THE FLOWER KINGS - Islands

Tracklist:

CD 1 

  • Racing With Blinder On
  • From The Ground 
  • Black Swan
  • Morning News
  • Broken
  • Goodbye Outrage
  • Journeyman
  • Tangerine
  • Solaris
  • Heart Of The Valley
  • Man In A Two Peace Suit 

 

CD 2 

  • All I Need Is Love
  • A New Species
  • Northern Lights
  • Hidden Angles
  • Serpentine
  • Looking For Answers
  • Telescope
  • Fool’s Gold
  • Between Hope & Fear
  • Islands

Info:

20.10.2020

Label:  InsideOut Music


Video:

Bewertung:

Autor:  Kerbinator

Bewertung:  8/ 10



Hoppla, das ging aber flott. Nur knapp 1 Jahr nach dem letzen Album „Waiting For Micracles“ schieben Roine Stolt und die Flower Kings schon wieder ein Studiowerk nach. Und „Islands“, so der Titel, bietet gleich mal in Form eines Doppel-Albums über 90 Minuten neue Musik. Wie kommt es, daß man in so kurzer Zeit einen solchen Mammut-Nachfolger präsentieren kann ? Nun, wie bei allen anderen Bands auch, liegt die Aktivität im Live-Sektor bedingt durch die Pandemie auf Eis. Somit konnten sich Roine und seine begnadeten Mitstreiter, wie Hasse Fröberg, Longtime-Partner Jonas Reingold, Zach Kamins sowie Drummer Mirko DeMaio voll auf neue Songs konzentrieren und durch Songfile-Versand via Netz sehr schnell neues Material entwickeln.

 

Haben wir es nun aber etwa mit einem Schnellschuß zu tun ? Nein, keinesfalls. Denn „Islands“ bietet im Prinzip alles, was man von einem Flower Kings Album erwartet. Feine, erhabene Gitarrenmelodien von Roine Stolt. Antike sowie morderne Keys-u. Orgelpassagen, die Zach Kamins in ursprünglichster Weise liefert. Sowie der Wechsel von melodischen Harmonien mit komplexen Arrangements und teils jazzigen Momenten. Die Erfahrung der Musiker, auch im Songwriting, ist so groß, daß man auch auf diese Albenlänge Ordentliches zustande bekommt.

 

Mit Stimmengewirr beginnt das Ganze durch „Racing With Blinders On“, einer eher fröhlichen Nummer mit ersten tollen Gitarrenmelodien und mehrstimmigen Vocals. Apropos Gesang...hier ist meist, wie sonst auch, Roine Stolt zu hören. Ab und an übernimmt aber auch Hasse Fröberg das Mikro. Der erste Albumteil von „Islands“ bietet folkige Ideen („From The Ground“), mit Akustik-Gitarre unterbautes Liedgut, dem auch mal rauhere Töne folgen („Broken“), symphonisch Barockes im Kammermusik-Stil („Goodbye Outrage“) oder auch mal alles in einem beim über 9-minütigen Longtrack „Solaris“, der erstmals auf dem Album auf verkopfte, verwirrende Passagen setzt.

Es wird also viel geboten in unterschiedlichen Stimmungen. Von fröhlich über rockig bis himmlisch elegisch und bluesig/soulig („Tangerine“).

 

Der zweite Teil des Albums ist dagegen weitaus weniger eingängig als zuvor, auch wenn hier ebenso harmonische, melodische Themen vorherrschen. Dabei fängt es noch recht straight an mit „All I Need Is Love“ mit einem Gesang, der ein wenig an Gary Chandler von Jadis erinnert. Doch schon mit „A New Species“ wird’s nach verspieltem Beginn und Wasserrauschen zerfahrener, jazziger. Orgelwirbel, teilweise Geklimper und ausladende Gitarrenthemen beherrschen dieses Instrumental. Auch „Serpentine“ wirkt durch den abgehackten Gesang,Oboe-/Klarinettensound jazzig. Ein weiteres reines Instrumental („Looking For Answers“) beherbergt Glockenschläge, Kirchenorgel, Chöre und Flöte. Flirrende Synthies steht im Gegensatz zu warmem Midtempo-Gesang bei „Fool's Gold“. Mit traumhaften Melodien und erzählerischem Gesang inklusive Piano-Rhythmen („Between Hope & Fear“), sowie elegischem Gitarren-Instrumental („Islands“) endet dieser Doppeldecker versöhnlich.

 

„Island“ ist in Isolation der Musiker entstanden, handelt auch von der Isolation auf Inseln lebend. Somit also ein starker Bezug auf den gerade vorherrschenden Alltag der Menschheit. Obwohl „Island“ nur ein Jahr nach dem letzten Album erscheint, klingt es irgendwie stärker und durchdachter als sein Vorgänger. Und das, obwohl zwischen „Waiting For Miracles“ und dessen Vorgänger-Album („Desolation Rose“) sechs Jahre lagen. Für Prog Fans ist auch dieses Flower Kings Album wieder unverzichtbar. Für Roine Stolt Fans natürlich auch nicht. Anspruchsvolle Musik in Flower Kings-typischer Art und Weise und dennoch immer wieder mit frischen Zutaten garniert. Feines Album, trotz oder gerade wegen der Mammut-Länge.  



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