SAIL BY SUMMER - Casual Heaven

Der Name der Band und der Titel des Albums sind Programm. Aus dem norwegischen Bergen stammend präsentieren uns Sail By Summer ihr Debutalbum „Casual Heaven“. Zwar ist der Sommer nun endgültig vorbei, aber an lichtdurchfluteten Momenten kann man sich nicht oft genug ergötzen. Und diese bieten Sail By Summer haufenweise.

Im Prinzip besteht die Band (oder das Projekt wenn man so will) aus den beiden Protagonisten William Hut, dem bereits mit dem norwegischen Grammy ausgezeichneten Sänger und dem dänischen Langzeitmitstreiter Jens Kristian an den Keys. Einen Drummer gibt’s auch, wird aber nicht namentlich genannt. Somit wird viel im Studio ergänzt und wohl auch aus der Programming Dose stammen.

William hat auch eine warme, ausdrucksstarke Stimme, ob sie eines Grammy's wert ist, weiß ich nicht. Dafür ist der Gesang in allen Songs zu gleichförmig und nicht impulsiv genug. Aber für leichte Progsongs ist die Stimme durchaus geeignet und lässt auch die benötigten Emotionen einfliessen. Die neun Songs von „Casual Heaven“ bieten, wie erwähnt, allesamt recht leichte, luftige Kost. Ausbrüche in puncto Intensität und Härte sind eher selten. Zwar gibt’s immer wieder mal ein aufflackerndes Gitarrensolo, aber der Großteil wird von ausgeglichenen, recht ruhigen Rhythmen geprägt.

Dabei gefallen Nummern wie „Fetch You Roses“, „Facing Dullness“ oder „Lower Your Voice“ sehr wohl. Man sollte halt nur keine spannenden, mitreißenden, mit ausgeklügeltem Songwriting aufwartenden Songs erwarten. Vieles fließt den Prog-Bach in friedlichem Fahrwasser hinunter, teilweise wird man durch eine permanente Fröhlichkeit richtiggehend angesteckt („LowLowLow“).

„Casual Heaven“ ist also ein Album für friedvollere Tage, das zwar kleinere Emotionen und auch Melancholien zeigt, die ganz großen Gänsehautmomente allerdings vermissen lässt. Dennoch ein schön gefertigtes Kunstwerk, daß eingängig und stilvoll rüberkommt. Hier segelt man geschmackssicher durch den Sommer, auch im Herbst.