RETERNITY - A Test Of Shadows

Tracklist:

  • Intro
  • Sniper’s Death
  • This Is The End
  • My Crush
  • A Test Of Shadows
  • A Grave Called Home
  • (We Were) The Gods
  • Falling Shadows
  • You’ll See The Sun
  • No Deeper Hole
  • Stranded

Info:

VÖ: 25.09.2020

Label: Black Sunset / MDD


Video:

Bewertung:

Autor:  Kerbinator

Bewertung:  7 / 10



Bei Stefan Zörner muß man immer auf Unvorhersehbares gefasst sein. Plötzlich wechselt er die Band, innerhalb einer Band den Sound und nebenbei schreibt er Bücher. Die noch recht neue Band von ihm und Sidekick Carsten Sauter heißt nach wie vor Reternity und bringt nach dem Debut von 2019 nun mit „A Test Of Shadows“ den Zweitling heraus. Außer den beiden Hauptakteuren wurde die restliche Mannschaft komplett ausgewechselt. An der zweiten Gitarre zupft ein gewisser Oskar, den Bass spielt ein Didi und für Getrommel sorgt ein Suat.

 

Es ist also wieder Bewegung im Lager Zörner und auch musikalisch hat sich Einiges getan. Wirkte das Debut noch teilweise wie ein Schnellschuß und der Sound mitunter etwas dünn, kompensiert man dies nun mit modernen, teils neu-thrashigen Rhythmen. Die Gitarren sind meist tiefer gestimmt und man hat zu Beginn den Eindruck, Reternity wollen sich nun etwas mehr der jüngeren Generation an Metal-Hörern zuwenden. Zumindest der nach einem Spiel-Uhr Intro rasante Opener „Sniper's Death“ und das folgende „This Is The End“ sind Beleg für eine relative Neu-Ausrichtung des Sounds der Band.

 

Natürlich prägt die Stimme von Stefan Zörner immer die Songs. Er hat halt ein markantes Stimmorgan, das man sehr schnell erkennt und entweder mag oder nicht. Ob seine Stimme nun wirklich zu modernen Thrash Passagen passt ist zumindest diskussionswürdig. In gewisser Weise „beißt“ sich sein Gesang mit solcher Musik, da er doch eher der melodische Refrain Typ ist. Auch „My Crush“ ändert nicht viel, sondern erst der Titeltrack „A Test Of Shadows“. Hier kommt erstmals der Powermetallische und auch anspruchsvolle Ansatz des Zörner Songwritings zur Geltung. Und mit der (Halb)Ballade „A Grave Called Home“ kommen Reternity endgültig dort an, wo man sie erwarten konnte und wollte. Ausgefeilte Lyric-Passagen und guter Songaufbau machen die Nummer mit zur besten des gesamten Albums. Nicht zuletzt, weil hier die Melodien absolut im Gesamtbild funktionieren.

 

„(We Were) The Gods“ ist danach ein echter Power Metal Smasher. Dennoch lassen es sich die Gitarristen nicht nehmen, ihrer neuen Liebe zu moderneren Klängen auch weiterhin zu frönen. Es bleibt also oft bei typischem Zörner Fokus auf melodischen Refrains in Verbindung mit modernen, thrashig wirkenden Gitarrenrhythmen und Riffs. Die Akustik-Gitarren Lagerfeuer-Ballade „Stranded“ zum Schluß zeigt dagegen wieder die andere Seite der Band. Ein würdiger Abschluß eines leider erneut leicht durchwachsenen Albums.

 

Der erhoffte Qualitätssprung vom Debut zu „A Test Of Shadows“ ist spürbar, dennoch versuchen Reternity mit neuen Sounds Fuß zu fassen, was leider den hohen Erwartungen nicht wirklich gerecht wird. Vielleicht geht es ja auch nur mir so, aber nach den guten Ansätzen des Debuts habe ich mehr in Richtung kraftstrotzenden Heavy Metal mit epischer Schlagseite spekuliert. Dies wurde meist zugunsten der Moderne geopfert und Reternity, respektive Stefan Zörner haben wieder einmal den Stil zu einem Vorgängeralbum reichlich verändert. Wie die Fans damit umgehen, wird sich zeigen. Schlecht ist das Album sicherlich nicht, aber eben halt gewöhnungsbedürftig.  

 




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