VÖ: 20.06.2025
Label: Pitch Black Records
Autor: Rainer Kerber
Bewertung: 8 / 10
Gegründet wurde die Band bereits 1992. Nach einigen Demos und einer Single erschien 1999 das Debüt-Album „The Fire Still Burns…“. Mit einem für meinen Geschmack mehr als kitschigen Cover-Artwork. Drei weitere Alben folgten mit mehr oder weniger zeitlichem Abstand. Aber seit „Bleed Babylon Bleed“ (2017) war es ruhig um die Protagonisten des epischen Heavy Metal. Nun, acht Jahre später sind die Griechen zurück mit ihrem neuen Werk „The Battles I Have Won“. Aus der Anfangszeit sind nur die beiden Brüder Stathis (Gitarre) und George Pavlantis (Schlagzeug) übriggeblieben. Aber auch Bassist John Litinakis ist bereits seit 2006 in der Band.
Ist es nicht schön, wenn ein Epik Metal Album ohne Intro auskommt. Mir zumindest gefällt, dass bei „Only The Swords Survive“ sofort losgepowert wird. Schnell gespielte Gitarren und harte Riffs. Dazu ein antreibendes Schlagzeugspiel. Die Epik kommt häufig durch Chorusse in den Sound rein. Der Titelsong „The Battles I Have Won“ ist eine große Schlachten-Hymne. Etwas zum Gesang – Kostas Tokas glänzt mit seiner kräftigen Rock-Stimme. Er scheut auch die höheren Screams nicht. Auch hier werden ständig Chorusse und den Gesang und die harten Riffs gelegt. Selbst beim Gitarren-Solo. Auch bei „Lord Of The Wind“ sind die Chorusse omnipräsent. Aber sind das tatsächlich echte Chorgesänge. Ich vermute hier eher eine Orchestrierung. Wie auch immer, entscheidend sind die schnellen Riffs, die die schwer-metallische Basis bilden. „Sirens‘ Song“ ist die nächste Hymne.
Was ich am Anfang noch ganz witzig fand, wird zwischenzeitlich langweilig und ein wenig nervig – die Chorus-Orchestrierung. Der Song ist etwas ruhiger angelegt, was für musikalische Abwechslung sorgt. Dafür gehen die Griechen bei „Once Again (Crime In The Valley Of Death)“ wieder hohes Tempo. Hier hört man einen eingängigen Mitsing-Refrain. „Celestial War“ ist die nächste Schlachten-Hymne. Bei dem Titel war das aber auch schon zu vermuten. Die nächste Hymne „March Of The Argonauts“ startet kurz mit einer Bläser-Orchestrierung, Meeresrauschen und Möwengeschrei. „Lady In The Water“ beginnt etwas ruhiger. Im Hintergrund sind Streicher-Teppiche zu hören. Aber auch später verlassen die Riffs und Gitarren-Melodien den Midtempo-Bereich nicht. Zu Beginn von „City Walls Of Malta – The Great Siege“ hört man kurz eine tiefe Basslinie, bevor Gitarren Hooks und natürlich die Chorus-Orchestrierung einsetzt. Über weite Strecken hören wir eine Ballade. Gelegentlich nehmen jedoch Härte und auch Geschwindigkeit ein wenig zu. Der letzte Song ist somit der Ruhepunkt des Albums, der von einem großen Gitarren-Solo gekrönt wird.
Rein musikalisch und kompositorisch ist „The Battles I Have Won“ ein gelungenes Album. Allerdings wird es mit der Orchestrierung der Chorusse etwas übertrieben. Im Gegensatz zu den teilweise zu hörenden Streicher-Teppichen wirken die „Chorusse“ doch etwas einfallslos. Das soll die Leistung der Band nicht schmälern. Der Gesang ist hervorragend, beim Sound überwiegt der Metal. Darauf können Reflection auf jeden Fall aufbauen.
Review ebenfalls erschienen bei KEEP ON ROCKING Magazin
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