THE FLEA-PIT - The Life And Times Of Doug Jaranski

Tracklist:

 

  • Blood Red Awakening
  • Books
  • One Of A Kind
  • The Barfly
  • Behold The King
  • All But One
  • Spotlight Agony
  • Worm
  • Radio Jaranski
  • Hymn To A Dead Dog
  • Throw A Bone
  • Last Call

 


Info:

11.01.2020

Label:  Painted Bass Records


Video:

Bewertung:

Autor:  Kerbinator

Bewertung:  7,5/ 10



Ein etwas anderes Projekt erreicht uns dieser Tage aus den Niederlanden. The Flea-Pit ist das Anliegen der beiden Künstler Wily van Haren (Drummer und Comic Zeichner), sowie Harald te Grotenhuis (Sänger und Gitarrist). Das Projekt verbindet klassische Rockmusik mit eben einer Geschichte, die van Haren zusätzlich als Comic umgesetzt hat. Dieser liegt in opulenter Form dieser Promo bei. Feine Sache !!

 

Die Story handelt vom Protagonisten Doug Jaranski, daher auch der Untertitel dieses Albums. Der Flea-Pit bezeichnet die Bar, in welcher Doug immer abhängt und dort im Verlaufe der Story allerlei Unheimlichkeiten in Form von kruden Frauen, monströsen Gestalten und Wanderungen in Dunkelheit und kalten Umgebungen wahrnimmt. Ausgelöst natürlich durch Teufel Alkohol und Drogenkonsum erlebt Doug Jaranski quasi seine innersten Dämonen, ohne Aussicht auf Rehabilitierung.

 

Schön umgesetzt wurde das Ganze durch die düsteren Zeichnungen von Wily van Haren. Dementsprechend ist auch die Musik von The Flea-Pit alles andere als fröhlich. So erwarten einen beim Opener „Blood Red Awakening“ harte Rhythmen und tiefer gestimmte Gitarren, die sich mit leicht chaotischem Gesang paaren. Teilweise mehrstimmig behält man den Bar-Charakter bei. Ein zerfahrenes Gitarrensolo und Kirmesmusik am Ende halten den Gemütszustand des Protagonisten fest. Weiter geht’s mit „Books“ und ebenfalls recht harten Rhythmen und abgefucktem Gesang.

 

Bei „One Of A Kind“ ertönen plötzlich Banjo Klänge und Sprechgesang erinnert daran, daß hier eine Geschichte erzählt wird. Etwaige Galopp-Rhythmen und mehrstimmiger Gesang runden ab. Die Kirmesorgel kommt zurück zu Beginn von „The Barfly“. Die Nummer besteht hauptsächlich aus...ja....deutschem Volksmusikgesang. Lässig gepresst und ziemlich crazy wirkt die Stimmung und punkig angehauchte Gitarren verströmen siffige Baratmosphäre. Ungewöhnlich, aber irgendwie genial.

 

Wiederum Banjo Klänge, verzerrte Stimmen und schnelle Gitarren inklusive Thrash Solo beinhaltet „Behold The King“. Überraschend klingt der Song mit Bar-Piano aus. Gar in Speed-/Thrash Metal Art trumpft „All But One“ auf. Knüppel aus dem Sack regiert hier, auch wenn The Flea-Pit einen schleppenderen Part einbauen. Am Ende überwirft man sich in Raserei. Da atmet man fast auf ob der melodischen Art und Weise zu Beginn von „Spotlight Agony“. Aber auch diese Nummer wird zunehmend hektischer, offeriert einen fulminanten Zwischenpart, bevor's zum Schluß wieder melodischer wird. Eine Achterbahnfahrt der Gefühle, so wie man sie bei der Story auch erwartet.

 

Etwas geisterhaft startet „Worm“. Ein schweres Riff versprüht Heaviness. Die Nummer wird zu einem wahren Stampfer in Saloon Atmosphäre. Ein kerniges Gitarrensolo als I-Tüpfelchen. Rein instrumental und verträumt wird’s bei „Radio Jaranski“, bevor The Flea-Pit mit „Hymn To A Dead Dog“ einen flotten Rocker mit Street-Punk Atmosphäre zum Besten geben. Daß wir es mit einem völlig ungewöhnlichen Album zu tun haben verdeutlicht auch „Throw A Bone“. Mit Bontempi-Orgel begrüßt, lässt man sich von einem Spoken Words Part und leichtem Gitarrenspiel verwöhnen.

 

Letzmalig lebt das Album mit der Abschlußnummer „Last Call“ auf, indem speedige Gitarren eine straighte Metal-Abfahrt verursachen. Abrupt wird man ganz zum Schluß mit erneuten Kirmes-Klängen aus dem Album geschmissen.

 

The Flea-Pit ist ein außergewöhnliches Projekt. Zwar kann man das Album auch ohne Comic hören oder den Comic ohne Musik lesen. Aber richtig in die Tiefe geht die Story hinter dem Leben und den Zeiten von Doug Jaranski nur mit Beidem. Auch wenn die Musik keine absoluten Großtaten beinhaltet, so ist doch die Atmosphäre, welche die beiden Musiker verbreiten, sehr intensiv. Irgendwo zwischen Classic Rock, Metal und Punk ist das Album eher was für Feinschmecker denn Alltagskonsumenten.

 

So lehnt euch zurück, lasst die Bar-Atmosphäre auf euch wirken und taucht ein in das abgewrackte Leben des Doug Jaranski. Für die Musik gibt’s 7 Punkte, für das Konzept und die Umsetzung 8. Macht einen Schnitt in der Mitte. Viel Spaß bei Hören und Blättern.



Kommentar schreiben

Kommentare: 0