VÖ: 19.09.2025
Label: Iron Shield Records
Autor: Kerbinator
Bewertung: 8,5 / 10
Vier Jahre sind schon wieder ins Land gezogen seit dem letzten Album „The Third Attack“ der deutschen Thrashletics Ravager aus Walsrode. Zeit also für neues Futter in Form neuer Songs, deren zehn es nun auf das vierte Album, „From Us With Hate“, geschafft haben. Neun eigene Stücke und zum Abchluß ein würziges Cover des Exodus-Klassikers „Bonded By Blood“. Und irgendwie hat man auch den Eindruck Ravager haben sich mehr denn je in Richtung Exodus und Slayer bewegt und zwingen sich nicht mehr unbedingt in dieses Destruction/Kreator-Korsett der vorherigen Alben. Das liegt auch an Shouter Philipp Herbst, der sich variabler zeigt, aber dennoch nach wie vor ein Schreihals per excellence ist.
Das grüne Covermaskottchen ist auch wieder an Bord (gebt dem doch endlich mal einen Namen, Jungs) und los kann’s gehen mit dem bezeichnenden Abriss-Opener „Freaks Out Of Control“. Herrliches Thrash-Riff-Sperrfeuer der Gitarreros Marcel Lehr und Dario Rosenberg, explosives Drum-Gewitter von Andre Sawade sowie torpedierende Bass-Rhythmen von Justus Mahler erzeugen intensiven Speed-/Thrash-Genuss, dem Slayer selbst anerkennend zustimmen würden. Und Ravager lassen auch in Folge nicht locker, schmettern fulminante Hook-Kracher wie „Curse The Living, Hail The Dead“, „From Us With Hate“ oder „Time Has Come (To End All Wars)“ durch den Äther und werden bei den kurzen Stücken wie „Speed Trap“ und „Aggressive Music For Aggressive People“ (punktgenauer Songtitel) sogar noch eine Schippe schneller und fast schon punkig knüppelig.
Das sich auch mal kurz immer wieder ein kleiner Melodiebogen einschleicht, ist gewollt und setzt dadurch spannende Abwechslungspunkte, die aber permanent in völligen Abrissen gipfeln. Einzig das über achtminütige „Defender“ fällt ein wenig aus dem Rahmen. Düster langsamer, fast schon balladesker Beginn und ausufernd instrumental unterwegs kann man das Stück durchaus als Thrash-Epiker bezeichnen. Top zurechtgezimmert ein herausragendes Teil. Ja, und dann halt noch das Exodus Cover „Bonded By Blood“, das man auch von Ravager absolut genießen kann. Gekonnt gezockt, die Herren.
Ravager lassen auch mit Album Nummer vier keinen Deut nach, bringen dennoch diesmal verstärkt Exodus u. Slayer-Vibes mit ein. Da darf man sich schon auf schweißtreibende Auftritte freuen, die da hoffentlich zahlreich folgen mögen. Zwar sind die Jungs quasi immer noch ein Geheimtip, das sollte sich jetzt aber mal wirklich langsam ändern.
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