OVERKILL - The Wings Of War

Tracklist:

  • Last Man Standing
  • Believe In  The Fight
  • Head Of A Pin 
  • Bat Shit Crazy
  • Distortion
  • A Mother's Prayer
  • Welcome To The Garden State
  • Where Few Dare To Walk
  • Out On The Road-Kill
  • Hole In My Soul

Info:

VÖ:  22.02.2019

Label:  Nuclear Blast


Video:

Bewertung:

Autor:  Kerbinator

Bewertung:  8,5 / 10



Nachdem ich die letzten Alben von Overkill zwar gut, aber etwas zu sehr von der Stange fand, ist die Band jetzt mit „The Wings Of War“ endlich wieder mit einem amtlichen Album am Start. Ob das an Neu-Drummer Jason Bittner liegt, glaube ich nicht, denn starke Drums waren schon immer Part der Overkill Alben.

 

Fakt ist, daß sich Blitz Ellsworth und Mannschaft  nicht von neuen Thrash Kapellen unterkriegen lassen und mal wieder zeigen, wo der musikalische Thrash-Hammer amerikanischer Prägung hängt. „Last Man Standing“ hat einen etwas ungewöhnlichen Beginn, feuert aber sofort mit starken Thrash-Riffs und brechenden Drums um sich. Die Nummer wird nach kurzer Eingewöhnungszeit typisch Overkill-schnell, beinhaltet ein großartiges Gitarrensolo und einen originalen Ellsworth-Scream, den man längere Zeit vermisst hat. Hier wird jede schlafenden Fledermaus sofort lebendig.

 

Overkill der neueren Zeit sind nicht nur im Speed-Thrash Bereich unterwegs und kloppen drauf, nein...heutzutage wird auch mal das Pedal runtergefahren, ein Break integriert und mit viel Groove gearbeitet. Dennoch leugnet man seine Wurzeln nicht und einen Overkill Song erkennt man natürlich sofort, auch aufgrund der markanten Vocals. Ein absolutes Highlight des neuen Albums ist „Head Of A Pin“. Der Song startet mit langsamem Riff, bleibt tempomäßig in Folge im Midtempo und bietet äußerst starke Riffs, Soli und Grooves zwischendurch. Der Refrain schneidet sich herrlich ins Gehirn und zum Schluß gibt’s erneut hohe Screams Marke Blitz. Harter Thrash der absolut obersten Klasse.

 

Ungewöhnlicher ist dagegen „Disortion“, das mit Akustik-Gitarre startet, langsam und melodisch weitermacht, dann aber mit der Zeit flotter wird. Zum Ende hin leidet der Gesang von Bobby Ellsworth richtig. Eine Art Gesang, die ich von ihm so noch nicht gehört habe. Auch die „Oh-Oh-Oh“-Chöre bei „Welcome To The Garden State“ lassen aufhorchen, auch wenn die Nummer an sich mit Gang Shouts im Refrain recht schell, aber auch mit Bass-Break unterwegs ist. Eine wahre Street-Hymne, die inklusive coolem Gesang live sicherlich zum Repertoire in Zukunft zählen wird.

 

„Where Few Dare To Walk“ klingt dann wie eine thrashige Variante von Accept zu Dierkschneider-Zeiten. Verhaltener Beginn, groovige Rhythmen, teils Midtempo bis langsam agierend gibt’s neben UDO-Ähnlichkeiten auch Cleangesang und starke Gitarrenarbeit im Wolf Hoffmann Stil. Ob dies eine Huldigung der deutschen Metal-Urgesteine sein soll, wage ich zwar zu bezweifeln. Meinen könnte man es aber fast.

 

Ansonsten herrscht typischer Overkill Uptempo-Thrash, mal mit punkigen Vibes („Out On The Road-Kill“), mal abgefahren und hyperschnell („Believe In The Fight“). Alles in allem ein sehr gelungenes, neues Album, welches mit für Overkill Verhältnisse viel Abwechslung und Emotionen eine spannende Angelegenheit bedeutet. Genau so ein Album musste es meiner Meinung nach sein, um Overkill wieder die Relevanz in der Szene zuzusprechen, die sich in den letzten Jahren etwas abgenutzt zu haben schien. Starkes Teil !!



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