STEELHEART - Through Worlds Of Stardust

Tracklist:

  • Stream Line Savings
  • My Dirty Girl
  • Come Inside
  • My Word
  • You Got Me Twisted
  • Lips Of Rain
  • With Love We Live Again
  • Got Me Running
  • My Freedom
  • I'm So In Love With You

Info:

VÖ: 15.09.2017

Label:  Frontiers Records

Video:


Bewertung:

Autor:  Kerbinator

Bewertung:  7 / 10


Als mich die Nachricht ereilte, daß die US Hair-Metal Band Steelheart ein neues Album veröffentlichen würde, musste ich unbedingt die Review-Aufgabe übernehmen. War doch das Debutalbum, damals 1990, eines meiner favorisierten Alben im US-Hardrock/Hair Metal Bereich. Gerade die Powerballaden „She’s Gone“ und „I`ll Never Let You Go“ liefen bei mir rauf und runter. Idealer Stoff, um bei den Mädels zu punkten damals. Ob’s was genutzt hat, weiß ich gar nicht mehr. Auf jeden Fall, war die Mucke wie gemacht für Ladies und Spandex-Herren. Allein die sehr hohe Stimme von Michael Matijevic war das Album wert. Natürlich eine Love It or Hate It – Stimme. Mir gefiel’s. Aber die Jungs konnten auch amtlich rocken, was nahezu der komplette Rest des Debuts verdeutlichte. Es folgte noch ein Album namens „Tangled In Reign“, in ähnlicher Spur, aber nicht mehr mit dieser MTV-Hitdichte und auch der Chartplatzierungen. 

 

Evenutell hätte man noch weitere Großtaten von Steelheart erwarten können, aber zum einen bremste ein schwerer Unfall von Michael Matijevic (er wurde bei einem Konzert von einer umstürzenden Lichttraverse am Hinterkopf getroffen und beinahe erschlagen) und einige Zeit später die Grunge-Welle die Band in ihrem Schaffen aus. Zwar brachte Matijevic nach Wiedergenesung 1996 noch das Album „Wait“ heraus, dies aber ohne Deckungsgleichheit mit den Frühwerken und somit erfolglos (zumindest in Europa und USA). Nachdem Ur-Gitarrist Chris Risola wieder zur Band zurückkehrte, versuchte man ein Comeback mit dem 2008er Album „Good ToB Alive“, was zumindest an mir spurlos vorbeigegangen ist.

 

Jetzt also der Neustart mit dem neuesten Werk „Through Worlds Of Stardust“. Michael Matijevic und Chris Risola rechtfertigen hier natürlich den Bandnamen Steelheart, die Musik des Albums allerdings nur bedingt. Denn wie Steelheart anno 1990 klingen die Jungs nur noch marginal. Vielmehr bewegt man sich im Hardrock-Stil von Bands wie Aerosmith, neueren Guns’n Roses oder wenn’s mal zeitenössisch wird Led Zeppelin. Das liegt vor allem an der Stimme von Michael Matijevic, die wirklich sehr gut klingt, aber mit den hohen Vocals von damals fast gar nichts mehr zu tun hat. Allein deshalb hätte ich schon einen anderen Bandnamen gewählt, aber nun gut.  

 

 

Als Hardrock-Album im klassischen Stil mit Anleihen bei den Sleaze-Bands der Vergangenheit kann „Through Worlds Of Stardust“ durchaus überzeugen. Oft wird die Stimme verzerrt, was Offenheit an die Moderne suggerieren soll, auch werden Gitarrenspiele so platziert, daß nicht alles immer nur supereingängig klingt, sondern auch mal sperrig und gewöhnungsbedürftig.

 

 

Dies vor allem bei den ersten Songs „Stream Line Savings“, „My Dirty Girl“ und „Come Inside“. Dann allerdings besinnen sich Steelheart darauf, daß sie ja mal sehr frauen-freundlich zu Werke gingen. Es folgen zum Ende hin also mehrere ruhigere Stücke, wobei vor allem die Super-Ballade „Lips Of Rain“ heraussticht. Idealer Stoff, um bei den Mädels zu punkten….ach so, daß hatten wir ja schon. Bei diesen zurückgefahrenen Songs, versucht sich Matijevic auch an der ein oder anderen hohen Passage, was durchaus mal den ein oder anderen nostalgischen Blitz vor dem tränenden Auge beschert. Ach, wie war das damals schön. Ob darauf unbedingt „With Love We Live Again“ folgen muß, sei mal dahingestellt. Für mich wird das Album einfach zu sehr ausgebremst, auch wenn mit „Got Me‘ Runnin‘“ noch ein flotteres, aber recht belangloses Hardrock-Stück folgt.

 

 

Alles in allem ist „Through Worlds Of Stardust” ein gutes Hardrock-Album mit vielen Ideen geworden, vor allem wenn man, wie ich, die erste Enttäuschung überwunden hat. Die Zeit kann man halt nicht mehr zurückdrehen. Somit arrangiert man sich recht schnell mit den neuen Stücken und erfreut sich vor allem an der tollen Stimme, die aber wie gesagt, meist völlig anders klingt wie früher. Für mich bleibt Steelheart also hauptsächlich mit ihrem Debut in Erinnerung, auch wenn auf dieser Verpackung der gleiche Name draufsteht. Unvorbelastete Hardrock-Fans dürfen aber gerne zugreifen. 



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