VÖ: 15.03.2007
Label: Metalbolic Records
Autor: David Kerber
Bewertung: 7 / 10
Ein Schlagzeuger, ein Gitarrist und ein Sänger/Bassist, mehr braucht eine gute Metalband nicht. Wer jetzt an Motörhead oder King’s X denkt, liegt falsch. Die Rede ist von Onward, die es zwar offiziell noch gibt, aber seit 2007 kein neues Album rausgebracht haben. „The Neverending Sun“ heißt das dritte und bislang letzte Werk von Toby Knapp (g), Dean Sternberg (v,b) und Andy Jones (d).
Der Opener „Beyond the Strong“ legt so los, wie man es von einer US-Powermetalband erwarten kann: Druckvoll, melodisch und heavy. Deans Gesang ist stark, wobei der Song eher von der Instrumentierung als vom Gesang lebt. Die Soli von Toby sind ebenfalls hochklassig.
Bei „Feast of the Reaper“ klingen dann Iron Maiden und auch ein wenig alte Savatage durch. Im Strophenteil werden die Metalriffs sogar beiseitegelegt und es geht eher in die Hardrockschiene, wobei die Übergänge natürlich fließend sind.
„Mind Bomb“ hat Züge von Thrash/Speedmetal. Doublebass, pfeilschnelle Riffs und harte Soli prägen diesen Titel. Im Refrain gibt’s mehrstimmigen Gesang
Mit leichtem Motörhead-Feeling geht’s weiter: „The Neverending Sun“ überrascht mit Motörhead-artigem Riffing im Einleitungsteil und marschiert dann weiter in Richtung Speedmetal, wobei der Melodiefaktor hoch bleibt.
Eine Verschnaufpause gibt es mit „The Wrong Man“ nicht, aber zumindest wird die Geschwindigkeit etwas runtergeschraubt. Klassischer US-Metal mit Mitbangfaktor.
„Dawn of Our Only Day“ bietet erstmals einen Refrain, der das Zeug zum Ohrwurm hat. Ansonsten ist musikalisch alles beim Alten.
Auch „Acts of Aphrodaesia“ und „No Miracles for Me“ schlagen in diese Kerbe. Onward gehen lieber auf Nummer sicher und experimentieren gar nicht erst groß rum. Ob man es nun Kontinuität oder Stagnation nennen möchte, sei jedem selbst überlassen.
Den Abschluss des offiziellen Albums bildet mit „Triad“ ein (für Onward-Verhältnisse) eher ruhiger Song, zwar keine Ballade, aber dafür zumindest mit epischen Zügen.
Mit „Front Line Away“, „Sleeper’s island” und “The Day that Nothing Died” gibt es noch drei Bonustitel, die allesamt keine wesentlichen Neuerungen bringen und auch auf dem offiziellen Album hätten stehen können. Qualitätsmäßig stehen sie den anderen Songs in Nichts nach.
Insgesamt ist den drei Amis ein gutes, solides Album gelungen, nicht mehr aber auch nicht weniger. Eine großtat des US-Metals ist es sicher nicht, dafür ist es etwas zu eintönig und auch nicht hitlastig genug, aber Genrefans werden hier trotzdem voll auf ihre Kosten kommen, egal ob sie nun amerikanischen oder europäischen Powermetal bevorzugen.
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