STEEL ENGRAVED - Steel Engraved

Tracklist:

  • Where Shadows Remain
  • Generation Headless
  • The Oppressed Will Fly
  • Slave To Yourself
  • Nightwarriors
  • Rebellion
  • Searching For Regret
  • One By One
  • Heat
  • Your Inner Self
  • Close Your Eyes
  • We Will Follow
  • All That Lies Below

Info:

VÖ: 25.01.2019

Label:  ROAR ! Rock Of Angels Records

Video:


Bewertung:

Autor:  Kerbinator

Bewertung:  6 / 10


Um im Bereich des Melodic Power Metal heutzutage auf sich aufmerksam zu machen, benötigt es schon einer oder mehrerer herausragender Komponenten. Sei es der Gesang, außergewöhliches Songwriting im Bezug auf Hitdichte und Refrains, und/oder toller Instrumentalisten, sei es Gitarristen oder Keyboarder. Um eines vorweg zu nehmen, solche Komponenten finden wir auf dem selbstbetitelten neuen Album von Steel Engraved nicht.

 

Sämtliche genannten Komponenten gehen bei der Band aus Grafenau auf deren dritten Album als gutklassig und mitunter souverän durch. Nachhaltigkeit bleiben die Songs aber leider schuldig. Dabei hat man sich mit Veteranen der Szene umgeben, um dem Album den nötigen Schliff zu geben. Da wäre zum einen das Produzentenduo Mario Lochert und Jan Vacik, bekannt von Serious Black. Aufgenommen in deren eigenem Dreamsound-Studio. Und zum anderen Ralf Scheepers (Primal Fear), der die Gesangsproduktion übernommen hat und bei einem Song auch Gastvocals beigesteuert hat („Searching For Regret“). Vom Sound her kann man sich also mit Szenegrößen absolut messen, das Songwriting liefert allerdings mehr „von der Stange“.

 

Sänger Marco Schober besitzt eine durchaus gute Powermetalstimme, ein Mix aus cleanem und rauherem Gesang und von Ralf Scheepers gut auf den Punkt gebracht. Manchmal erinnert er einen an den ehemaligen Domain Sänger Bernie Kolbe. Mit dem Opener „When Shadows Remain“ starten Steel Engraved sehr keyboardlastig ins Album und ähnelt dabei etwas den Italienern Labyrinth. In Folge erlebt man ein Potpourri aus Zitaten bekannter Powermetal Bands. Bei „The Opressed Will Fly“ und „Searching For Regret“ liebäugelt man mit mancher Edguy-Nummer, „Rebellion“ dagegen fährt Gitarren auf, die man sonst auch gerne bei Iron Savior vernimmt. Alles Songs mal härter mal seichter gespielt, in den Refrains traditionell melodisch, aber in der Regel nicht zwingend genug, um sich im Gehör festzuhaken.

 

So plätschert „Steel Engraved“ als gutklassiges Melodic Power Album dahin, die Songs kann man sich immer anhören, wenn man nichts Außergewöhnliches erwartet und dem Fan der genannten Bands kann man das Album auch durchaus ans Herz legen. Es fehlt aber der sogenannte Aha-Effekt, den man eigentlich nur bei „Slave To Yourself“ bietet, da dieser Song etwas von Queensryche's „Empire“ hat.

 

Nach dem amtlichen Rocker „Your Inner Self“ driftet das Album dann leider auch noch in Symphonic Metal Gebiete ab. „Close Your Eyes“ ist extrem poppig geraten und könnte auch von einer der vielen Female-Fronted Symphonic Bands stammen. Auch „We Will Follow“ behält dies bei und mit dem Abschluß „All That Lies Below“ gibt’s noch eine obligatorische Reißbrett-Ballade mit Piano und Seelenbalsam obendrauf.

 

Die Zutaten beim neuen Album von Steel Engraved sind hochwertig, doch backen sie daraus einen Kuchen, den man zwar durchaus gut essen kann, aber nicht diese speziellen Gaumenfreuden bietet, um immer wieder genau diesen Kuchen zu bestellen. Das musikalische Können und auch der Gesang sind absolut im grünen Bereich, der oder die zündenden Funken werden dadurch aber leider nicht ausgelöst. Für Melodic Power Metal Fans sicherlich ok. Nicht mehr und nicht weniger.  



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