PRYZME - True Stories...And Other Lies


Tracklist:

  • Echo Of Silent Place
  • Earth Song
  • End of the Ange
  • Green Eyes
  • Reality of Dreams
  • Never Again
  • Silent Place 


Info:

VÖ:  30.05.2025

Label:  Independent


Video:


Bewertung:

Autor:  Kerbinator

 

Bewertung:  8 / 10



Vier Jahre nach ihrem Debutalbum legen die französischen Progrocker Pryzme mit ihrem zweiten Werk "True Stories…And Other Lies“ nach. Wie der Albumtitel verheißt, packt die Band dabei Themen an, die nicht jedem schmecken dürften. Wut, Verzweiflung, falsche Träumereien etc. In knapp einer Stunde verarbeiten Pryzme diese Themen in sechs langen bis überlangen Songs plus Intro.

 

Dieses Intro, „Echo Of Silent Place“, führt mit Dröhnen und spacigen Klängen ins Album ein. Donner und Stimmen folgen beim eigentlichen ersten Track „Earth Song“. Ein wenig funkige Rhythmen und der wunderbar hohe melodische Gesang münden in einen eingängigen Refrain. Rockige Gitarrenlicks erweitern das Spektrum und eine dynamische Zwischenpassage mit Keyboards im Background verdeutlichen, das Pryzme sehr wohl im Progrock unterwegs sind. Ein verspieltes Gitarrensolo und druckvoller Part inklusive Gedonner folgen bis zum Schluß. Ebenfalls ein wenig funkig, aber auch zerfahrener taucht „End Of The Anger“ den Hörer knapp neun Minuten lang in ein Wechselbad von Intensität, ruhigen Parts mit gezupften Gitarren und Yes-mäßigem Kanon-Gesang. Der Gitarrenpart am Ende erinnert dabei frappierend an IQ.

 

Einer der beiden überlangen Songs folgt mit „Green Eyes“ (11:05 Minuten). Zunächst mit Akustik Gitarre und ruhigem Gesang eher betörend steigern Pryzme das Ganze in einen beschwingten Part mit mehrstimmigen Gesangslinien und feiner Keyboard-Melodie. Auch das Gitarrensolo weiß zu faszinieren. Einen sphärischen Gitarrenstart a’la Steve Rothery (Marillion) legt „Reality Of Dreams“ hin. Flott und eingängig setzt man auch hier etwas auf funkige Noten, aber auch verklärten Gesang. Das rockigste Stück kommt nun mit „Never Again“ daher. Groovige Gitarrenmomente sowie verstörend düstere Klänge und spacige Keys bewegen sich im Gegensatz zum legeren Gesang. Auch leise Momente im Na-na-na-na-Stil erfreuen, sowie ein gutklassiges Gitarrensolo und eine rockige Session zum Ende hin.

 

Bleibt noch das mit über zwölf Minuten längste Stück „Silent Place“. Aber entgegen des Songtitels hauen Pryzme mit bombastischen Parts und Zusammenspiel von Gitarre/Keyboards mächtiger auf den Putz. Ohne den tollen Gesang und verspielte Klänge zu vernachlässigen. Ein langer Instrumentalpart beansprucht einen Großteil der Nummer, die sich im Fahrwasser typischer Progrock-Longtracks bewegt. Fein ausgearbeitet auf jeden Fall.

 

 

Pryzme  wissen auf „True Stories…And Other Lies“ mit Elementen des Neo-Progs, sowie klassischen 70er-Prog-Stimmungen und mancher Würze wie funkige Momente voll zu überzeugen. Das Album sollte keinen Prog-Fan enttäuschen und trotz langer Songs kommt keine Langeweile auf. Auch im Bereich der Lyrics und des stimmigen Artworks können die Franzosen punkten. Runde Sache. 



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