VÖ: 07.03.2025
Label: Rockshots Records
Autor: Kerbinator
Bewertung: 8 / 10
Sie galten schon als aufgelöst. Aber jetzt sind sie fünf Jahre nach dem letzten Album „The Ruthless Divine“ wieder zurück. Die Rede ist von den US amerikanischen Powermetallern Niviane, der Band um ex-Imagika Sänger Norman Skinner. „Queen Of Phantoms“ heißt das dritte Werk und setzt elf Songs lang viele gute Duftmarken ab. Dabei überzeugt vor allem der Gesang von Skinner, der irgendwo stimmlich bei Matt Barlow oder Harry Conklin liegt und somit eine gehörige Portion US Stahl verheißt.
Aber auch musikalisch sind Niviane aller Ehren wert. Allen voran die beiden Gitarristen Gary Tarplee und Mark Miner, die das Handwerk von sägenden Riffs über groovige Hooklines bis hin zu starken Melodien perfekt beherrschen. Ein gewisser Schuß Epik scheint immer wieder durch bei den Tracks, angefangen beim Opener und Titeltrack „Queen Of Phantoms“ über das zweiteilige „12BC“ (Legions und Germania) bis hin zum Rausschmeißer „Under Black Flags“.
Leichte Keyboards und Orchestrierung werden ebenfalls ab und an eingesetzt und umschmeicheln die meist typisch powermetallischen Refrains wie bei „Event Horizon“, die man auch als „europäisch“ bezeichnen könnte. Judas Priest und Nevermore werden vom Label als Vergleiche herangezogen. Nun ja, das ein oder andere Element im Sound von Niviane kann schon Priest-Nähe vorweisen, für Nevermore fehlt es dann doch an Komplexität. Ohne den Anspruch in den Power-Songs der Band schmälern zu wollen.
Für mich persönlich als Favorit steigt „Our Maze“ in den Ring. Hier fühlt man sich an beste Morgana Lefay oder auch Tad Morose Zeiten erinnert. Wahnsinn, mit welcher Inbrunst hier Norman Skinner intoniert. „Gunslinger & Graves“ wird von einem kurzen Intro eingeleitet. Man wartet förmlich auf den Gewehr-Schuss, der dann auch kommt und zum eigentlichen Song überleitet.
Alles in allem ist „Queen Of Phantoms“ ein überraschend starkes Album im Genre des US orientierten Power Metals geworden und setzt im Prinzip die ebenfalls gutklassigen Imagika Alben gebührend fort. Klar, Norman Skinner sorgt für die Quintessenz des Albums, mit seiner rauhbeinigen Powerstimme bis hin fast zu Growls. Aber auch das musikalische Gesamtpaket passt und lässt Fans von Jag Panzer, Judas Priest bis hin zu europäischen Powermetal Kapellen verzückt zurück. Niviane…sollte man kennen.
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