TEREBRA - Atlas Of Dreamland

Tracklist:

  • Lucid Dreaming
  • Terebra
  • Eternal Limbo
  • Resilience
  • Interspace
  • Jester’s Tears
  • Lost Identity
  • The Undead
  • 99 Rooms

Info:

: 21.10.2019

Label:  Eigenrelease


Video:

Bewertung:

Autor:  Rainer Kerber

Bewertung:  8 / 10



Die Sängerin Myriam Raska kenne ich seit Mai 2018. Ich habe sie während der Metal Queen’s Burning Night getroffen. Sie hatte dort einen Gastauftritt bei den Veranstaltern des Festivals – Wolfsinger. Zu dieser Zeit habe ich auch erstmalig von ihrer Band Terebra gehört. Gegründet wurde die Band bereits im Jahre 2010 von der Sängerin sowie von Gitarrist Kone. 2014 wurde eine Demo CD veröffentlicht, ein Jahr später folgte die Single “Resilience”. Zur selben Zeit begannen auch die Arbeiten an einem Alben. Aber wie es häufig bei kleinen Bands. es brauchte einige Zeit, bis dieses fertiggestellt war. Das Ergebnis “Atlas Of Dreamland” kann man seit Mitte Oktober hören.

 

Erfrischend zu hören, dass es auch Metal-Alben gibt, die ohne Intro auskommen. Somit starten die Italiener direkt mit “Lucid Dreaming”. Nach der kurzen Synthie-Einleitung setzen Gitarrenriffs ein. Kurz danach kann man dann die Stimme der Sängerin hören. Kein Operngesang, sondern eine schöne Rockstimme, ein angenehmer Mezzo-Sopran der sich problemlos gegenüber der Rhythmus-Fraktion behaupten kann. Und diese liefert beim Opener auch richtig ab. Danach besingt sich die Band selbst. Der Titel “Terebra” wirft natürlich zwangsläufig die Frage auf, was sich hinter dem Begriff verbirgt. Laut Wikipedia entweder eine Gattung der Schraubenschnecken oder ein mittelalterliches Kriegsgerät (Mauerbohrer). Ein Song aus der Alternative Metal Schublade. Gitarren, Schlagzeug und Gesang klingen hier durchaus ein wenig aggressiv.

 

Es geht aber auch ruhiger, wie die Band bei “Eternal Limbo” zeigt. Nach harten Riffs zu Beginn wird es später ruhiger, teilweise balladesk mit akustischen Gitarren, teilweise hymnisch mit schönen Gitarrensoli. Die Keyboards liefern den melodischen Unterbau. Das war nur die Ruhe vor dem Sturm, denn bei “Resilience” hauen uns die Italiener hektisch klingende Riffs um die Ohren. Auch wenn der Gesang teilweise äußerst melodiös ist, wirkt der Song doch sehr unruhig. Melodic trifft Alternative Metal. “Interspace” ist dann wieder geprägt durch akustische Gitarren und wirkt eher wie ein kleines Zwischenspiel. Dank der minimalistischen Instrumental-Begleitung kann man hier die Stimme von Myriam voll genießen. Auch Spaßmacher können weinen. Trotz allem startet “Jester’s Tears” eher optimistisch. Aber dann setzen Streicher ein und der Gesang wirkt melancholisch. Das Wechselbad der Gefühle ist hier regelrecht greifbar. Industrial Klänge sind in dem zumeist ruhigen ”Lost Identity” zu hören. Aber auch hier wechseln diese ruhigen Passagen mit hektischen Riffs ab. “The Undead” ist dann wieder ein Alternative Metal Kracher. Brachiale Riffs stürzen auf den Hörer ein. Das setzt sich auch beim Rausschmeißer “99 Rooms” fort. Dazu werden immer wieder experimentelle Keyboard Sounds eingebaut.

 

Man merkt dem Album an, dass daran über viele Jahre hinweg gearbeitet worden ist. Es hat den Anschein, als würden Terebra hier nach dem bandeigenen Sound suchen, so vielfältig sind die musikalischen Stilmittel, die man hier hören kann. Alles in allem ist den Italienern ein beachtliches Debüt gelungen. Natürlich bin ich nun gespannt auf die weitere Entwicklung. Ich hoffe und wünschen, dass Terebra intensiv an einem Nachfolger arbeiten können.



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