eidtang melancholisch berührender. Der geneigte Fan findet sich bei „Liquid Stone“ sofort zurecht, genießt die wunderbaren Klangfarben, welche die fantastischen Musiker erzeugen und erlebt ein Album toller Atmosphären und Ideen, die nur ein begnadeter Komponist wie Andreas Hack so hinbekommt. Sehr starkes Werk in der Schnittmenge von Prog, Folk und Alternative Rock. 



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