OMEGA POINT - Isolation

Tracklist:

  • The Last Light
  • Cold Embrace
  • My Empty Grave
  • Eye Of The Storm
  • Path To Eternity
  • All The Same
  • Isolation

Info:

VÖ:  18.08.2018

Label:  Eigenvertrieb


Video:

Bewertung:

Autor:  Kerbinator

Bewertung:  7,5 / 10



Es ist nicht ganz so einfach, das Album „Isolation“ von Omega Point, dem Projekt von Gitarrist und YouTuber Ristridi, zu besprechen, wenn man noch unter dem Eindruck des hervorragenden letzten Agrypnie Albums steht, welches musikalisch in ähnlichen Bahnen agiert. Dabei sind Michael Wöß alias Ristridi und seine auserwählten Mitstreiter von Omega Point aber eher in progressiveren Gewässern mit vordergründigeren Melodien unterwegs.

 

Diese Mitstreiter hat sich der Mainman aus den Bands Counterclockwise, Sektor sowie Battlecreek zusammengesucht, gemeinsam hat man (natürlich) düstere Lyrics ausgearbeitet und einen ordentlichen Melodic Progressive Black Metal Dreher erschaffen. Hauptsächlich biestert und keift Sänger Jonathan Rittirsch (Counterclockwise) in kalter Black Metal Manier wird aber immer wieder von klaren, teils fast Sprechgesang folgendem Kontrast flankiert. Hier arbeitet Maximilian Birkl (ebenfalls Counterclockwise) hinzu.

 

Bereits Anfang des Jahres hatte Ristridi mit „The Descent“ schon ein Projekt-Album mit Omega Point am Start. Jetzt folgt also mit „Isolation“ schon der nächste Streich. Ideenmangel ist also nicht das Ding von Michael Wöß. Fast kinoreif mit cineatischen Klängen startet man bei „The Last Light“ ins Album, bevor die kalte Blastorgie in Verbindung mit warmen Gitarrenmelodien beginnt. Das Album beinhaltet durchgehend eine erhabene Atmosphäre, welches sein Herzstück in den drei aufeinanderfolgenden fast 7-minütern „My Empty Grave“, „Eye Of The Storm“ und „Path To Eternity“ besitzt.

 

Für „Isolation“ hat sich Ristridi im Gegensatz zum Vorgängeralbum eine „echten“ Drummer geholt mit Chris Dovas, der auch bei den Amis Seven Spires die Sticks schwingt. Und hier ist für mich der Kritikpunkt ansässig. Kamen anscheinend die Drums bei „The Descent“ noch aus dem Computer, sprich Programming, so klingt dies bei dem neuen Album fast genauso. Für mich wirken die Drums viel zu eintönig und kraftlos, um den Songs noch mehr Leben einzuhauchen. Meine Güte, ich stell mir gerade Songs wie „My Empty Grave“ oder „Isolation“ mit wuchtigen, viel mehr präsentem Drumspiel vor. Was hätten das für mächtige Nummern werden können.

 

So allerdings bleibt in meinen Ohren trotz aller musikalischer Finesse und Songwriting-Fertigkeit ein leicht biederer Beigeschmack. Das soll das Album, welches prinzipiell wie aus einem Guß rüberkommt, nicht arg schmälern, aber mehr Dampf auf den Kesseln wäre wünschenswert gewesen.

 

Der Markt nimmt im Bereich des melodischen, atmosphärischen Black Metal permanent zu. Inwieweit Omega Point hier zukünftig eine Rolle spielen werden, bleibt abzuwarten. Etwas mehr Bandfeeling, etwas weniger Projekt-Charakter und wuchtigere Drums, dann dürften sich für Ristridi und Co die Türen nach oben weiter öffnen. Gutklassiges Melo-Black Album mit progressiven Einschüben und Steigerungspotenzial.  



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